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Dunkel

Dunkel

Titel: Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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Böses existierte und in wie vielen Hirnen. Wer wußte schon, welch finstere Gedanken ein Freund, Nachbar oder Bruder verborgen hielt? Und wer hatte solche Gedanken nicht? Er führte sie zu Edith und ihrem Vater zurück.
    »Geben Sie mir die Taschenlampe. Ich möchte, daß ihr hier auf mich wartet, während ich im Apartment der Frau nach einem Telefon suche.«
    »Können wir uns nicht da drin einschließen?« fragte Jessica. »Wir wären dort doch sicher, oder?«
    »Vielleicht, wenn wir von dort die Polizei anrufen können.«
    Er zögerte, bevor er beschloß, ihnen die Wahrheit über die Situation zu sagen. »In dem Vorhof unten ist eine Menschenmenge — ich glaube, sie wollen uns, oder zumindest Jacob. Sie werden nicht lange brauchen, um die Tür aufzubrechen und die Fenster einzuschlagen. Wir säßen in der Falle.«
    »Aber warum sollten sie meinen Vater wollen?«
    Edith Metlock antwortete: »Weil sie ihn fürchten.«
    Bishop und Jessica schauten sie überrascht an, aber das Geräusch von Schritten verhinderte jede weitere Frage. Jemand kam über den Treppenabsatz aus dem einzelnen Apartment von der anderen Seite des Korridors. Bishop zog die Pistole aus seiner Jackentasche, richtete sie auf ein näherkommendes Licht und hoffte, daß noch Patronen im Magazin waren. Der Mann schaute vorsichtig um die Ecke und hielt eine Kerze vor sich. Er war durch die Taschenlampe geblendet.
    »Was geht hier vor?« Er blinzelte in das Licht.
    Bishop entspannte sich etwas; der Mann wirkte ganz normal.
    »Treten Sie vor, damit ich Sie sehen kann«, sagte er.
    »Was ist das — eine Waffe?« der Mann hob die lange Eisenstange, die er trug.
    »Ist schon gut«, versicherte Bishop ihm. »Niemand wird Ihnen etwas tun. Wir brauchen Hilfe.«
    »Ach ja, Dann nehmen Sie erst mal die Pistole runter,
    Mann.«
    Bishop senkte die Waffe, war jedoch bereit, sie falls nötig sofort wieder zu heben.
    »Was is' mit der alten Dame passiert? Ich sah sie durch meine Tür auf Sie zurennen.«
    »Sie hat einen Polizisten getötet, der bei uns war.«
    »Verdammt. Aber das überrascht mich nicht — sie war schon immer ein bißchen verrückt. Was haben sie mit ihr gemacht?«
    »Sie ist bewußtlos.« Er beschloß, dem Mann nicht zu sagen, daß sie wahrscheinlich tot war. »Können Sie uns helfen?«
    »Nee, Mann. Ich kümmere mich nur um meine Familie und mich, sonst nichts. Jeder Bastard, der durch meine Tür kommt, kriegt's damit zu tun.« Er fuchtelte mit der Eisenstange.
    »Ich weiß nicht, was in letzter Zeit so vorgeht, aber ich traue niemandem mehr.«
    »Mein Vater ist verletzt, sehen Sie das denn nicht?« bettelte Jessica. »Sie müssen uns helfen.«
    Es herrschte kurzes Schweigen, aber der Mann hatte seinen Entschluß gefaßt. »Tut mir leid, Miss, aber ich weiß nicht, wer Sie sind oder was Sie sind. Da laufen für mich zu viele Verrückte herum, als daß ich was riskierte. Ich mein', wer hat denn zum Beispiel den verdammten Laster da unten gegen das Haus gesetzt? Dachte, das Gebäude würde einstürzen.«
    »Wir sind verfolgt worden.«
    »Ach ja? Von wem?«
    Bishop begann ärgerlich zu werden. »Hören Sie, wir wollten nur das Telefon der Frau benutzen. Und das werde ich jetzt tun.«
    »Da werden Sie Glück haben — sie hat keins.«
    »Und was ist mit Ihnen? Haben Sie eines?«
    Der Mann war noch immer auf der Hut. »Ja, aber ich lasse Sie nicht rein.«
    Bishop hob die Pistole wieder.
    »Ich erwische Sie vorher damit, Mann«, warnte der Mann und streckte die Eisenstange aus.
    »Okay«, sagte Bishop resignierend, da er wußte, daß es sinnlos war, zu diskutierten; jeder Mann, der glaubte, er könne eine Kugel mit einer Eisenstange abwehren, mußt entweder sehr dumm oder sehr selbstsicher sein. »Dann rufen sie für uns die Polizei an! Sagen Sie ihnen, daß wir hier sind und daß Jacob Kulek bei uns ist. Wir brauchen dringend Hilfe.«
    »Die werden wahrscheinlich ein bißchen viel zu tun haben, wie?«
    »Ich glaube, sie werden es versuchen. Denken Sie nur daran, zu sagen, daß Jacob Kulek hier ist.«
    »Kulek? Gut.«
    »Sagen Sie, sie sollen schnell kommen — da unten ist der Mob, der hinter uns her ist.«
    Der Mann warf einen raschen Blick über den Balkon. »Oh, mein Gott«, sagte er.
    »Tun Sie es?« drängte Bishop.
    »In Ordnung, Mann, ich rufe sie an. Aber Sie kommen trotzdem nicht rein.«
    »Halten Sie nur Ihre Tür verschlossen und verbarrikadieren Sie sich. Ihnen geschieht nichts - die wollen uns.«
    Der Mann wich zurück, die Eisenstange

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