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Dunkle Beruehrung

Dunkle Beruehrung

Titel: Dunkle Beruehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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Frau Polizistin.« Er zog sie noch näher an sich, obwohl sie sich ganz steif machte, und drückte ihr Gesicht an seine Brust. »Vertraust du mir?«
    »Nein«, sagte sie in sein Hemd und dann zögernd: »Ja.«
    In diesem Augenblick hätte ihn seine Liebe zu ihr fast überwältigt. »Wir sind Jäger, Samantha. Unsere Bedürfnisse lassen sich nicht vernachlässigen oder vergessen, sonst riskieren wir, die Beherrschung zu verlieren. Wenn das geschieht, ernähren wir uns nicht einfach, sondern töten. Du
wirst
töten.«
    »Du hast das schon passieren sehen, ja?« Als er nickte, stieß sie einen kläglichen Laut aus. »Du hättest mich sterben lassen sollen, Lucan.«
    Er lächelte. »Und du hättest mir keinen Grund zum Leben geben sollen.« Er umschlang ihre Taille. »Komm. Im Hotel vorn an der Straßenecke ist ein Club. Dort dürfte es einige Auswahl geben.«
    »Rede über Menschen nicht immer wie übers Essen«, sagte sie, ging aber mit ihm zum Aufzug.
    Auf dem Weg nach draußen wechselte Lucan ein paar leise Worte mit Kendrick und begleitete seine
Sygkenis
dann in die Bar mit toller Aussicht.
    Samantha blieb stumm, als er sie an einen Tisch führte und Wein bestellte, und erhob auch keine Einwände, als er sie verließ, um unter den Sterblichen einen geeigneten Kandidaten auszuwählen. Er fand rasch ein junges Ding, attraktiv und gesund, brauchte nur ein paar Minuten, um sie zum Mitmachen zu überreden und anzuleiten, und kehrte an den Tisch zurück. Samantha starrte in ihr Weinglas und wirkte verkrampft und elend.
    »Du musst immer junge Leute mit Idealgewicht wählen«, sagte er, und sie schrak zusammen. »Nimm ihre Witterung auf – sie verrät dir viel über sie. Betrunkene oder unter Drogen stehende Menschen riechen unangenehm streng, Kranke nach starken Chemikalien oder nach Verwesung.«
    »Ich werde niemanden erwittern.«
    »Das brauchst du auch nicht.« Er blickte auf, als die bezaubernde junge Schwarze, die er für Samantha ausgesucht hatte, herankam. »Sie bringen dir ihren Geruch.«
    »Hallo.« Das kaum zwanzigjährige Mädchen blitzte Lucan mit perlweißen Zähnen an und wandte sich dann an Samantha. »Ich habe Sie reinkommen sehen und musste einfach Hallo sagen.« Sie setzte sich auf den Stuhl neben seiner
Sygkenis
. »Ich bin Abby.«
    »Und ich gehe.« Samantha war schon halb aufgestanden, bevor Lucan sie wieder auf ihren Platz zog. »Kommt nicht infrage. Sie ist noch ein Kind.«
    »Sie ist erwachsen«, versicherte er ihr. »Jugendliche haben einen einfacheren Duft, der uns nicht anzieht.«
    »Ich bin vierundzwanzig«, sagte Abby im gleichen Moment, in dem Samantha erklärte: »Sie zieht mich nicht an.«
    »Ich schlage ja nicht vor, dass du mit ihr ins Bett gehst, Liebste.« Lucan nahm Abbys Hand und hielt sie seiner
Sygkenis
unter die Nase. »Atme sie ein. Gut so. Spürst du ihren Puls in der Luft?«
    Samantha schloss die Augen und nickte schluckend.
    Er wandte sich an die Sterbliche. »Abigail, würden Sie meiner Begleiterin bitte die Damentoilette zeigen?«
    »Natürlich. Die liegt gleich um die Ecke.« Abby nahm Samantha bei der Hand. »Komm.«
    Lucan sah zu, wie sie das belebte Lokal durchquerten, und folgte ihnen dann. Vor der Damentoilette blieb er stehen, wich einigen lächelnden Frauen aus, die ihm entgegenkamen, und trat ein.
    Drin war Samantha damit beschäftigt, sich das Mädchen vom Leib zu halten, das sie unbedingt umarmen wollte.
    »Du bist so schön«, sagte Abby gerade mit verwirrter Miene. »Ich tue alles, was du willst.«
    Samantha wandte ihm den Kopf zu. »Schaff sie mir vom Hals.«
    Doch Lucan verriegelte die Tür hinter sich. »Sie ist jetzt unter deinem Einfluss. Gib ihr Anweisungen.«
    »Hör auf«, befahl sie dem Mädchen, das sofort die Arme sinken ließ und reglos dastand. Schon streckte Samantha die Hände nach Abby aus, riss sie aber unvermittelt zurück. »Ich kann das nicht. Lucan, bitte, schaff sie hier raus.«
    »Du musst dir vertrauen.«
    »Nein.« Sie warf ihm einen wütenden Blick zu. »Um Himmels willen, hilf mir hier raus.«
    »Du weißt, dass du ihr nichts zuleide tun wirst.« Lucan stellte sich hinter das Mädchen, legte ihm die Hände auf die Schultern und schob es seiner
Sygkenis
entgegen. »Du wirst ganz sanft sein und ihr nur nehmen, was du brauchst.«
    »Bitte«, flüsterte Abby.
    Samantha ergriff das Handgelenk der jungen Frau und hob es an ihre Lippen. Erneut zögerte sie, doch diesmal erwies sich der Ruf des Mädchenbluts als zu stark für sie, und sie biss

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