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Dunkelerde: Gesamtausgabe

Dunkelerde: Gesamtausgabe

Titel: Dunkelerde: Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Darscha-Doschs wie sinnlose Silben klangen.
    Magische Formeln, deren Macht Koschna inzwischen schon mehr als einmal miterlebt hatte.
    Etwas abseits standen drei Männer. Zwei waren ähnlich gekleidet wie die Palastwachen des Schtusska-Al-Noschass. Der Dritte war ein hochgewachsener Mann von etwa fünfzig Jahren, dessen Kinn von einem grauen Knebelbart bewachsen wurde und seinem Gesicht ein sehr schmales Aussehen gab. Seiner Kleidung und seinem Gebaren nach handelte es sich um einen befehlsgewohnten Mann, vielleicht sogar um einen Handelsherrn.
    Norschamm-Al-Noschrun, ging es Koschna durch den Kopf.
    Möglicherweise hatte Schtusskas Konkurrenz an dieser Reise höchstpersönlich teilgenommen. Die Gier nach dem Gold schien von ihm genauso Besitz ergriffen zu haben wie es bei Schtusska selber der Fall war.
    Barasch-Dorms Stimme wurde schriller. Erneut fuhr ein Blitz empor, verlor sich schließlich im Blau des Himmels.
    Einen Augenaufschlag später kam der Blitz aus dem wolkenlosen Himmel zurück und fuhr in das Tor hinein. Ein leuchtender Schimmer umgab dieses Tor.
    Die Bildzeichen wirkten jetzt wie glühend. Ein bläuliches Schimmern erfüllte das Innere des Tores.
    Der Magier erhob sich. Er wirkte wie ein uralter Greis und doch glitt jetzt ein zufriedenes Lächeln über sein Gesicht.
    Offenbar hatte er erreicht, was er wollte.
    Er rief den drei Männern etwas zu. Koschna konnte es nicht verstehen, weil er zu weit weg war und die Worte vom aufkommenden Wind dem Magier regelrecht vom Mund gerissen wurden. Doch eines konnte er trotz des Abstandes sehen: Die Augen des Magiers veränderten sich für einen kurzen Moment, wurden vollkommen schwarz. Offenbar kontrollierte er die drei Männer geistig.
    Er kicherte dabei und deutete in die Richtung, in der Koschna mit Jule und Pet standen.
    Die drei baschidischen Krieger wandten sich Koschna zu. In ihren Augen leuchtete ein fanatisches Feuer.
    Koschna zögert: Sollte er sich nicht doch besser zurück ziehen? Was sollte er gegen diese Übermacht ausrichten - allein? Andererseits: Hätte er dadurch eine größere Chance?
    „Nein”, sagte Pet leise, „du hast keine andere Wahl - und das weißt du selber! Hab keine Angst. Wir werden nicht kämpfen, aber dich anders unterstützen.”
    Koschna schaute sich auch jetzt nicht nach ihnen um.
    Jule nickte ihrem Freund zu und sie reichten sich die Hände. Dann schlossen sie fest die Augen, um sich besser konzentrieren zu können. Sie dachten nur noch an Koschna und ließen Kraft auf ihn überfließen.
    Gerade rechtzeitig: Der erste von ihnen war schon heran und stürzte sich auf Koschna, schwang seinen Krummsäbel, ließ die Klinge durch die Luft sausen.
    Koschna duckte sich unter ihr weg.
    Eine schnelle Folge von Hieben konnte der Darscha-Dosch nur mit Mühe parieren, denn der leichte Krummsäbel war eine schnellere und wendigere Waffe als das Schwert der Darscha-Dosch.
    Koschna taumelte zurück. Metall prallte gegen Metall.
    Die anderen beiden Krieger versuchten jetzt, den Darscha-Dosch von hinten anzugreifen. Koschna war gewissermaßen eingekreist.
    Auf Jule und Pet achtete keiner von ihnen. Die beiden allein wussten, warum das so war: Der Magier hatte gar keine Ahnung davon, dass sie überhaupt da waren, denn sie hatten sich rechtzeitig vor ihm abgeschirmt und blieben für ihn somit unsichtbar. Wahrscheinlich wunderte er sich darüber, wieso er Koschna nicht beeinflussen konnte. Umso wütender griffen die Krieger an, die er magisch steuerte.
    Dem ersten Gegner hieb Koschna mit einem wuchtigen Schlag den Krummsäbel aus der Hand. Der darauffolgende Stoß in die Brust setzte dem Leben des Baschiden ein Ende.
    Und Koschna kannte keine Müdigkeit mehr. Er genoss dieses Gefühl sichtlich und verstärkte seine Bemühungen, wusste er doch jetzt definitiv, dass er mit seinen Kräften in keiner Weise haushalten musste.
    Mit einer machtvollen Bewegung zog Koschna die Klinge aus dem Körper seines Gegners heraus, gerade noch rechtzeitig wirbelte er herum, um einem Säbelstreich des Graubärtigen auszuweichen.
    Die beiden verbleibenden Gegner droschen jetzt mit vereinten Kräften auf den Kapitän der SEEWOLF ein.
    „Leb wohl, Kapitän!”, rief indessen der Magier Barasch-Dorm zu ihm herüber.
    Er ging auf das noch immer flimmernde Tor zu.
    Die Schriftrolle der geheimen Worte hatte er aufgehoben und zusammen gerollt. Er verbarg sie unter seiner Kutte.
    Gemessenen Schrittes ging er auf das blaue Flimmern zu, warf noch einmal einen Blick zurück

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