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Dunkel

Dunkel

Titel: Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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sagte dann: »Ich auch nicht, aber beim letzten Mal schien es so. Sie erinnern sich an Professor Marinker?«
    Der Wissenschaftler nickte ihnen verdrossen zu.
    »Vielleicht erklären Sie die heutige Operation, Mr. Marinker?« sagte Sicklemore, der klargemacht hatte, daß er die Verdrossenheit über den Einsatz »verdammter Verrückter«, wie der Wissenschaftler sagte, nicht mehr hinzunehmen bereit war.
    »Ihre Rolle ist ganz einfach«, meinte Marinker mürrisch. »Sie tun das gleiche wie vor drei Wochen. Ich persönlich verstehe nicht, warum das Dunkel nur Ihretwegen zurückkommen sollte — das ergibt überhaupt keinen Sinn —, aber das ist die Entscheidung anderer.« Er schaute Sicklemore bedeutungsvoll an.
    »Obwohl das Dunkel ein nicht substantielles Ding zu sein scheint, haben wir in seinem Zentrum einen dichteren Bereich entdecken können — eine Art Kern. Wir glauben, daß die Chemikalie, die auf andere Chemikalien in der Hypothalamusregion des Gehirns reagiert, in diesem Zentrum am stärksten ist. Unsere Untersuchungen der Opfer haben eindeutig ergeben, daß die Gehirnstörung dort stattfindet. Weitere Tests ergaben, daß kleinere radioaktive Strahlendosen diese Chemikalien neutralisieren. Unglücklicherweise beschädigt selbst eine geringfügige Strahlendosis die Gehirnzellen so sehr, daß die Opfer nicht mehr als lebende Personen angesehen werden können.«
    Bishop schüttelte den Kopf und lächelte humorlos. »Sie meinen, Ihre Experimente töten sie?«
    Sicklemore warf rasch ein: »Wir haben keine andere Wahl, als bei unseren Tests radikal vorzugehen. Diese Opfer hätten ohnehin nicht mehr lange gelebt.«
    Marinker fuhr fort, als ob es keine Unterbrechung gegeben hätte; »Das erklärt auch, warum das Dunkel nur nachts existieren kann und warum die Sonnenstrahlung sein Verschwinden verursacht. Es verschwindet im Boden, wenn Sie so wollen.«
    »Sie sagten, es sei eine Chemikalie. Wie kann es dann so reagieren, wenn es doch kein lebender Organismus ist? Oder ist es doch etwas anderes?«
    »Ich habe den Begriff weitläufig gebraucht, Mr. Bishop, um dies alles einem Laien verständlich zu machen. Gewisse Chemikalien reagieren negativ auf entgegengesetzte Eigenschaften. Wir sind sicher, daß die ultravioletten Strahlen der Sonne dieser Chemikalie schaden, und weitere Tests an den Opfern belegen das. Selbst wenn sie nur kurz ultraviolettem Licht ausgesetzt sind, versuchen sie, sich zu verstecken, ihre Augen zu bedecken. Sie haben unsere Scheinwerfer in der Grube gesehen und die anderen, die ringsherum aufgebaut sind. Sie wurden speziell konstruiert und sind äußerst stark. Damit dieses Gebiet völlig ausgeleuchtet wird, stehen außerdem mehrere Hubschrauber mit ähnlichen, aber kleineren Scheinwerfern zur Verfügung, deren Strahlen auf den Boden gerichtet sind. Natürlich wären Gammastrahlen oder Röntgenstrahlen effektiver, wie wir glauben, aber das würde auch für jedermann in der unmittelbaren Umgebung gefährlich werden.«
    »Laser?«
    »Zu eng begrenzt. Sie würden durchdringen, aber nicht abdecken.«
    »Aber das ultraviolette Licht kann uns schaden, wenn wir ihm zu sehr ausgesetzt sind.«
    »Sie werden geschützt sein, und wir werden uns in der Baracke befinden. Die draußen werden Handschuhe und Kopfhauben tragen und hinter Schildern stehen. Die normale Kleidung wird ihnen zusätzlich Schutz geben.«
    »Wie werden wir geschützt sein?«
    »Durch Spezialanzüge mit oxydierten Visieren.«
    »Und wenn nichts geschieht? Wenn wir das Dunkel nicht anziehen?«
    »Lassen Sie mich offen sprechen, Mr. Bishop: Ich rechne nicht damit. Ich glaube, daß das vor drei Wochen ein bloßer Zufall war.
    Die Tatsache, daß die Opfer nachts von diesem Ort angezogen werden, verweist nur darauf, daß sich eine fundamentale Energiequelle in diesem Gebiet befindet; wir wissen nicht, um was für eine Quelle es sich handelt, noch konnten wir sie lokalisieren. Aber wir wissen, daß sie hier ist, und wir sind sicher, daß das, was alle das Dunkel nennen, dorthin zurückkehren wird. Es ist nur eine Frage der Zeit.«
    »Und die haben wir nicht«, schnappte Sicklemore. »Der Punkt ist der, Mr. Bishop: Ihre Anwesenheit wird die Operation nicht behindern und kann allenfalls nur gut sein. Ich will Sie nicht beleidigen, aber ich halte das Argument eines psychischen Phänomens persönlich für alles andere als überzeugend, bin jedoch in dieser speziellen Situation bereit, alles zu versuchen, wenn es Erfolg verspricht. Ich werde sogar«,

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