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Dunkelheit soll dich umfangen: Thriller (German Edition)

Dunkelheit soll dich umfangen: Thriller (German Edition)

Titel: Dunkelheit soll dich umfangen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carla Cassidy
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sprachen, dachte Vanessa, dass sie noch genauso verliebt zu sein schienen wie an ihrem ersten Hochzeitstag vor zweiundvierzig Jahren.
    Das wünschte sie sich auch, eine nie versiegende Leidenschaft, dieses Gefühl von Zusammengehörigkeit, das die Jahre überdauerte. Vanessa glaubte fest daran, dass so etwas mit Christian möglich war, wenn sie nur diesen Wahnsinn überstanden, der ihr Leben derzeit überschattete.
    Gegen Mittag holte sie sich einen Hamburger und zog sich damit in den Pausenraum zurück. Alicias Laune schien sich nicht gebessert zu haben, und Vanessa hatte keine Lust, an ihrem Schreibtisch zu essen und sich von Alicias mürrischem Gesichtsausdruck den Appetit verderben zu lassen.
    Während sie so dasaß, dachte sie, wie recht Helen mit der Beobachtung hatte, dass sie Auseinandersetzungen scheute. Sie hatte nie darüber nachgedacht, aber es stimmte, sie tat alles, um sich nur ja mit niemandem streiten zu müssen.
    Das war mit ein Grund, warum sie es so lange in ihrer Ehe ausgehalten hatte.
    Und deshalb verbrachte sie auch jeden Feiertag bei ihren Schwiegereltern, statt einfach mal zu Hause zu bleiben, wie sie es sich gelegentlich wünschte. Und jetzt aß sie ihr Mittagessen allein im Pausenraum, um es nicht zu einer hässlichen Konfrontation mit Alicia kommen zu lassen.
    Das Ehepaar Brenner, mit dem sie um halb eins verabredet war, traf pünktlich ein. Die beiden wollten unbedingt mit ihrem eigenen Wagen hinter Vanessa herfahren, für den Fall, dass das Wetter sich drastisch verschlechterte. Und es sah tatsächlich sehr danach aus.
    »Wir fahren zu den Jenkins, zu den Blacks und dann zum Haus der Walters’«, sagte sie zu Alicia. »Ich melde mich jeweils, wenn wir ankommen.« Alicia senkte als Antwort kaum merklich die schweren grauen Lider.
    Die Wolken sahen noch dunkler aus als vorher, man konnte den Schnee förmlich riechen. Während der Fahrt schaute Vanessa immer wieder in den Rückspiegel, um die Brenners nicht aus den Augen zu verlieren.
    Das Ehepaar hatte offenbar Geld wie Heu und war auf der Suche nach einem repräsentativen Objekt. Bei dem Jenkin’schen Besitz handelte es sich um ein schönes, zweigeschossiges Haus mit Dreifachgarage und einem riesigen Wohnzimmer mit dreieinhalb Meter hoher Decke. Die Brenners schienen recht angetan zu sein, wollten jedoch auch noch die anderen Häuser sehen.
    Als Nächstes fuhr Vanessa mit ihnen zu den Blacks. Im Haus duftete es nach frisch gebackenem Brot und Zimt. Alice Black verstand es, eine einladende Atmosphäre zu schaffen; immer wenn Vanessa mit Kaufinteressenten vorbeikam, hatte sie irgendetwas in den Backofen geschoben, und das ganze Haus war in tadellosem Zustand.
    Die Brenners gaben sich beeindruckt, waren aber nicht restlos begeistert. Um kurz nach zwei fuhr Vanessa den Hügel zum Haus der Walters’ hinauf, die Brenners im Schlepptau.
    Inzwischen hatte es angefangen zu schneien, und die Flocken tanzten träge durch die Luft. Lisa Brenner stieg aus dem Wagen und blickte nach oben, so dass die Schneeflocken auf ihr Gesicht fielen. »Ist das nicht wundervoll?«, sagte sie mit von der Kälte geröteten Wangen.
    »Sie hat noch nie Schnee gesehen«, erklärte Terry Brenner. »Wir sollten uns mit dem Rundgang beeilen, damit wir noch heil nach Hause kommen. Ich bin schon seit Jahren nicht mehr bei Schnee Auto gefahren.«
    Im Haus war es warm, und Vanessa zog ihren Mantel aus, als sie in die Küche gingen. Während sie Lisa und Terry Brenner von Raum zu Raum führte, zählte sie ihnen im Plauderton alle Vorzüge der Immobilie auf. Sie war ganz in ihrem Element und versuchte, nicht an die letzte Besichtigung zu denken, als sie und Christian sich auf dem Fußboden im Schlafzimmer geliebt hatten.
    »Was für ein wundervolles Haus«, sagte Lisa Brenner, als sie wieder im Erdgeschoss angelangt waren. »Die Küche und das große Esszimmer sind ideal für die Bewirtung von Gästen.«
    Terry Brenner trat an die Tür, die auf die riesige Terrasse führte, und blickte nach draußen, wo es leise schneite und sich eine Schneedecke zu bilden begann. Dann öffnete er die Tür und ging hinaus, schaute sich einen Moment um und kam wieder herein.
    »Ich weiß nicht. Es ist ganz schön einsam hier oben. Und die Straße ist ziemlich steil. Funktioniert denn der Schneeräumdienst?«, fragte er.
    »Die Stadt tut alles, um die Straße freizuhalten, aber ich müsste lügen, wenn ich Ihnen garantieren würde, dass Sie niemals Probleme haben werden, den Hügel

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