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Dunkelmond

Dunkelmond

Titel: Dunkelmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Picard
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ihrem Gesicht dämpften die Sehnsucht nach duftender und prickelnder Kälte in ihr.
    Ronan hatte seine pathi wieder aufgenommen und sang nun eine der Melodien, die die Hirten von Khitari ersonnen hatten.
    Sanara schloss wieder die Augen. Sie hörte kaum noch, wie Ronan das Lied schließlich beendete und sich hinter sie legte. Sein Körper wärmte sie von hinten, Atem strich warm über ihren Hals, ein Arm schlang sich um ihren Leib und zog ihn an seine Brust.
    Ronans Griff war warm, sicher, dunkel. Das Feuer vor ihr glomm nur noch. Die grüne, wirbelnde Magie in ihr legte sich zur Ruhe.
    Er hatte sich nie bewusst gemacht, wie sehr die Haarfarben der Menschen variierten.
    Selten war sie nur blond, nur braun oder nur rot, wie es bei den Elben der Fall war. Das Licht der beiden Sonnen, das Alter und vieles mehr beeinflussten sie. Blondes Haar war nur an den Spitzen hell, es wuchs dunkler nach; rotes wurde an den Spitzen blond, dunkles wurde oft von rot durchzogen oder vom Alter grau. Die Menschen selbst schienen Vergnügen daran zu finden, ihre Haare zu färben und damit ihr Erscheinungsbild zu ändern.
    Telarion Norandar war das wie allen Elben fremd. Er selbst hatte Haare, deren Schwärze durch keine andersfarbige Strähne unterbrochen war, ohne Schattierungen, ohne hellere oder dunklere Partien. Und das würde sich zeit seines Lebens auch nicht ändern.
    Telarion wunderte sich, dass ihm dieser Unterschied zwischen Elben und Menschen früher nie so aufgefallen war. Erst hier in der rötlich gefärbten Steppe von Entarat wurde ihm dieses Detail gewahr.
    Entarat bestand aus einer schier endlosen Savanne, die an die Sand- und Steinwüsten von Solife und dem südlichen Guzarat grenzte, nur bewachsen von harten Halmen, die den schulterhohen Keosotziegen als magere Nahrung dienten. Doch die Menschen dieses Landstrichs besaßen die Gabe, mit Tieren zu reden, sie zogen mit den riesigen Herden von Ort zu Ort, mit Hütten, die sie aus den wenigen kostbaren Holzstangen errichteten, die sie besaßen, und mit selbstgemachten Grasmatten und Tierhäuten abdeckten. Hütten, die schnell auf- und wieder abgebaut werden konnten.
    Manchmal gab es auch Dörfer von Ackerbauern, doch sie waren selten und überwiegend verlassen. Oder er und sein kleiner Spähtrupp trafen auf kleine Dörfer, die nach Ziegen rochen. Die wenigen Menschen, die dort noch lebten, sahen aus, als seien sie selbst aus Lehm und Staub gemacht, die Haut gegerbt und ausgetrocknet vom grellen Licht. Das Land litt unter Dürre, die Sonnen brannten unnachgiebig vom Himmel. Im Winter konnte es kalt werden, doch dieses Jahr hatte es kaum geregnet. Die Ernte würde schlecht ausfallen. In den Pferchen der Dörfer war verendetes Vieh zu finden, die Hütten selbst waren bis auf wenige, deren Besitzer nicht mehr reisen konnten, verlassen. Wahrscheinlich hatten die anderen ihr Vieh mitgenommen und waren auf der Suche nach besseren Weidegründen fortzogen.
    Die Armut der Leute war schrecklich anzusehen. Und doch war sie dem Heermeister ein Ansporn. Denn schon allein, um dieses trockene Land wieder zum Erblühen zu bringen, musste er die Tochter des Siwanon finden. Zusammen mit seinem Bruder würde er den Feuermagier auf dem Thron von Solife besiegen!
    Telarion und seinen Männern machte die Hitze zu schaffen, auch wenn er außer Gomaran nur noch drei weitere reinblütige Elben mitgenommen hatte. Sie waren mit ihm und Tarind weitläufig verwandt und entstammten einem Zweig des Hauses Norandar, der näher mit dem Herrscherhaus der Nisanti verwandt war als mit den Elben von Norad. Mit ihnen würde er auch in der Wüste Wasserquellen finden. Der große Rest bestand aus Halbelben, die sich mit Pferden und anderen Tieren auskannten. Ihnen würden wenig Pflanzen zur Verfügung stehen, während sienach der Feuermagierin suchten, also würden sie sich, so unangenehm es auch war, von der Jagd ernähren müssen. Für Telarion, der es seit seiner Zeit im Kloster der Winde gewohnt war, auf Fleisch in seiner Nahrung zu verzichten, würde dies am unangenehmsten sein.
    Die karge Landschaft, die vom Element der Erde beherrscht war, bedrückte den Heermeister. Nur hier und da unterbrach ein Busch, noch seltener ein Baum, die trockene Landschaft und klammerte sich mit seinen Wurzeln mühsam in den rötlichen Staub.
    Nur wenige Wildtiere waren zu sehen, zumeist waren sie klein und huschten wahrscheinlich bereits davon, wenn sie den Trupp des Heermeisters herannahen hörten. Telarion hasste die karge

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