Dunkel
er wandte seinen Blick von dem Wissenschaftler ab, »beten, wenn ich in der Baracke bin.«
Marinker wollte etwas sagen, besann sich aber eines Besseren.
»Also«, fuhr Sicklemore fort. »Das Licht schwindet schnell. Könnten wir bitte unsere letzten Vorbereitungen treffen?«
Marinker rief etwas durch die Barackentür, und ein aufgeregter junger Mann erschien, einen Stapel Papier in der Hand und einen durchgekauten Bleistift zwischen den Zähnen.
»Lassen Sie die beiden ausrüsten, Brinkley«, sagte Marinker. »Komplette Ausrüstung, sie werden dem Licht völlig ausgesetzt sein.«
Brinkley schwenkte mit einer Hand die Papiere, nahm den Bleistift aus dem Mund und richtete ihn auf die Baracke. »Aber ich ...«, begann er zu protestieren.
»Machen Sie schon!« Marinker verschwand im Türeingang. Brinkley wandte sich an seine beiden Schützlinge.
»Ich verlasse Sie jetzt«, sagte Sicklemore. »Sorgen Sie dafür, daß sie alles bekommen?«
»Ja, Sir.«
»Bis später dann.« Sicklemore entfernte sich schnell und verschwand zwischen den Technikern und Soldaten.
»Muß seinen Vorgesetzten berichten«, sagte Peck, der die Tatsache genoß, daß der Mann, dem gegenüber er unterwürfig zu sein hatte, anderen gegenüber auch sklavisch auftrat. »Er hat sein Büro in einem der Häuser eingerichtet, mit direkter Telefonverbindung zum Innenminister. Der arme Hund rennt jede halbe Stunde raus und rein.«
»Ah, wenn Sie mitkommen, suchen wir passende Anzüge für Sie aus«, sagte Brinkley, begierig darauf, wieder an seine Arbeit zu kommen. Er führte sie zur Straße. »Sie sind also Bishop und Edith Metlock«, meinte er und ging langsamer, damit die anderen aufholen konnten. »Ich hörte, was vor drei Wochen geschah; klingt, als sei die ganze Operation etwas übereilt gewesen.«
Peck blickte Bishop an und verdrehte die Augen.
»Aber«, fuhr der Wissenschaftler fröhlich fort, »das wird heute nacht nicht passieren. Ich glaube, ich kann Ihnen versprechen, daß wir eine Antwort gefunden haben. Im Grunde ist alles sehr einfach, aber das sind ja die meisten Dinge, wenn man richtig an sie herangeht, wie?«
Während Brinkley weiterplapperte, sah sich Bishop nach Jessica um. Sie kam über den Bürgersteig auf sie zu; er winkte ihr, und sie beschleunigte ihre Schritte.
»Da wären wir.« Brinkley blieb neben einem großen grauen Lieferwagen stehen. Die Hecktür war offen, und sie konnten die mit Kleidungsstücken gefüllten Regale darin sehen. Brinkley schaute auf die Größen, die auf den Regalen notiert waren. Er kam bald mit passenden Anzügen zurück. »Sind sehr leicht und weit — können Sie über Ihre normale Kleidung streifen. Die Helme sind überhaupt nicht hinderlich. Das hätten wir, das Tageslicht ist gleich verschwunden.« Er grinste sie freundlich an und musterte dann stirnrunzelnd das Medium. »Sie tragen einen Rock? Macht nichts, Sie können sich in einem der Häuser umziehen — sind alle leer.«
Jessica war inzwischen bei ihnen und Peck bemerkte, wie nah sie bei Bishop stand, sich fast an ihn lehnte. Es verschaffte dem Detektiv etwas Befriedigung, da er wußte, was sie beide durchgemacht hatten; vielleicht konnten sie sich gegenseitig ein wenig trösten. Er sorgte sich allerdings um das Medium; sie schien verwirrt.
»Alles in Ordnung, Mrs. Metlock?« fragte er. »Sie wirken ein wenig blaß.«
»Ich... ich weiß nicht. Ich bin nicht sicher, ob ich heute nacht eine Hilfe sein kann.« Sie blickte auf das Pflaster und wandte den Blick ab. Jessica ging zu ihr.
»Du mußt es versuchen, Edith«, sagte sie sanft. »Um meines Vaters willen muß du es versuchen.«
In den Augen des Mediums standen Tränen, als sie aufblickte. »Aber er ist nicht da, Jessica. Verstehst du nicht? Er ist fort, ich kann ihn nicht erreichen. Da ist nichts mehr.«
Brinkley wirkte verlegen. »Ich fürchte, wir haben nicht allzu viel Zeit. Dürfte ich Sie, äh, bitten, die Anzüge jetzt anzulegen? Ich muß mich in der Baracke um die Organisation kümmern, wenn Sie mich also entschuldigen ...?«
»Gehen Sie«, sagte Peck zu ihm. »Ich bringe sie alle rüber, wenn sie fertig sind.« Er wandte sich an das Medium, und seine Stimme war hart: »Ich weiß, daß Sie Angst haben, Mrs. Metlock, aber man bittet Sie nur, das zu tun, was Sie seit Jahren beruflich tun.«
»Es ist nicht die Angst...«
»Schön, vielleicht die Erschöpfung. Wir sind alle verdammt müde. In den letzten Wochen habe ich viele gute Männer verloren - zwei davon
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