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Dunkle Begierde 2

Dunkle Begierde 2

Titel: Dunkle Begierde 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henrik Moreau
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um.
    Er sah
den Hund tot in der Ecke liegen und Renate nackt und blutverschmiert mit der
Schere in der rechten Hand hinter ihm stehen.
    „Du
Schlampe, was hast du getan?“, schrie er, und bevor er mit dem Gürtel auf sie
einschlagen konnte, antwortete sie:
    „Friss
das, du Scheißkerl“, und stieß ihm die Schere mit voller Wucht in die Brust,
verfehlte dabei nur knapp das Herz. Er sackte zusammen und fiel in Ohnmacht.
Renate ging auf Thomas zu und schaute nach, ob irgendetwas gebrochen war.
Glücklicherweise nicht. Der Gürtel hatte nur Risse in der Haut verursacht, die
wieder heilen würden. Er würde keine bleibenden Schäden davontragen, höchstens
eine Narbe.
     
    Sicher?
Sicher, dass nichts geschah, MUTTER?
    Sicher,
dass er nicht das Gift der Manns gespritzt bekam? Sicher, dass es nur ein
Zaubergürtel war, und nicht eine Giftspritze, die seine Seele befiel? Und die
langsam und allmählich dafür sorgen würde, dass auch Thomas der Tradition der
Manns folgen sollte. Er wollte doch schließlich auch ein Mann sein.
     
    Sie
umarmte ihn, während er weinte, streichelte sein Gesicht und sagte mit
mitfühlenden Worten:
    „Es ist
vorbei. Es ist alles gut. Glaub mir mein Schatz. Das heute war nur ein
Missverständnis.“
    „Warum
tut der Papa so etwas?“
    „Das ist
nicht Papa, das ist ein böser Geist, der Papa dazu bringt. Er ist krank. Ich
muss jetzt den Krankenwagen rufen, damit er wieder gesund wird“, sagte sie und
löste sich von Thomas. Felix lag regungslos am Boden, um ihn herum Blut.
Hoffentlich ist er tot, dachte Renate. Doch Felix lebte noch.
    „Stech
ihn ab. Kein Gericht der Welt wird dich dafür bestrafen. Du kannst ein gutes
Leben mit deinem Sohn führen. Niemand wird dieses Schwein vermissen“, sagte ihr
eine innere Stimme.
    Sie griff
zur Schere, die noch in seiner Brust steckte, und zog sie aus dem Brustkorb.
    „Los, das
ist die Gelegenheit. Denke nicht, dass er sich ändern wird, wenn er wieder
gesund ist. Er wird sich nie ändern. Nur der Tod wird ihn ändern. Nur der Tod“,
sagte ihr die innere Stimme eindringlich, doch Renate hatte nicht den Mut, noch
einmal zuzustechen.
    Lag es
daran, dass sie als Christin zu viel Respekt vor dem Tod hatte, oder lag es
daran, dass sie nach wie vor an diesem Sadisten hing? Sie wusste die Antwort
nicht.
    Statt ihn
zu töten, rief sie die Nummer 112. Es würde einige Zeit dauern, bis der
Krankenwagen den abgeschiedenen Bauernhof erreicht - wusste Renate und nutze
geistesgegenwärtig die Zeit, um die Hundeleiche rasch hinter dem Haus zu
entsorgen und verräterische Spuren auf Bettgestell und Parkett – das viele
Blut, Sperma und Thomas Erbrochenes - zu beseitigen. Felix hatte eine tiefe
Stichwunde in der Brust, das war nicht zu leugnen. Aber außer dieser Verletzung
sollte möglichst nichts auf das hindeuten können, was in dieser Nacht
tatsächlich geschah.
    Obwohl
die örtliche Polizei sich sehr gut vorstellen konnte, was geschehen war,
leugnete Renate alles und behauptete, dass es sich um einen unglücklichen
Unfall handelte. Das würde die Polizei zwar nicht überzeugte, doch sie hätten
auch keine Beweise dafür, dass hier ein Gewaltverbrechen vorlag. Felix
bestätigte die Story vom „unglücklichen Missgeschick“ und der Fall wurde
schnell zu den Akten gelegt. Er schwirrte nur noch als Gerücht durch Techau und
die umliegenden Ortschaften.
    Felix
blieb, aufgrund seiner schweren Verletzung, noch ein halbes Jahr ans Bett
gefesselt. Fast schien es, als hätten die Folgen dieses Abends ihnen einen
halbwegs normalen Alltag beschert.
    Renate
machte sich Hoffnungen, dass Felix sich vielleicht doch noch ändern könnte.
Doch der Wahrheit ins Auge blicken, dass es sich hier nur um einen Aufschub
handelte, wollte sie nicht. Sobald es Felix wieder besser gehen würde, würde er
auch wieder zur Flasche greifen - und wer weiß, was dann noch geschieht.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     

Kapitel 5
     
     
    Seit
jenem verhängnisvollen und traumatischen Abend am 18.09.1976 war Felix ruhiger
geworden. Er blieb Renate gegenüber zwar weiterhin gewalttätig, aber er
vergewaltigte sie nicht mehr. Eigentlich hatte er keinen Sex mehr mit ihr, den
holte er sich von einer Dorfhure, die in Sereetz seit zwei Jahren anschaffte.
     
    Es
sind immer die Extreme, die euch Manns plötzlich verändern. Komisch, komisch …
     
    So absurd
es auch klingen mag: Renate war mit ihrer momentanen Situation zufrieden. Sie
investierte all ihre Kraft in ihre einzige Hoffnung -

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