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Dunkle Burg

Dunkle Burg

Titel: Dunkle Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Luckett
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Verlassen der Stadt zu hindern. Jedes Mädchen, auf das diese Beschreibung ungefähr zutraf, wurde angehalten und durchsucht und einer eingehenden Befragung unterzogen. Dann verhängte Nathan eine Ausgangssperre und ließ die Stadt Haus für Haus nach derselben Person durchsuchen. Dazu benötigte er außer der Stadtwache und der Garde Truppen, die für andere Aufgaben vorgesehen waren.«
    »Warum?«
    »Den Soldaten wurde gesagt, sie sei eine Diebin und habe etwas sehr Wertvolles gestohlen, doch wurden über die Art des Diebesgutes keine Angaben gemacht.« Die Schwester Berichterstatterin sagte es mit unbewegter Miene, aber es war offensichtlich, dass sie es nicht glaubte. »Nun, das ist nicht alles.« Sie nahm sich einen anderen Bericht vor. »Ich habe meine Augen und Ohren in Tenebra angewiesen, besonders auf alles zu achten, was eine Manifestation der Gabe sein könnte. Infolge dessen bekomme ich viele Falschmeldungen; ich erfahre von jeder Missgeburt und jedem Kalb mit drei Beinen, das im Stromland zur Welt kommt. Aber dies ist interessant. Am gleichen Abend gab es auf dem alten Friedhof im Westen der Stadt, nicht weit von der Stadtmauer, eine Art Tumult oder Aufruhr. Zeugen sprechen von vielen Soldaten mit Fackeln, und dann von entsetzten Schreien und Gebrüll. Alles, was ich darüber hinaus weiß, ist aus zweiter und dritter Hand. Abenteuerliche Geschichten von Soldaten, die völlig entgeistert berichtet hätten, dass Gräber sich geöffnet hätten und die Toten auferstanden wären. Mein Kundschafter konnte keinen der Soldaten oder Gardisten ausfindig machen, die Zeugen des Geschehens gewesen waren, was an sich schon bedeutsam ist; aber Baron Langlands Pikenierregiment wurde in die Kaserne beordert und erhielt Ausgehverbot. Vor dem Tor zogen Wachen auf, und niemand kam hinein oder heraus.«
    Schwester Berichterstatterin legte die Meldung beiseite. »Die letzte Mitteilung ist negativ, Schwester Priorin. Die Ausgangssperre wurde am folgenden Morgen aufgehoben, und alle Einheiten der Wache, der Palastgarde und der zusammengezogenen Truppen nahmen mit Ausnahme dieses einen Regiments wieder ihren üblichen Dienst auf. Die vor der Pikenierkaserne postierte Wache wurde abgezogen. Über den Verbleib dieser Diebin gibt es keine Nachricht.«
    »Also ist sie entwischt. Hätten Nathans Leute sie gefangen, wäre sie vor Gericht gekommen und an den Pranger gestellt und öffentlich ausgepeitscht worden.«
    »Sicherlich, Schwester Priorin. Wenn sie nur eine Diebin war. Aber wenn es nicht einmal diesem gewaltigen Aufgebot gelang, eine so wichtige Diebin zu fangen, würde Nathan sich damit nicht zufriedengegeben haben. Er ist gründlich. Eine Belohnung wäre ausgesetzt worden und überall auf den Dörfern hätte man Bekanntmachungen mit der Beschreibung des Mädchens verlesen. Es hätte eine zweite, noch gründlichere Durchsuchung der Stadt gegeben, verdoppelte Wachen an allen Toren. Aber dies alles wurde nach den mysteriösen Ereignissen auf dem Friedhof abgesagt.«
    »Und du meinst, beides hinge zusammen?«
    Schwester Berichterstatterin nickte bedeutsam. »Ich denke, dass die Suche eingestellt wurde, weil die Diebin gefasst werden konnte. Aber ich frage mich, wer für Nathan so wichtig sein könnte, dass ihm der ganze Aufwand gerechtfertigt erschien. Sicherlich kann es sich nicht um eine gewöhnliche jugendliche Diebin gehandelt haben, der zufällig ein wertvoller Gegenstand in die Hände fiel. Und dann machte ich mir in einer Stimmung müßiger Neugier Gedanken darüber, was in jener Nacht tatsächlich auf dem alten Friedhof geschah. In diesem Zusammenhang kam mir ein Gedanke und ich fragte unseren Gast Arienne Brook« – sie warf Arienne einen Blick zu –, »in welchem Alter sich ihr Talent in voller Stärke entwickelte.«
    »Ah. Und in welchem Alter war es?«, fragte die Priorin.
    Arienne nickte. »Mit der Veränderung des Körpers, Schwester Priorin. Ungefähr mit dreizehn oder vierzehn Jahren.«
    »Ich verstehe.« Priorin Winterridge stieß den Stuhl zurück und legte die ausgestreckten Arme mit flachen Handflächen auf den Tisch. Ihr Blick umfasste Silvus und mich. »Es wäre nicht das erste Mal, dass Nathans auserwählte Magier vor ihm Reißaus nehmen.«
    »Es wäre auch nicht das erste Mal, dass er seine Streitkräfte einsetzt, um sie wieder einzufangen«, bemerkte Schwester Berichterstatterin. »Es gibt noch einen Punkt, Schwester Priorin.«
    »Ich hatte das Gefühl, dass noch etwas kommen würde, Schwester. Lass

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