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Dunkle Begierde 2

Dunkle Begierde 2

Titel: Dunkle Begierde 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henrik Moreau
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schwammen.
    Und
seinen Eltern würde er einfach sagen, dass er nicht wüsste, wo sie sei. Dass er
kurz hinter einem Baum pinkeln war und als er fertig war, war sie weg. Er würde
heute erst spät nach Hause gehen, damit er sagen könnte, dass er sie überall
gesucht, aber nicht gefunden hätte.
    Man würde
dann die Polizei anrufen. Die würden eine Suchmannschaft organisieren und sie
suchen. Man würde denken, dass sie vielleicht Opfer eines Gewaltverbrechens
war. Und wenn man sie doch im Teich finden sollte, was konnten sie ihm schon
nachweisen. Nichts.
    Alle
wussten, dass er in sie vernarrt war. Ein besseres Alibi konnte man nicht
haben. Sein Entschluss stand fest. Sie musste sterben. Sterben, damit er wieder
in Ruhe schlafen konnte. Sterben, damit er eine Zukunft hatte.
     
    Du
Narr. Welch ein Narr du bist. Sie ist deine Zukunft. Bist du schon so weit,
dass du das nicht siehst? Du Narr.
     
    Er packte
Kathrin, sah sie noch einmal an und sagte in leisen Tönen:
    „Kannst
du die Musik hören, Kathrin? Es sind die Doors, The End. Hörst du es …
this is the end, my only friend … Nun heißt es Lebewohl sagen, Kathrin. Da, wo du
jetzt hingehst, kann ich dich nicht begleiten.“
    Als ob
Kathrin ahnte, was sie erwartete, flehte sie ihn an: „Bitte nicht Thomas. Ich
werde wirklich nichts sagen. Niemals.“
    „Psst.
Hör der Musik zu. Weißt du, wonach sich die Doors benannt haben? Nach einem
Zitat von William Blake: `Es gibt Dinge, die sind bekannt. Und es gibt Dinge,
die sind unbekannt. Dazwischen sind Türen.` Findest du nicht, dass dieser
Spruch auch zu unserer Situation passt? Wer kann schon wissen, was in zehn
Jahren ist. Ob du dann noch immer die liebe kleine Kathrin bist oder das Biest,
das mir das Fürchten lehrt.
    Ich kann
dieses Risiko nicht eingehen. Das musst du verstehen. Es ist nun mal, wie es
ist.“, sagte er mitfühlend.
    Dann
veränderte er seinen liebevollen Gesichtszug und wurde ernst und bitter.
    „Und
jetzt ist es Zeit, auf Wiedersehen zu sagen. Du kleine Schlampe“, sagte er in
bösem Ton, hob sie hoch und warf sie in den Teich.
    Sie war
klein und leicht, sodass es Thomas, trotz seiner geringen Größe, leicht fiel,
sie einige Meter in den Teich zu werfen.
    Kathrin
schrie. Sie tauchte unter und kam immer wieder hoch, doch sie fand keinen Weg,
an Land zu gelangen.
    Thomas
sah zu, sah zu, wie seine kleine Schwester, die Person, die alles für ihn getan
hätte, ertrank. Er sah zu und wirkte teilnahmslos. Kein Gefühl regte sich in
seinem Gesicht. War er wirklich so herzlos? Ja!
    Er sah
einfach zu, wie sie mit dem Tode rang.
    Doch so
schnell sollte Kathrin, zu Thomas Entsetzen, nicht sterben. Ihr Schutzengel
sollte ihr noch eine Chance geben, denn ihr Schreien wurde von jemandem gehört.
Von einem Mann Anfang 20, der gerade in der Nähe spazieren ging. Er hörte einen
Schrei und dachte sich erst nichts dabei, doch dann hörte er wieder einen
Schrei und wieder. Und jetzt war er sich sicher, da schrie ein Kind.
    Er lief
schnell in die Richtung, aus der er die Schreie vermutete, und kam dann am
Teich an. Dort sah er Thomas, wie dieser auf den Teich starrte und sich nicht
regte.
    Und dann
sah er ein kleines Mädchen im Teich, welches um Hilfe schrie.
    Er
dachte, Thomas wäre starr vor Angst. Er konnte nicht wissen, dass Thomas nur
zusah, wie sie starb.
    Thomas
sah den Mann. Noch bevor er etwas sagen konnte, sprang der Fremde ins eiskalte
Wasser des Teichs um Kathrin, die nicht mehr hoch kam, zu retten.
    Thomas
bekam es mit der Angst zu tun. Das hatte ihm noch gefehlt - ein Held.
    Er durfte
sie nicht retten. Und wenn, dann hoffentlich nur, wenn sie bereits tot war.
    Thomas
konnte nichts machen, nur abwarten. Kathrin war nicht mehr aufgetaucht.
Vielleicht war sie ja schon tot. Sie musste tot sein.
    Ansonsten
würde sie alles sagen, und er würde dann nicht in der Klappse, sondern im
Gefängnis wegen Mord landen. Das durfte nicht sein. Der Mann kam kurze Zeit
später mit Kathrin im Arm an Land geschwommen. Die Kälte spürte dieser Mann
nicht. Nur die Angst, dass er zu spät gekommen sein könnte, was wiederum Thomas
Hoffnung war.
    Er legte
sie auf den Boden und sagte zu Thomas:
    „Gib mir
deine Jacke. Schnell.“
    Thomas
konnte nicht anders, als ihm seine Jacke zu geben. Er zog Kathrin ihre nasse
Jacke aus und den Pulli und deckte sie mit Thomas Jacke und seiner Jacke, die
er, bevor er in den Teich sprang, abgelegt hatte, zu.
    „Lauf
schnell runter. Zu einer Wohnung am Mühlenteich. Sie sollen

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