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Dunkle Begierde 2

Dunkle Begierde 2

Titel: Dunkle Begierde 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henrik Moreau
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Kälte. Also schrie ich:
    „Ich rufe
die Polizei. Ich gehe und rufe die Polizei. Das ist mein Ernst. Nicht weit sind
Häuser. Ich laufe dahin, wenn sie nicht weggehen.“
    Doch der
Mann schien meine Worte nicht zu beachten. Er war immer noch mit der
verängstigten Kathrin beschäftigt.
    „Ich rufe
die Polizei, Sie Wichser“, schrie ich wütend und warf ihm einen Stein entgegen.
Das schien ihn aus seinen perversen Gedanken aufgeschreckt und auf mich
aufmerksam gemacht zu haben.
    „Einen
Stein - wo hast du ihn denn damit getroffen?“, fragte Klaus.
    Thomas
wusste, wenn sie den Verdächtigen schnappen würden, Klaus prüfen würde, ob er
eine Wunde am Körper hatte, die durch einen Stein verursacht wurde. Daher
musste er eine Stelle am Körper nennen, die nicht so empfindlich war.
    „Ich traf
ihn am Rücken.“
    „Sicher?“,
fragte Klaus wieder seiner kleinen Hoffnung beraubt.
    „Ja, es
war zwar ein kleiner Stein, aber ich habe ihn am Rücken getroffen, denn er
fasste sich kurz danach an den Rücken. Das weiß ich ganz genau.“
    Bist
du des Teufels Bruder, oder gar der Teufel selbst?, fragte sich Klaus
sarkastisch.
    „Und was
geschah dann?“
    „Wie
gesagt er wurde auf mich aufmerksam und ich wollte diese Chance nutzen, um ihm
von Kathrin wegzulocken.
    „Sie
Wichser. Ich hol die Polizei“, schrie ich und tat, als ob ich weglaufen wollte.
    Der
Mörder schien dies zu glauben und lief hinter mir her. Ich lief in den Wald und
hoffte nur, dass Kathrin noch die Kraft und den Mut hätte, sich aus dem Teich
zu befreien. Ich wusste, dass ich schnell laufen musste, dass ich, bevor er
mich schnappte, ein Haus oder ein paar Spaziergänger erreichen musste, denn
wenn nicht, dann, das war mir klar, würden Kathrin und ich sterben.
    Ich lief
und zu meinem Unglück stolperte ich.  Der Mörder kam mir immer näher.
    Ich
konnte mich schnell wieder aufraffen, doch dann merkte ich einen Druck an
meiner Jacke, reflexartig öffnete ich den Reißverschluss und lief weiter, ohne
mich umzudrehen. Nur in der Angst, dass er mich packen könnte.
    Und dann,
zu meinem Schreck, hörte ich einen Schrei. Es war eindeutig Kathrin. Doch ich
traute mich nicht, mich umzudrehen. Ich konnte nur aus dem Augenwinkel sehen,
dass der Mörder mit meiner Jacke in Richtung Teich lief. Ich ahnte das
Schlimmste. Ich lief und kam am Mühlenteich an. Denn mir war bewusst, dass
jetzt jede Sekunde zählen würde. Ich wollte nicht, dass ihr das Gleiche wie mir
widerfuhr.
    Voller
Panik klingelte ich an der ersten Tür und glücklicherweise hatte Herr Offers
schnell geschalten und lief dem Kinderschänder entgegen. Ich sollte bei seiner
Frau in Sicherheit warten. Doch die Angst um Kathrin trieb mich zurück zum
Teich.
    Ich hörte
einen Schuss und sah, wie dieser Wichser Kathrin in meine und seine Jacke
eingehüllt hatte, um an ihr seine perversen Vorlieben auszuleben.
    Herr
Offers gab noch einen Warnschuss, dass er es ernst meinte und dass er sich
lieber stellen sollte. Doch der Täter lief weg und Herr Offers ihm hinterher.
Ich rannte zu Kathrin. Zu meinem Glück konnte ich ihren Atem in der Kälte
sehen. Freudentränen überkamen mich. Ich bückte mich über sie, um ihr Mut zu
machen, dass der Krankenwagen gleich kommen würde und dass alles gut werden
würde.
    Sie
schaute mich mit ihren Augen an. Und trotz ihrer Not strahlten ihre Augen die
gleiche Liebe und Hoffnung wie immer aus.
    „Warum
tun Menschen so etwas, Thomas?“, fragte sie mich mit ihrer unschuldigen
Naivität, die sie bei so vielen Menschen beliebt gemacht hatte.
    Ich
beantwortete ihr oft Fragen. Es machte mir Spaß. Und es erfreute mich, dass sie
eine positive Neugier dem Leben gegenüber hatte.
    Doch
diese Frage konnte ich ihr nicht beantworten. Können Sie mir sagen, warum
Menschen so etwas tun? Warum es Menschen Spaß macht, kleine Kinder zu ficken?
Warum Menschen andere Menschen töten, zum Spaß? Was hätte ich ihr sagen sollen?
Was hätte ihr Bruder, von dem sie dachte er weiß alles, antworten sollen?
Können Sie mir antworten, warum meine Familie so viel durchmachen muss? Warum
ich heute zu einem Verhör gebeten werde, warum man mir nicht gönnt, diesen
Schmerz zu vergessen? Warum ich noch, wer weiß wie oft, diesen Tag wieder und
wieder erleben muss?
    Vor
Ihnen, vorm Gericht, vor anderen. Was soll ein 16 Jahre alter Junge auf solch
eine Frage antworten? Ich fühlte mich leer, verloren und einsam. Und sie sah
mich an mit diesen Augen, die Hoffnung ausstrahlten. Hoffnung auf

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