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Dunkelerde: Gesamtausgabe

Dunkelerde: Gesamtausgabe

Titel: Dunkelerde: Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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weiter nordwestlich liegt. Ein Ort abseits der Karawanenrouten. Es gibt eigenartige Geschichten über diesen Ort. So eigenartige Geschichten, dass man wahrscheinlich jedem Mann, der bereit ist, an einer solchen Karawane teilzunehmen, den doppelten Lohn zahlen müsste. Die Kreaturen Dunkels sollen dort sehr mächtig sein. Es gibt Berichte über eigenartige, übernatürliche Phänomene, die nur mit dem Wirken dunkler Kräfte und schwarzer Magie erklärbar sind.”
    „Der Magier wird seinen Grund haben, dort hin zu wollen”, sagte Koschna knapp.
    „Oh, ja, daran zweifle ich nicht im Geringsten.”
    Koschnas Blick wirkte entschlossen.
    „Ich werde ihm folgen!”, sagte er.
    „Ach, wirklich? Kennst du die Wüste? Weißt du, was dich erwartet, Darscha-Dosch - dich, deine Leute und vor allem: deine Kinder hier? Auf dem Meer, das ich nur vom Hörensagen kenne, magst du zuhause sein, aber in diesem Meer aus Sand hingegen, in dem allenfalls die Nacht erträgliche Kühle bringt und ansonsten die Sonne unbarmherzig hernieder brennt und alles Leben verdorren lässt...”
    „Ich habe keine Angst”, sagte Koschna.
    „Das glaube ich dir sofort, aber so ein Schritt will gut überlegt sein und vor allen Dingen braucht man jemanden, der den Weg kennt. Paschasch ist für dich nicht mehr als ein Name auf einer Karte, vielleicht nicht einmal das und in der Wüste sehen alle Wege gleich aus.”
    „Das muss sie mit dem Meer gemeinsam haben”, erwiderte Koschna: „Vielleicht könnten wir Partner in der Sache werden? Du rüstest eine Karawane aus und bringst meine Männer mit deinen erfahrensten Führern nach Paschasch.”
    „Was bekomme ich dafür?”
    „Dafür bekommst du einen Anteil an dem Schatz, sofern wir ihn finden.”
    „Du bist überzeugt davon, dass es ihn gibt, ja?”
    „Du warst auch überzeugt davon, als du den Magier Barasch-Dorm noch für wert hieltest, mit ihm Geschäfte zu machen”, gab Koschna zu bedenken.
    Ein Lächeln umspielte die Lippen des Handelsherrn.
    „Vielleicht habe ich dich unterschätzt, Barbar. Ist der Schatz dein einziger Grund oder willst du dich auch an Barasch-Dorm rächen für seinen Betrug?”
    „Wer weiß?”, erwiderte Koschna. „Also,  was ist?”
    „Ich fordere die Hälfte des Ertrages dieser Reise.”
    „Die Hälfte? Deine Preise werden immer unverschämter.”
    „Wie ich schon einmal sagte, die Preise steigen und steigen und das, was heute auf den Suks und Märkten geredet werden wird, wird sie sicher nicht sinken lassen. Und noch etwas, um dir deine Entscheidung zu erleichtern: Ich werde persönlich mit dabei sein! Das ist es mir wert - nach alledem.”
    „Also gut”, stimmte Koschna schließlich zu.
     
    *
     
    Einem Teil seiner Männer, etwa hundertfünfzig Mann, befahl Koschna-Perdoschna Wolfsauge, an der Reise nach Paschasch teilzunehmen. Der andere Teil, etwa fünfzig Mann der SEEWOLF-Besatzung, würde an Bord des Schiffes zurück bleiben.
    „Solamisch-Darrschon wird für die Zeit der Abwesenheit das Kommando führen.”
    „Was ist mit den Grünschnäbeln?”, erkundigte sich dieser folgerichtig.
    Koschna schaute kurz in deren Richtung: „Die werden natürlich mit mir ziehen! Wenn ich dem Magier in der Wüste begegne, werde ich sie dringend brauchen!”
    Seine Worte duldeten keinerlei Widerspruch, aber Jule und Pet hatten sowieso nichts anderes erwartet. Außerdem war es genau das, was sie selber wollten: Der Magier wollte ein Tor zur Erde öffnen. Davon waren sie völlig überzeugt. Ihre Chance, die sie sich nicht entgehen lassen durften.
    Einmal abgesehen davon, dass es im Sinne der Aufgabe war, deretwegen es sie nach Dunkelerde verschlagen hatte: Ja, was war eigentlich immer ncoh der Kern von dieser Aufgabe? Gewiss nicht nur, dass der Magier ein Tor zurück öffnete, damit auch sie wieder heimkehren konnten...
    Aber darüber machten sie sich keine Gedanken - noch nicht!
    Viel Vorbereitungen brauchten sie für die Reise nicht zu treffen: Sie besaßen ja ausschließlich das, was sie am Leib trugen - und das sah genauso aus, wie es nach Wochen ohne die geringste Wäsche aussehen musste. Eine Alternative gab es leider nicht für sie, denn auf Dunkelerde schien es völlig normal zu sein, dass jemand seine Kleidung sein Leben lang nicht wechselte, geschweige denn, dass er sie wusch...
    Der Zug der Darscha-Dosch durch die Straßen von Kaschinir erregte ziemlich großes Aufsehen. Die Bürger tuschelten aufgeregt.
    Hier und da betrachteten die Beamten des Mir von

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