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Dunkle Beruehrung

Dunkle Beruehrung

Titel: Dunkle Beruehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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von mir erblickt.« Er reichte ihr seine Hand. »Schauen Sie noch mal hin. Ich fürchte mich nicht davor, dass Sie in mein Inneres sehen.«
    Sie rührte sich nicht. »Ich denke, wir sollten darüber reden, wie lange Sie mich noch hier unten behalten wollen.« Ehe er antworten konnte, hob sie die Hand. »Bitte sagen Sie mir nicht, das würde zu meinem Schutz geschehen. Ich kann nicht für immer hier unten bleiben, Matthias. Ich muss etwas gegen GenHance unternehmen. Ich muss zurückkehren – und mein Leben wieder leben.«
    »Was für ein Leben haben Sie denn da oben?«, fragte er. »Sie leben allein; Sie haben weder jemanden, der sie liebt, noch Freunde. Wenn Sie eine Person aus freien Stücken berühren, dann nur, um in die Dunkelheit ihrer Seele zu schauen. Wenn ich nicht aufgetaucht wäre und Sie hierhergebracht hätte, wären Sie tot. Abgeschlachtet von GenHance wegen jener Begabung, von der Sie dauernd behaupten, Sie besäßen sie nicht.«
    »Sie haben sich sehr bemüht, mich davon zu überzeugen, dass Sie mein Freund sind und ich hier sicher bin.« Jessa wies auf die Bücher. »Diese Bände und das, was Sie sagen, geben mir kein Gefühl von Sicherheit, Matthias. Ich denke vielmehr, dass Sie und Rowan in Schwierigkeiten stecken und die Art Hilfe brauchen, die ich Ihnen nicht geben kann.«
    Er fuhr zurück. »Jetzt beleidigen Sie mich auch noch?«
    »Das wollte ich nicht. Es gibt nur eine Möglichkeit, um zu beweisen, dass Sie recht haben und ich mich irre. Zeigen Sie mir alles, was Sie haben. Erzählen Sie mir, wer die Kyndred sind, wo sie leben und was Sie zu ihrem Schutz unternommen haben. Und lassen Sie mich mit einigen von ihnen reden.«
    Kurz war er versucht, sie zu packen und etwas Vernunft in ihren sturen Kopf zu schütteln. Aber vielleicht erwartete er zu viel von ihr. »Rowan hat Ihnen die Morgenzeitung ins Zimmer gelegt«, sagte er. »Lesen Sie sie.« Er ging zur Tür.
    »Was steht denn drin?«
    Matthias wandte ihr den Kopf zu. »Sie, Jessa. Die Polizei sucht Sie wegen Mordes an Lawson.«

13
    Das Transerum bescherte Bradford Lawson noch spektakulärere Verbesserungen, als von Kirchner vorhergesagt. Seine Verletzungen waren praktisch augenblicklich vollständig ausgeheilt, seine neu entdeckte Stärke erschien unbegrenzt. Sogar sein Verstand war schärfer geworden und erlaubte ihm, schnell wie ein Computer zu denken und Schwierigkeiten fast schon vor ihrem Auftreten zu lösen.
    Nur ein kleines Problem hatte ihm verdorben, was der Zustand äußerster Vollkommenheit hätte sein sollen: Er hatte entsetzlichen Hunger.
    Kaum hatte er Ted Evans getötet und GenHance verlassen, begann ein unersättlicher und nie gekannter Hunger an seinen Innereien zu nagen. Der Verstand sagte ihm, seine erhöhten körperlichen Fähigkeiten forderten mehr Kalorien, doch als er Jessa Bellamys Wohnanlage erreichte, kam es ihm vor, als hätte er seit einer Woche nichts gegessen. Als er dem Wächter an der Einfahrt zu GenHance das Genick gebrochen und sich auf den Weg zu Bellamys Wohnung gemacht hatte, konnte er die zehrende Leere in sich noch ignorieren, aber kaum hatte er zwei Nachbarn von Jessa befragt und zerstückelt, hatte er sich nicht mehr beherrschen können und alles Essen, das er in der Küche des einen Nachbarn fand, in sich hineingestopft, bis die Kiefer schmerzten.
    Auf diese Weise hatte er den Hunger so weit gestillt, dass er die Befragungen beenden und Jessas Wohnung durchsuchen konnte, doch kaum saß er wieder im Auto, regte sich sein Hunger erneut. Also hielt er an einem Lebensmittelgeschäft, erwürgte den Verkäufer und lud kistenweise Schokoriegel und Chips und literweise Limonade auf den Beifahrersitz.
    Auf der Fahrt aus der Stadt aß er all das süße und fette Zeug nur sehr ungern, denn sein neuer Körper hatte Besseres verdient, aber er musste die Bedürfnisse seines arg erhöhten Stoffwechsels befriedigen, um am Ende nicht womöglich von innen aufgefressen zu werden.
    Schade, dass Genaros Transerum einen so gravierenden Mangel aufwies – einen, den Jonah würde beheben müssen, wenn er das Zeug nach Übersee verkaufen wollte. Wenn Lawson Bellamy erst aufgespürt und sich um diese unerledigte Sache gekümmert hätte, würde er zu GenHance zurückkehren und den Alten zwingen, alles zu tun, um diese unerwünschte und quälende Nebenwirkung zu beseitigen.
    Zum Glück hatte sein geschärfter Verstand beeindruckend tüchtig gearbeitet, und er war Bellamy binnen Minuten auf die Spur gekommen: Sie hatte Atlanta

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