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Dunkel

Dunkel

Titel: Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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zu mustern, sah er, daß viele Kämpfe stattfanden — Soldat gegen Soldat, Polizist gegen Polizist. Auch andere Menschen waren jetzt auf dem Grundstück, Männer und Frauen, die vorher nicht dort gewesen waren; sie duckten sich unter dem gleißenden Licht, beschirmten ihre Augen mit erhobenen Armen. Wo sie hergekommen waren, ließ sich nicht einmal erahnen, aber es war offensichtlich, daß dies die Opfer des Dunkel waren. Leichen von Polizisten und Soldaten, die sie getötet hatten, lagen zu ihren Füßen. Er war sich nicht sicher, aber einer der Toten sah wie der Commissioner aus.
    Sie taumelten über die Trümmer an der Seite des Grundstückes und überquerten den kleinen Betonbereich, der einst der Parkplatz von Beechwood gewesen war. Bishop schien es, als sei es erst gestern gewesen, daß er dort zum ersten Mal entlanggegangen war; seitdem war soviel geschehen, daß es ebenso Jahre her sein mochte.
    Willow Road und die Beechwood-Ruine bildeten eine Lichtoase in diesem Teil der Stadt, und das Glühen schoß zum Nachthimmel auf, so daß es im Umkreis von Kilometern gesehen werden konnte. Menschen hoben die Köpfe schauten aus ihren Fenster auf den hellen Strahl und wunderten sich, warum es dort so hell wurde, wo ihre Straßen doch in völliger Dunkelheit getaucht waren. Andere verließen ihre Häuser oder kamen aus Kanälen und anderen dunklen Plätzen, um sich ihren Weg zum Licht zu bahnen, da sie bereits wußten, was sie fort finden würden.
    Bishop kniff seine Augen gegen die Scheinwerfer zusammen. Das Gebrüll, die Schreie, das Krachen der Gewehre trieb ihn an. Sie erreichten den ersten Wagen.
    »Hierher, Boß«, rief eine vertraute Stimme.
    Polizisten, uniformierte und in Zivil, standen ringsum, und Peck führte die kleine Gruppe durch sie hindurch zu Roper, der an einem anderen Wagen lehnte.
    »Ein furchtbares Schlamassel«, sagte der Beamte. »Ich hätte nicht geglaubt, daß Sie es schaffen würden.«
    »Ja, ich auch nicht«, erwiderte Peck. »Haben Sie das Hauptquartier informiert?«
    »Ja, sie schicken alle verfügbare Hilfe. Allerdings haben sie ihre eigenen Probleme; überall geht es wieder los.«
    Peck rief einen uniformierten Sergeant zu sich: »Ich möchte, daß ein weiterer Wagen gewendet wird und das Grundstück beleuchtet. Lassen Sie so viele wie möglich rückwärts zusammenfahren, um uns mit einem Lichtkreis zu umgeben. Wir müssen diese tobenden Wahnsinnigen fernhalten, oder sie zumindest sehen können, bevor sie zu nahe kommen.«
    Sie duckten sich instinktiv, als eine Flasche auf der Straße neben ihnen zerklirrte und versuchten zu erkennen, wer das Geschoß geworfen hatte, wurden aber durch die Lichter anderer Wagen geblendet. Eine weitere Flasche kam durch die Luft gesegelt und traf die Schulter eines Polizisten in Zivil. Der Mann sackte auf ein Knie und erhob sich dann wieder, offensichtlich nicht zu sehr verletzt. Schattenhafte Gestalten huschten durch die Scheinwerferkegel, bevor sie wieder in der Dunkelheit verschwanden. Peck wußte, daß er seine Männer schnell zu organisieren hatte — ihre Furcht wurde größer.
    »Bishop, ich möchte, daß Sie und diese Leute das Gebiet verlassen. Mein Fahrer, Simpson, wird Sie auf die andere Seite des Flusses bringen.«
    Bishop dachte, daß Kulek den Anweisungen Pecks widersprechen würde, aber als er sich an den blinden Mann wandte, sah er den Ausdruck völliger Niederlage auf dessen Gesicht.
    »Jacob?«
    »Es ist zu stark geworden. Das war mir nicht klar.« Die Worte waren an niemand speziell gerichtet; es war, als ob Kulek sich ganz in sich zurückgezogen hätte.
    »Wir müssen gehen, Vater. Hier können wir nichts tun«, drängte ihn Jessica.
    Peck öffnete bereits die Türen des Wagens. »Steigen Sie ein«, befahl er barsch. »Kulek und die beiden Frauen nach hinten, sie vorne, Bishop. Frank, nehmen Sie einen Patrouillenwagen und fahren Sie mit ihnen.«
    Roper schoß davon, um einen in der Nähe stehenden weißen Rover abzukommandieren, dessen Fahrer augenblicklich den Motor startete, erleichtert darüber, wegzukommen. Der Wagen jaulte zu ihnen herüber, und Peck schlug hinter Kulek und den beiden Frauen die Türen zu. Andere Polizeiwagen fuhren auf die Straße, Reifen quietschten, als sie ihre Fahrzeuge wendeten. Es gab mehrere gedämpfte Stöße, als die Körper von Menschen, die an den dunkleren Stellen lauerten, von den rangierenden Fahrzeugen getroffen wurden. Peck war überrascht darüber, wie viele Menschen auf sie zukamen. Ihre

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