Dunkle Begierde - Teil 1 - erotischer Psychothriller - Roman (German Edition)
man seine Gedanken und Wünsche zurückstecken muss. Aus Zuneigung.
Denn für all die Mühe bekommt man das größte Geschenk, das das Leben für einen
Menschenbereithält: die Liebe! Das Gefühl
jemanden zu haben, der immer für einen da ist. Und der einem Kraft gibt, egal
wie schwierig eine Lage gerade auch sein mag. Geben Sie dieses Glück nicht
leichtfertig auf. Egal welche Probleme Sie haben, kämpfen Sie und Sie werden
sehen, die Belohnung ist es wert. Sehr wert sogar!“, lobte Irmgard die Ehe und
die Liebe als herausragende gesellschaftliche Institution.
Wo bleibt die Herdprämie? …
Thomas
trafen diese Worte an seiner empfindlichsten Stelle, im Herzen und im Verstand.
Er dachte nach. Hatte sie recht gehabt? Konnte es sein, dass er bisher immer
nur an sich selbst dachte, und Claudia sich ihm unterordnen musste. War sein
Wort Gesetz?
Dem
war so. Wozu hatte er dann überhaupt geheiratet, wenn er die Gedanken, Ideen
und Wünsche des Partners nicht achtete und respektierte? Wann hatte er das
letzte Mal mit ihr über ihre Gefühle, Gedanken und Ängste gesprochen? Es war
fast, als wäre sie eine Puppe, die nach seinem Willen funktionierte. Ohne
Eigenleben.
War
er wirklich so ein Schwein?
Ja,
er war - musste er sich zu seiner Schande eingestehen. Er duldete keinen
Widerspruch. Vielleicht war das Gespräch mit diesem alten Ehepaar doch etwas
Gutes. Vielleicht war er wirklich ein so großer Hornochse gewesen, dass er
seine perfekte Ehe so leichtsinnig aufs Spiel gesetzt hatte. Wieso nur, hatte
er die Tabletten aus Trotz nicht eingenommen?
Du Flagge
Seine
Frau und Tobi liebten ihn, da bestand kein Zweifel. So sehr, dass sie all die
Qualen und Schmerzen, die er ihnen angetan hatte, erduldeten. Er fühlte, welch
verwöhntes Kind er war. Ein Kind, das nicht wusste, wie gut es ihm ging, und
erst durch Dritte darauf aufmerksam gemacht werden musste. Wie konnte er diesem
Paar danken? Noch war es nicht zu spät. Thomas war sich sicher - noch hatte er
genug Zeit, um all die Fehler der letzten Jahre und Tage vergessen zu machen.
Heute würde er damit anfangen. Nie wieder Tabletten vergessen! Nie wieder. Nie
wieder irgendwelche negativen Gedanken an sich lassen. Umso mehr er seine Ehe
retten wollte, umso bewusster wurde ihm, wie recht Claudia und Tobi hatten,
diesen Mahlberg nicht zu mögen. Es war dieser Mahlberg, der in ihm diese alten
Gedanken von eigentlich längst vergangen Tagen aufleben ließ. Dieser Mann war
es, der ihn dazu brachte, fast daran zu glauben, dass er nur frei sein könne,
wenn er seinen perversen Neigungen folgte. Doch dieses Ehepaar ließ seiner
guten Seite den Vortritt.
So schnell? Glaubst du wirklich daran?
Er
konnte ein guter Mensch werden, ohne Wutanfälle und vor allem, ohne diese
quälenden Gedanken. Und wieder ballte sich in seinen Gedanken seine Hand zur
Faust. Doch diesmal, um diesem Mahlberg eine Abreibung zu verpassen, eine, die
er nie vergessen würde. Dafür, dass er sein Leben ruinieren wollte.
„Ich
danke ihnen. Sie wissen gar nicht, wie sehr sie mir geholfen haben. Ich liebe
meine Familie. Leider war ich nicht immer fair zu ihr. Doch ich hoffe, dass ich
mich ändern kann, dass es noch nicht zu spät ist. Ich würde mich sehr freuen,
wenn ich sie beide heute Abend zu einem Gläschen Wein einladen dürfte“,
antwortete Thomas und ging auf die beiden zu.
„Verzeihen
sie, dass ich mich nicht vorgestellt habe. Ich heiße Thomas Mann“, fügte Thomas
hinzu und gab erst dem älteren Herrn die Hand.
„Ich
bin der Heinz“, antwortete dieser.
Dann
gab er Irmgard die Hand. Als sich ihre Hände berührten, kam es Thomas vor, als
würde ein Gedanke von ihm Besitz nehmen. Als würde die Seele Irmgards in sein
tiefstes Inneres schauen. Jeder, der sein schrecklichstes Inneres sah, würde
zurückschrecken. Aus Angst und Ekel. Doch diese alte Dame hielt seine Hand. Es
war ein straffer Händegriff und sie antwortete mitfühlend:
„Ich
bin die Irmgard. Freut mich Ihre Bekanntschaft zu machen, Thomas.“
Thomas
schämte sich, ihr in die Augen zu schauen, da er sich vor ihr nackt und
verloren vorkam. Er wollte ihr antworten doch sie schnitt ihm das Wort ab:
„Wir
machen uns viel zu oft Gedanken um die Vergangenheit. Aber die ist bereits in
Stein gemeißelt. Was wirklich zählt, ist die Gegenwart und die Zukunft. Es gibt
Hoffnung. Auch für Sie. Zeigen Sie ihrer Familie, warum Sie zu recht stolz auf
Sie
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