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Dunkle Burg

Dunkle Burg

Titel: Dunkle Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Luckett
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hatte.
    Natürlich arbeitete ich auch an ihm. Ich kräftigte ihn, wo ich konnte. Knochengerüst und Herz und alles andere, aber ich wusste, dass vieles im Organismus zu subtil für mich war. Bald, vielleicht in ein paar Jahren, würde etwas versagen. Aber was bedeutete mir das Leben eines Grubenpferdes? Ich war eine Zauberin. Eine angehende Meisterin Schwarzer Magie.
    So saß ich die meiste Zeit nur da und beobachtete ihn, wie die Wachen mich beobachteten. Da sie nun wussten, was ich war, bewachten sie mich um so sorgfältiger. Das Schlimmste war, dass er sich jetzt an mich gewöhnt hatte und mich gern bei sich hatte. Er vertraute mir. Mir! Ja. Das war der schlimmste Teil.
    Als wir Tenebra wieder erreichten, hatte der Fürst die Stadt mit seinem Heer verlassen. Sie waren flussaufwärts gezogen, und der Fürst hatte Befehl hinterlassen, dass wir ihm so rasch wie möglich folgen sollten. Also rekrutierte Teska neue Bewacher, schaffte uns an Bord einer Barke und ließ noch in der Abenddämmerung des Tages unserer Ankunft vom alten Kai ablegen. In dieser Nacht schlief ich zum ersten Mal seit Etterden richtig, und trotzdem waren meine Träume voll Kummer und Schmerz.
    Als die alten Bewacher ausbezahlt wurden, bekamen sie ein Trinkgeld. Ich sah die Münzen von Hand zu Hand gehen und wunderte mich, dass Teska es getan hatte; er war nicht der Mann, der einen Pfennig mehr als die vertraglich vereinbarte Summe zahlte. Er würde so etwas nur tun, wenn er es für vollkommen notwendig hielt.
    Und das war natürlich der Grund. In Teskas Augen war es notwendig. Einige Pfennige extra, um in einem Wirtshaus ein paar Biere zu trinken und von ihren Abenteuern zu erzählen. Und um den Geschmack hinunterzuspülen, der sich einstellt, wenn man die gleiche Luft wie ein Adept der Schwarzen Magie atmet.
    Ein paar Krüge Bier, ein paar Leute mehr, die ihre Geschichte hörten. Bald würde die Nachricht Verbreitung finden. Teska sah mich an, schloss die Augen und öffnete sie langsam wieder.
    Der Fluss führte Frühjahrshochwasser. Es gab keine Schwierigkeiten mit Sandbänken, aber die Strömung lief stark gegen uns. Auf dem Treidelpfad stapften die Zugpferde langsam nordwärts, vorbei an den Stadtmauern und hinaus in ein Land, das ich noch nie gesehen hatte. Die Felder, braun vom Umpflügen im Herbst, begannen gerade einen grünen Hauch zu zeigen, Schafe und Rinder waren bereits auf der Weide. Über uns flogen die Keile von Wildgänsen und Enten nach Norden zu den Bergseen und Hochmooren, die sich jetzt von Eis und Schnee befreiten. Der Schiffsführer wirkte ernst und schweigsam, aber wann immer er meinem Blick begegnete, zog er verlegen den Kopf ein. Wahrscheinlich dachte er, ich würde ihn verfluchen oder die Pest über ihn bringen, wenn ich ihn ansah.
    Es gab Zeiten, da wünschte ich, ich könnte es.
    Will
    »Riechst du es?«
    Ich schnupperte, und Silvus mit mir. Ja. Der Nachtwind trug uns Rauch zu. Der Unteroffizier der Kundschafter hielt einen nassen Finger hoch.
    »Unsicher, aber aus Nordost. Ich nehme an, sie lagern abseits der Straße, wollen es besonders klug machen.« Er schnupperte wieder. »Und das ist gebratener Speck, oder ich fresse meine Füße. Ein paar tausend Schritte entfernt, schätze ich.«
    Silvus nickte. Es konnte nur ein Lager sein.
    Das Gespräch war halblaut geführt worden, nun erfolgte die weitere Verständigung ohne Stimmaufwand. Silvus richtete seine geschlossene Laterne nach rückwärts und öffnete den Schieber einmal, zweimal. Ein paar Minuten später kamen Schwester Berichterstatterin und Meister Rookwod bei uns an. Silvus machte Handzeichen, und die Kundschafterabteilung verschwand über der nächsten Anhöhe. Wir setzten uns auf die Steine und warteten.
    Das letzte Licht verlosch am Westhimmel, und Sterne erschienen, während ich Herzschläge zählte. Fünfhundert, Tausend. Zweitausend. Stille ringsum. Nur der leichte Wind strich seufzend durch die noch unbelaubten Zweige der Dornsträucher und Ginsterbüsche, und in geschützten Mulden machten Grillen ihre ersten schüchternen Versuche. Unser eigener Biwak war still wie ein Mäusenest und ohne Feuer, etwas seitab von der Stelle, wo wir im Busch auf unserer Anhöhe kauerten. Wir hatten Nachricht zurückgeschickt, und die Stille legte sich noch drückender auf uns. Wir waren hellwach und erwarteten den Kundschafter, bemerkten ihn aber erst, als er sich in der Senke vor uns aus den Büschen erhob.
    Mehr Handzeichen. Der Feind war beritten, offenbar eine

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