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Dunkle Beruehrung

Dunkle Beruehrung

Titel: Dunkle Beruehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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und seine Freunde sammelten sich hinter ihr, und als sie sich vorbeugte, hörte sie Gemurmel und Gekicher.
    »Falls ihr meinen hübschen Arsch bewundern wollt, Jungs«, sagte sie, während sie zielte, »geht ihr besser erst aus der Reichweite meines Queues.«
    Die erste Kugel ließ sich leicht versenken, und die Männer jubelten sogar darüber. Die zweite Kugel lochte sie ein, indem sie über die Bande spielte, und gleich wurde es ruhig. Mucksmäuschenstill war es, als sie die dritte und vierte Kugel mit nur einem Stoß in gegenüberliegende Ecklöcher jagte. Bei jedem Schuss reflektierten die roten Augen und Schuppen ihrer Drachentattoos das Lampenlicht und schimmerten unter dem feinen Schweißfilm ihrer Haut. Unter der Tinte des rechten Arms allerdings schimmerte es blau, und als sie das sah, zog sie den Ärmel rasch herunter.
    Fünf Minuten später hatte sie alle Kugeln abgeräumt und die Acht zum Schluss so sanft touchiert, dass sie wie in Zeitlupe in ein Loch an der langen Seite trieb.
    »Gutes Spiel.« Rowan schritt an den gaffenden Männern vorbei, stellte den Queue in den Wandständer zurück, ging zur Theke und wollte ihren Gewinn einstecken. Ihr Gegner kam gerade noch rechtzeitig, um sie am Armgelenk zu packen und ihre Faust, in der die gefalteten Geldscheine steckten, zwischen sich und ihr festzuhalten.
    »Du zockst mich nicht ab, Mädchen«, knurrte er mit leiser, unangenehmer Stimme. »Leg das Geld wieder hin, und wir spielen drei Runden. Diesmal werde ich dich besiegen.«
    Rowan starrte in sein verschwitztes Gesicht. »Vereinbart war
ein
Spiel um fünfzig Dollar, und ich hab gewonnen. Lassen Sie mich los.«
    »Mann, übertreiben Sie es nicht«, rief William vom anderen Ende der Theke. »Lassen Sie sie los, bevor die Sache außer Kontrolle gerät.«
    Der Verlierer warf ihm einen ungehaltenen Blick zu. »Was willst
du
schon tun, alter Mann? Über den Tresen hüpfen und mir eine Abreibung verpassen?«
    »Nein.« Rowan ließ das Geld los, und die Scheine flatterten zu Boden. Als der Spieler nach unten sah, packte sie ihn am Hinterkopf und stieß sein Gesicht gegen ihr Knie, das sie im gleichen Moment mit einem Ruck hob. »Das erledige ich.«
    Er kippte um, hielt sich die blutende Nase und stieß heisere, gedämpfte Laute aus. Rowan drehte sich seinen Freunden zu, doch die waren schlau und wichen zurück. Also beugte sie sich über den Mann am Boden, besah sich seine Verletzung und die kleine Blutlache und hob das Geld auf.
    »Seit gut drei Jahren bin ich kein Teenie mehr«, sagte sie zu ihm, richtete sich auf und wandte sich an seine Freunde. »Seine Nase wird schmerzen, aber gebrochen ist sie nicht. Tut Eiswürfel in einen Waschlappen und legt ihm den aufs Gesicht, um die Schwellung einzudämmen.«
    Bevor sie die Kneipe verließ, gab sie William einen Zwanziger. »Ich komm vorbei, wenn ich zurück bin. Gib Sally einen Kuss von mir.« Sie warf noch einen kurzen Blick auf die Touristen. »Das mit dem Blut tut mir leid.«
    »Mhm.« Er steckte das Trinkgeld ein. »Beim nächsten Mal wischst
du
es weg.«

5
    Bradford Lawson verbrachte den Vormittag mit seinem Personal Trainer im Klub, trainierte Bauch- und Brustmuskulatur und schwamm dann hundert Bahnen. Seit er dreißig war, nahm er seine Fitness nicht mehr als gegeben hin, sondern verbrachte täglich mindestens drei Stunden damit, sie zu verbessern.
    Die Resultate zeigten sich in den glatten Feldern aus harten Muskeln überall an seinem Körper, doch er blieb unzufrieden. Leibesübungen halfen, die zusätzlichen Kalorien der erlesenen Speisen und kostbaren Weine zu verbrennen, die er so liebte, aber all das kostete zu viel Zeit und Mühe. Zum Glück versorgte sein Trainer ihn auch mit Spritzen, die seine körperlichen Anstrengungen größtmögliche Früchte tragen ließen.
    »Sie sehen bestens aus, Mr Lawson«, sagte der Trainer, zog die Injektionsnadel heraus und drückte einen Wattebausch auf den herausquellenden Blutstropfen. »Wie fühlen Sie sich?«
    »Müde und verschwitzt.« Lawson schloss die Augen und legte den Kopf an die Fliesenwand der Umkleide, während das Präparat ihn durchströmte. Die starke, angenehme Wirkung der Drogen ließ binnen Sekunden nach. »Ich brauch noch eine.«
    »Darüber wollte ich mit Ihnen reden.« Der Trainer schloss seinen Koffer. »In letzter Zeit haben Sie oft um eine zweite Spritze gebeten.«
    »Ja und?«
    »Meine Mixtur ist etwas Besonderes, wissen Sie, beste Qualität.« Die Stimme des Trainers wurde zaghaft. »Und es

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