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Dunkelerde: Gesamtausgabe

Dunkelerde: Gesamtausgabe

Titel: Dunkelerde: Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Schulter. Es war ein greller Schmerz. Die Wucht des Aufpralls reichte aus, ihn rücklings zu Boden stürzen zu lassen.
    Niemand achtete darauf, außer Jule, die entsetzt aufschrie.
    Pet bekämpfte tapfer die Schwärze, die sich über sein Bewusstsein senken wollte. Er griff nach dem Bolzen und zog ihn mit einem einzigen Ruck aus dem blutenden Fleisch.
    Dabei schrie er selber. Es tat so fürchterlich weh, dass es ihn wütend machte. Er schleuderte den blutigen Bolzen so weit weg wie möglich und betastete die schreckliche Wunde.
    Aber da verklang der Schmerz auch schon wieder und er spürte unter den tastenden Fingern, wie der Blutstrom versiegte und die Wunde sich schloss, ohne am Ende auch nur die geringste Vernarbung zu hinterlassen.
    „Bin wieder okay!”, murmelte er beruhigend, zu Jule gewandt. „Wo ist eigentlich Koschna?”
    „Nicht weit!”, berichtete Jule. „Wir haben nicht den Anschluss verloren.”
    Geduckt liefen sie weiter.
    Haarscharf zischte einer dieser Pfeile soeben auch an Koschna vorbei. Doch der Kapitän hatte sich gerade noch rechtzeitig zur Seite geduckt. Er fasste sein Schwert mit beiden Händen. Endlich hatte er die feindlichen Linien erreicht.
    Dem erstbesten Verteidiger schlug er mit einem einzigen Hieb den Kopf von den Schultern. Das Blut spritzte hoch auf.
    Jule wandte sich angewidert ab.
    Auch einem zweiten ließ er nicht mehr die Chance, den eigenen Krummsäbel zu ziehen.
    Von der Schulter aus drang Koschnas Klinge bis in die Herzgegend. Das konnte Jule zwar nicht sehen, aber dafür Pet: Es würgte ihn unwillkürlich. Am liebsten wäre er zurück geblieben, hinter den Linien, damit er diese blutigen Grausamkeiten nicht mehr länger ertragen musste, aber sie hatten keine andere Wahl, als Koschna weiter zu folgen.
    Schauron Axtmann ließ seine Streitaxt kreisen und auch Suschnar Bluteisen und Palosch Übergroß wurden in heftige Kämpfe verwickelt.
    Aus den verfallenen Ruinen Paschaschs tauchten weitere Kämpfer auf.
    Ihre Gesamtzahl war schwer zu bestimmen, aber ganz offensichtlich hatte Barasch-Dorm diesen Lauf der Geschehnisse ebenfalls mit einkalkuliert.
    Koschna fiel der fanatische Glanz in den Augen der Männer auf. Sie kämpften mit einer Todesverachtung, für die es keinen nachvollziehbaren Grund zu geben schien.
    Konnte allein die Gier diese Männer derart antreiben oder hatte Barasch-Dorm magische Mittel angewandt, unterstützt von seinem derzeitigen Partner?
    Seine Kräfte sind begrenzt, ging es Koschna durch den Kopf. Andererseits kam es dem Magier offensichtlich darauf an, die Darscha-Dosch so lange wie möglich auf Distanz zu halten.
    Was hat er nur vor?, überlegte Koschna. Irgendwo in diesen Ruinen steckt er. Was tut er jetzt? Gräbt er den Schatz aus? Wohl kaum.
    Der Kampf zog sich hin und Koschna dachte keine Sekunde lang an Jule und Pet. Ja, er bemerkte gar nicht, dass diese ihm relativ dicht auf den Fersen blieben, egal, was auch immer passierte.
    Darscha-Dosch wie Schtusska-Männer fielen sterbend in den Sand. Langsam begann sich die Übermacht der Darscha-Dosch auszuwirken. Die Angehörigen der Palastwache des Schtusska-Al-Noschass hielten sich auffällig zurück. Ihnen war es offensichtlich ganz recht, dass die Darscha-Dosch ihnen den Kampf mehr oder weniger abnahmen.
    Eisen klirrte auf Eisen, Schädel wurden gespalten, Schilde entzwei geschlagen und Schwertspitzen drangen durch Harnische hindurch.
    Dann zuckte plötzlich ein Blitz durch die Luft.
    Koschna fuhr ebenso herum wie einige der anderen Kämpfenden. Für einen Moment hielten sowohl Darscha-Dosch wie auch Schtusska-Leute inne.
    Dieser Blitz musste magischen Ursprungs sein, denn er zuckte von der Erde herauf in den Himmel.
    Ja, es sah nicht nur danach aus: Jule und Pet wussten es ganz genau. Sie wussten, dass der Magier bereits dabei war, ein Tor zur Erde zu öffnen. Sie mussten sich beeilen. Das hieß: Koschna musste sich beeilen - und sie würden mit dabei sein, für den entscheidenden Augenblick!
    „Bei Pruschkar!”, rief Schauron Axtmann. „Wer hat so etwas schon gesehen?”
    „Verflucht seien die Götter dieses öden Landes”, knurrte Suschnar Bluteisen.
    Der Kampf ging weiter und auch Koschna wurde erneut attackiert.
    Mit einigen wenigen, aber sehr kräftigen Hieben parierte er den Angriff seines Gegners, der seinen wuchtigen Krummsäbel mit beiden Händen führte.
    Mit einem Schwertschlag erwischte Koschna die Kehle dieses Mannes. Blutend und schreiend taumelte der daher. Ein weiterer Schlag

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