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Dunkelziffer

Dunkelziffer

Titel: Dunkelziffer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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Wenn man also das fächerförmige Waldstück verlassen will, muss man auf die Straße - über den Fluss führt auf dieser Strecke kein Übergang.«
    »Vorbildlich dargestellt«, lobte Gunnar Nyberg.
    »Danke«, sagte Sara. »Wie die Lamellen des Fächers haben sich nun ein paar Gruppen unseres ursprünglichen Suchtrupps in Richtung des Flusses verteilt. Von Südwesten nach Nordosten waren die wichtigsten: 1) Lehrerin Astrid Starbäck, 2) die Schülerinnen Julia Johnsson, Mara Myren, Lo visa Svensson-Johansson und Anki Arvidsson, 3) die Schüler Jonatan Jansson, Anton Anderberg und Sebastian Klarström, 4) die Schüler Jesper Gavlin, Daniel Lindegren, Albin und Alvin Gustafsson, 5) die Mutter Lisa Lunden mit 6) den Schülerinnen Felicia Lunden und Vanja Persson. Das sind die wichtigsten Waldwanderer. Dazu 7) die Eltern Marcus Lindegren und Alma Richardsson, die die Straße entlanggingen, sowie 8) der Vater Nils Anderberg, der über die Straße ins Dorf ging. Sowie möglicherweise 9) die Eltern Sven-Olof Törnblad und Reine Gustafsson mit Bier und Zigaretten in der Laube. Damit haben wir einen Überblick über das Tun und Lassen sämtlicher Erwachsener in der fraglichen Zeit. Und wir wissen auch, was die anderen Kinder taten. Fast alle gingen zurück auf ihre Zimmer...«
    »Ich frage mich«, sagte Lena Lindberg, »ob es im Hinblick auf die polizeilichen Ermittlungen nicht doch gut war, dass sie diese erste Suchaktion durchgeführt haben.«
    »Danke, Marcus«, sagte Gunnar Nyberg trocken.
    Sara Svenhagen fuhr unberührt fort: »Dann ist es an der Zeit, dass wir uns genauer ansehen, was bei den Interviews herausgekommen ist, und es dann mit den übrigen Informationen vergleichen. Wer hat diese baltischen Autos gesehen, wo und wann?«
    Lena Lindberg blätterte hektisch in den Papieren und las vor: »Die Fahrzeuge sind an zwei verschiedenen Stellen gesehen worden, einmal fünfzehn Kilometer nördlich bei Resele, auf einem Rastplatz, dort waren es dem Zeugen zufolge vier Fahrzeuge, und einmal zehn Kilometer südlich, in der Gegend von Kränge auf dem Weg Richtung Solleftea, und da waren es drei. Der Zeuge im Norden, ein Glasermeister, identifizierte die Autos als litauisch, die Zeugin im Süden, eine Witwe, sagte nur, Zitat: vermutlich baltische Im Norden wurden sie kurz nach zehn, im Süden etwa um halb drei gesehen. Irgendwann zwischen - sagen wir - halb elf und halb drei haben sie also wirklich Saltbacken passiert, und es ist durchaus denkbar, dass es genau um ein Uhr geschah.«
    »Haben wir die Namen und Adressen der Zeugen?«, fragte Sara.
    »Ja«, sagte Lena. »Lokale Größen. Wir können morgen ausführlicher mit ihnen reden und versuchen, ein paar mehr Fakten zu bekommen.«
    »Gut«, sagte Sara. »Und dann müssen wir herausfinden, wo unsere Pädophilen Robert Karlsson, Carl-Olof Strandberg und Sten Larsson stecken. Karlsson wohnt allein dreißig Kilometer weiter im Norden, Strandberg im nördlichen Randbezirk des Dorfes und Larsson ein Stück weit westlich.«
    »Das Scheusal Strandberg ist also eindeutig am nächsten«, sagte Gunnar Nyberg und fuhr in einem anderen Tonfall fort: »Dann zur Frage, ob unsere Zeugen wirklich etwas Wichtiges gesehen haben. Ich behaupte also, dass das nicht der Fall ist. Alt und bitter, wie ich bin.«
    »Von nachtragend gar nicht zu reden«, sagte Sara Svenhagen. »Lasst uns die Dinge gründlich durchgehen. Man kann sich verschiedene Szenarien vorstellen, wonach Emily schon weit weg war, als sich die Klassenkameraden im Wald verteilten. Das Einfachste ist, dass sie auf die Landstraße ging und von irgendeinem Auto mitgenommen wurde - baltisch oder nicht -, dass sie also nie in der Nähe des Waldes war. In diesem Fall war sie schon weit weg, als ihr Fehlen bemerkt wurde. Nur in diesem Fall werden alle Zeugenaussagen sinnlos, Gunnar.«
    »Und das Einzige, was diesem Szenario widerspricht, ist eigentlich das hier«, sagte Lena Lindberg und hielt einen kleinen Fetzen dunkelvioletten Stoff hoch.
    Gunnar Nyberg verzog das Gesicht und sagte: »Das hat also der Klassenkamerad Jesper Gavlin gefunden, >an einem Wacholderstrauch oder was es nun war<, ungefähr dreihundert Meter genau im Norden?«
    »Und es ist von verschiedenen Zeugen als ein Stück von Emily Flodbergs Jacke identifiziert worden.«
    »Sie ist also in den Wald gelaufen«, sagte Sara mit einem schnellen Blick auf Gunnar. »Darüber sind wir uns einig, selbst du, Gunnar. Sie verschwand zwischen zehn vor und zehn nach eins. Zehn

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