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Dunkelheit soll dich umfangen: Thriller (German Edition)

Dunkelheit soll dich umfangen: Thriller (German Edition)

Titel: Dunkelheit soll dich umfangen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carla Cassidy
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hochzukommen.«
    »Aber das Haus gefällt mir so gut«, rief Lisa Brenner aus.
    Ihr Mann legte ihr einen Arm um die Schultern und lächelte sie nachsichtig an. »Ich muss darüber nachdenken.« Dann wandte er sich an Vanessa. »Wir teilen Ihnen in ein paar Tagen unsere Entscheidung mit.« Er warf einen kurzen Blick nach draußen. »Aber jetzt sollten wir uns schleunigst auf den Heimweg machen. Es sieht so aus, als käme der Schneesturm früher als angekündigt.«
    Vanessa brachte das Ehepaar zur Tür. »Falls Sie sich gegen das Haus entscheiden sollten, zeige ich Ihnen gern noch andere Objekte.«
    »Wir melden uns bei Ihnen«, sagte Terry Brenner.
    Sie verabschiedeten sich voneinander, und Vanessa beobachtete, wie die beiden in ihren Wagen stiegen und den Hügel hinunterfuhren. Sie sah auf die Uhr. Es war kurz vor drei. Wenn sie rechtzeitig zu Hause sein wollte, musste sie sich ebenfalls auf den Weg machen. Bei den sich rapide verschlechternden Wetterverhältnissen brauchte sie sicher länger als gewöhnlich.
    Sie ging noch einmal nach oben, um nachzusehen, ob sie alle Lichter ausgeschaltet hatte. In der Schlafzimmertür blieb sie einen Moment stehen und schwelgte in der Erinnerung an die Leidenschaft, die Christian und sie an diesem Ort überwältigt hatte.
    So etwas hatte sie noch nie zuvor erlebt. Auch die heftigen Gefühle, die sie jedes Mal überkamen, wenn sie mit Christian zusammen war, waren neu für sie. Er erweckte etwas in ihr zum Leben, das nahezu verkümmert gewesen war. Und das galt nicht nur für ihren Körper, sondern auch für ihren Geist und ihre Seele.
    Sie schaute aus dem Fenster, es schneite inzwischen heftiger. Die Flocken fielen nicht mehr träge tanzend vom Himmel, sondern klopften leise an die Scheiben, so als hätten sie einen Kern aus Eis. Höchste Zeit aufzubrechen.
    Vanessa ging in die Küche hinunter, wo sie ihren Mantel und ihre Handtasche abgelegt hatte. Während sie in der Tasche nach dem Mobiltelefon suchte, stieg ihr ein seltsamer Geruch in die Nase.
    Ein vertrauter Geruch.
    Farbe.
    Ölfarbe.
    Vor Angst schlug ihr das Herz bis zum Hals, sie drehte sich um. Dann sah sie es. Einen roten Pinselstrich an der Tür zur Speisekammer.

26
    Christian stand an seinem Küchenfenster und beobachtete das Schneetreiben. Jetzt, wo der Winter mit aller Macht hereingebrochen war, kam es zu Verzögerungen bei seiner Arbeit. Der Boden war gefroren, so dass sie auf der neuen Baustelle nicht mit dem Ausschachten beginnen konnten. Und die Arbeiten an der letzten Ladenzeile waren abgeschlossen.
    Er setzte sich an den Küchentisch, auf dem die Entwürfe für sein Lieblingsprojekt ausgebreitet lagen. Christian war an einem Punkt in seinem Leben angelangt, an dem er sich bereit fühlte, Risiken einzugehen, an dem er sich vorstellen konnte, die Luxusmall zu bauen, von der er bisher nur geträumt hatte.
    Er lehnte sich auf dem Stuhl zurück, blickte an die Decke und überlegte, dass er im Moment anscheinend bereit war, alle möglichen Risiken einzugehen. Seltsam, wie unbesiegbar man sich fühlte, wenn man verliebt war. Auf einmal traute man sich alles zu, gab es keine Grenzen mehr.
    Seit seiner Kindheit hatte sich Christian keinem Menschen so geöffnet wie jetzt Vanessa. Doch ihre Liebe bestätigte ihm, dass es richtig gewesen war, das Wagnis einzugehen.
    Und seine Zuneigung zu Johnny empfand er als unerwarteten Bonus.
    Beim Gedanken an den Jungen musste Christian lächeln. Johnny machte es einem so leicht, ihn gern zu haben. Er folgte einfach seinem Herzen, offenbar geleitet von der großen Sehnsucht nach einem Mann in seinem Leben.
    Christian hatte erstaunt festgestellt, dass die Wunden aus seiner eigenen Kindheit beinahe wie von selbst zu heilen begannen, seit er sich um Johnny kümmerte. Und er war entschlossen, dem Jungen das zu geben, was sein Vater ihm nie hatte geben können … liebevolle Unterstützung, Rat und einen sicheren Ort, an den er sich zurückziehen konnte, wann immer ihm danach war.
    Christians Blick wanderte erneut nach draußen. Inzwischen war Wind aufgekommen, und bei dem Schneegestöber wurde die Sicht immer schlechter. Allein der Anblick ließ ihn vor Kälte schaudern.
    Dann widmete er sich wieder seinen Entwürfen. Es war ein idealer Tag, um drinnen zu sitzen und an den Bauplänen zu arbeiten. Wenn er sie fertig hatte, wollte er mit Vanessa über einen geeigneten Standort nachdenken.
    Es war bereits nach vier Uhr, als das Telefon klingelte. Auf dem Display erkannte er Vanessas

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