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Dunkelziffer

Dunkelziffer

Titel: Dunkelziffer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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fragte Nyberg.
    »Die Festplatte ist beschädigt«, sagte Bengtsson. »Das wird erstens Zeit brauchen. Zweitens weiß er nicht, wie viel er retten kann. Die Frage ist, was das für unser ersehntes Verhör bedeutet...«
    »Ein erstes Verhör muss stattfinden«, sagte Sara Svenhagen und seufzte. »Auch wenn wir nicht mehr als ein Ass im Ärmel haben. Das werden wir allerdings ausspielen. Seid ihr sicher, dass wir das hier machen können?«
    Polizeiinspektor Lars-Äke Ottosson stand auf und ging zu einem Nebentisch, auf dem ein altmodischer Aufnahmeapparat stand. Er hantierte ein wenig daran herum und sagte: »Technisch geht es jedenfalls.«
    »Außerdem haben wir keinen Verhörraum, in den wir alle hineinpassen«, sagte Alf Bengtsson. »Und ich verlange, dass ich dabei bin, zusammen mit einem meiner Leute.«
    »Normalerweise bevorzuge ich einen etwas intimeren Raum«, sagte Svenhagen. »Aber das würde auf einen Mann wie Strandberg auch keinen Eindruck machen.«
    Die Anwesenden reihten sich auf der einen Seite des Kaffeetisches auf, Ottosson baute das Mikrofon auf, und Bengtsson holte Carl-Olof Strandberg, der mit Verband und betont nichtssagender Miene eintrat.
    Er wurde den fünfen gegenüber platziert und sagte: »Das ist wie in einem amerikanischen Gerichtsfilm. Rechtschaffene Bürger, die, ohne zu blinzeln, die Todesstrafe verhängen.«
    »Was macht der Kopf?«, fragte Nyberg.
    »Als ob Sie das kümmern würde.«
    »Also«, sagte Sara Svenhagen mit erhobener Stimme, »Verhör mit dem verhafteten Carl-Olof Strandberg am 15. Juni um 14.20 Uhr, Polizeiwache Sollefteä.«
    Strandberg betrachtete die bunte Schar verächtlich, und Sara fuhr fort: »Woher kennen Sie Sten Larsson in Vallsäter?«
    »Wir angeln zusammen«, sagte Carl-Olof Strandberg.
    »Hier in der Gegend scheinen alle zusammen zu angeln. Warum haben Sie behauptet, ihn nicht zu kennen?«
    »Wegen unseres beiderseitigen Hintergrunds.«
    »Zwei angelnde Pädophile?«
    »Ich wusste, was Sie daraus machen würden.«
    »Was wissen Sie über Sten Larssons Tun und Lassen gestern um ein Uhr?«
    »Nichts. Ich war zu dem Zeitpunkt hier in Sollefteä.«
    »Wir glauben, er befand sich zu genau der Zeit im Wald beim Gammgärd in Saltbacken. Wir glauben außerdem, dass er auf der Jagd nach Kindern vom Hof war, die sich verlaufen hatten. Und wir glauben, dass Sie davon wussten. Dass sich Spuren dieser Kenntnis in dem Computer befinden, den Sie zerstört haben. Irgendein Kommentar?«
    »Keinen.«
    »Warum haben Sie sich die Mühe gemacht, die Polizei in die Irre zu führen, um vor ihr bei Sten Larssons Haus zu sein und seinen Computer zu demolieren? Warum war das so wichtig?«
    »Das sind alles Unterstellungen«, sagte Strandberg ruhig. »Ich bin hingefahren, um mir Stens Computer auszuleihen, und dann hat es dieser große Tölpel da so weit gebracht, dass er mir aus der Hand fiel. Er fiel mir aus der Hand, weil er mich plötzlich mit einer Pistole bedrohte. Ohne jeden Grund. Ich war und bin unbewaffnet.«
    »Gemeint ist wohl Kriminalinspektor Gunnar Nyberg?«
    »Ja. Ein gewalttätiger Mann. Als Polizist völlig ungeeignet.«
    »Was werden wir in dem Computer finden?«, fragte Sara Svenhagen geduldig. »Sie können es ruhig gleich sagen, das wird Ihnen vor Gericht zugutegehalten. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir es finden.«
    Carl-Olof Strandberg lächelte schief und sagte: »Wenn es so wäre, würden Sie mich nicht fragen.«
    »Warum wollten Sie Larssons Computer gerade jetzt ausleihen?«
    »Weil mir der große Tölpel von Polizist gerade jetzt aufgetragen hat, eine Liste über meine Klienten in Solleftei zusammenzustellen. Meine eigene Festplatte ist kaputtgegangen, aber ich habe Back-ups meiner Register in Stens Computer. Ich bin hingefahren, um die Liste zu erstellen, um die ich gebeten worden war. Und dafür wurde ich bewusstlos geschlagen und musste mit dem Krankenwagen abgeholt werden. Ich zeige den genannten Gunnar Nyberg hiermit wegen schwerer Körperverletzung an.«
    »Beeindruckende Verteidigungsstrategie«, sagte Sara Svenhagen. »Aber für eine hoffnungslose Sache. Wo ist Ihre eigene Festplatte?«
    »Kaputt«, sagte Strandberg. »Völlig hinüber. Weggeworfen.«
    »Wir haben es mit zwei kaputten Festplatten zu tun. Sie wollen das auf einen Zufall zurückführen?«
    »Auf den Zufall und auf schwere Körperverletzung seitens eines Polizisten.«
    »Sie begreifen wohl, dass wir erstens Ihre Festplatte finden und zweitens Sten Larssons Festplatte retten

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