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Dunkel

Dunkel

Titel: Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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gewöhnten.
    »Schaltet die verdammten Scheinwerfer ein!« hörte er jemand brüllen, und fast augenblicklich erleuchtete ein breiter Lichtstrahl die Hälfte des Grundstücks.
    »Den anderen Scheinwerfer auch!« rief dieselbe Stimme, und Bishop konnte jetzt sehen, daß es der Armeemajor war, der die Befehle schrie. »Schaltet ihn ein, verdammt!«
    Aber irgendetwas geschah auf dem Fahrzeug, auf dem der zweite Scheinwerfer befestigt war. Bishop konnte kämpfende Gestalten ausmachen und zuckte zusammen, als ein Schuß bellte. Soldaten begannen, zu dem Fahrzeug zu laufen, ihre Schnellfeuergewehre schußbereit vor der Brust haltend.
    Eine andere Bewegung weckte seine Aufmerksamkeit - er sah, daß Edith Metlock ihren Kopf hin und her warf und ihre Hände in der Luft schwenkte, als ob sie etwas abwehre. Das männliche Medium, Schenkel, kniete jetzt, hatte den Körper vorgebeugt und sein Gesicht mit den Händen bedeckt.
    »Chris, hilf mir!«
    Jessica versuchte, einen Mann von ihrem Vater wegzuzerren, einen Mann, der die dunkelblaue Uniform eines Polizisten trug. Die Erkenntnis der neuen Gefahr traf Bishop wie ein Blitz: Das Dunkel war in die Hirne einiger derer gedrungen, die sie beschützen sollten! Er rappelte sich auf und rannte zu Jessica, doch jemand anderes war vorher da. Der Polizist stand hinter Kulek und zerrte an ihm, einen Arm um seine Kehle geschlungen. Jessica, die vor den beiden Männern war, versuchte, den Arm wegzureißen. Der andere Mann sprang hinter den Polizisten und grub seinen Finger in den Hals des Uniformierten, grub sie so tief, daß der Polizist aufschrie, und gezwungen war, Kulek loszulassen. Als er sich umdrehte, stieß der Mann seine Faust heftig unter die Nase des Polizisten, und ein schneller Schlag auf die Kehle schickte ihn vollends zu Boden, wo er zuckend nach Atem rang.
    Inzwischen hatte Bishop sie erreicht. Jetzt erkannte er den Mann, der Kulek gerettet hatte, als Pecks Assistent Roper.
    »Verdammter Kerl«, sagte Roper, ohne auch nur einen zweiten Blick auf seinen Gegner zu werfen.
    In diesem Augenblick lief Peck aus dem allgemeinen Durcheinander auf sie zu. »Alles in Ordnung, Sir?« fragte er und streckte eine Hand aus, um Kulek Halt zu geben.
    Der blinde Mann atmete tief ein, während Jessica sich an ihn klammerte. »Ich ... ich lerne allmählich, wie man sich solchen Angriffen widersetzt«, brachte er heraus, und Peck erlaubte sich ein kurzes, amüsiertes Lächeln.
    »Wir sollten besser hier verschwinden«, sagte er. »Es sieht so aus, als sei die halbe Stromversorgung von London abgeschaltet worden. Jetzt kann alles passieren.« Er wandte sich an Bishop. »Alles in Ordnung? Ich sah, daß der Bastard Sie angreifen wollte, kurz bevor die Lichter ausgingen. Tut mir leid, daß ich nicht rechtzeitig da war.«
    »Ich bin in Ordnung. Wie konnte der Strom ausfallen?«
    Peck zuckte die Schultern. »Überlastung vielleicht.«
    »Oder Sabotage.«
    »Im Augenblick ist das egal. Hauptsache ist, daß wir Sie alle irgendwo in Sicherheit bringen.«
    »Edith. Wo ist Edith?« Kulek klammerte sich an Jessica, und verfluchte seine Blindheit.«
    »Sie sitzt noch in ihrem Sessel, Vater. Sie ist in Trance. Ich glaube, sie versucht, sich daraus zu lösen.«
    »Schnell, bring mich zu ihr, bevor es zu spät ist.«
    »Ich meine, wir sollten von hier verschwinden, Sir«, warf Peck ein.
    »Edith zuerst«, sagte Kulek entschlossen. »Wir müssen sie mitnehmen.«
    Jessica führte ihn zu dem Medium, und Roper schaute seinen Vorgesetzten unbehaglich an.
    »Das gefällt mir nicht, Boss«, sagte er. »Wir haben keine Chance, wenn die Scheinwerfer ausfallen.«
    »Gehen Sie rüber zu den Wagen, Frank. Ich möchte, daß sofort alle Scheinwerfer eingeschaltet werden! Wo ist der verdammte Commissioner? Und der Armeemajor - er hätte das inzwischen organisieren müssen!«
    Aber das Gewehrfeuer verriet ihm, daß die Organisation unter solchen Umständen schwer sein würde, und als das Klirren von Glas dem Erlöschen des verbleibenden Lichtes vorausging, so daß das Grundstück nur noch von einzelnen Taschenlampenstrahlen erhellt wurde, wußten sie, daß es praktisch unmöglich war.
    »Bishop! Wo sind Sie?«
    »Hier.« Er war Kulek und Jessica gefolgt, bevor das letzte Licht erlosch, und stand jetzt zwischen ihnen und Peck.
    Der Beamte fluchte, weil nicht einmal der Mond schien. Daß man sich ausgerechnet eine solche Nacht aussuchen mußte! »Können Sie Kulek sehen?« Er mußte schreien, um sich durch den Tumult

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