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Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Titel: Dunkle Flammen Der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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außerdem war Marty kein Mensch, sodass es ihm weniger ausmachte.
    »Komm mit nach drinnen, dann mache ich dir einen Shake«, sagte er mit einem letzten väterlichen Tätscheln.
    Ich drehte mich weg, damit er meine Grimasse nicht sehen konnte. Marty war so stolz auf seine Mixturen, dass ich wenigstens einmal pro Woche davon trank, aber sie schmeckten fürchterlich. Hätte ich nicht festgestellt, dass sie meiner Gesundheit tatsächlich förderlich waren, hätte ich die meisten heimlich in eine Topfpflanze gekippt.
    »Äh, Augenblick noch. Ich will erst die Salti noch richtig hinkriegen.«
    Sein Schnauben verriet mir, was für eine schlechte Lügnerin ich war, aber er argumentierte nicht herum. Augenblicke später hörte ich, wie sich die Wohnwagentür schloss.
    Als er fort war, machte ich mich wieder daran, meinen Teil der Routine zu üben. Während unserer Show musste Marty rechtzeitig aus einer Reihe explodierender Objekte entkommen, um mich bei bestimmten Sprüngen und Trapezübungen aufzufangen, da er aber kein Mensch war, brauchte er nicht so viel Training wie ich. Was auch gut so war, sonst hätten uns die Requisiten und Pyrotechnik ein Vermögen gekostet, ganz zu schweigen von dem Schaden, den der Rasen genommen hätte. Der Platz, auf dem unser Wohnwagen stand, war nur gemietet; was wir beschädigten, mussten wir zahlen.
    Mitglied einer Gauklertruppe zu sein war nicht gerade der Beruf, von dem ich als Kind geträumt hatte, aber das war zu einer Zeit gewesen, als ich noch nicht jedes Elektrogerät lahmlegte, das ich berührte, ganz zu schweigen von den Stromschlägen, die ich den Leuten bei zufälligem Kontakt verpasste. Bei den besonderen Gaben, über die ich verfügte, konnte ich von Glück sagen, dass ich überhaupt einen Job hatte. Außer als Artistin hätte ich höchstens noch als staatliches Versuchskaninchen getaugt, wie ich meinem Vater stets erklärte, wenn er mal wieder meine Berufswahl beklagte.
    Ich bemühte mich, die Sprünge flüssig und exakt hinzubekommen, bis ich in einen Rhythmus verfiel, der es mir erlaubte, andere Sorgen beiseitezuschieben. Konzentration war der Schlüssel zum Erfolg, wie mein alter Trainer immer gesagt hatte, und er hatte recht. Bald sah ich die Collage aus Zaun, Rasen und Dach gar nicht mehr, die sich bei jedem Sprung wiederholte, bis sie zu einem undefinierbaren Farbengewirr wurde. Nach meiner letzten Kombination aus Salti und Schrauben landete ich, die Füße parallel zueinander, die Knie leicht gebeugt, um den Stoß abzufangen. Das Trampolin zitterte, aber ich hielt die Spannung, machte keinen Schritt rückwärts, der mich bei einem Wettkampf Punkte gekostet hätte. Dann hob ich die Arme und verneigte mich tief, der letzte Teil der Routine.
    »Bravo«, sagte eine spöttische Stimme.
    Ich richtete mich auf und erstarrte. Als ich meine Verneigung begonnen hatte, war ich noch allein gewesen, aber in den Sekundenbruchteilen danach hatten sich vier Männer an den Ecken des Trampolins aufgebaut.
    In ihren T-Shirts und Jeans wirkten sie wie normale Touristen, aber nur Marty konnte sich so schnell bewegen, was bedeutete, dass sie keine Menschen waren. Selbst wenn ich nicht gewusst hätte, dass andere Spezies mit Vorsicht zu genießen waren, hätte mir das kühle Lächeln des Typen mit den rotbraunen Haaren gesagt, dass die vier nicht hier waren, um nach dem Weg zu fragen. Ich versuchte, mein inzwischen wild pochendes Herz unter Kontrolle zu bekommen. Mit etwas Glück würden die Kreaturen glauben, ich wäre von meinen Trampolinübungen noch erregt, obwohl mein Angstgeruch mich verriet.
    »Das ist ein Privatgrundstück«, sagte ich.
    »Du musst die Fantastische Frankie sein«, meinte der Große mit den rotbraunen Haaren, meinen Einwand ignorierend. Seine Stimme umschmeichelte meinen Künstlernamen auf eine Weise, die ihn düster klingen ließ.
    »Wer will das wissen?«, antwortete ich, während ich mich fragte, wo zum Teufel Marty steckte. Er musste die Typen doch gehört haben, selbst wenn er nicht spürte, dass eine Gruppe übermenschlicher Wesen hier war.
    Als ich die Frage gestellt hatte, war ich noch auf dem Trampolin gewesen, doch bereits im nächsten Augenblick lag ich am Boden, schmerzhaft niedergehalten von dem Typen mit den rotbraunen Haaren. Er gab ein gepeinigtes Grunzen von sich, als er beim Kontakt mit meiner Haut einen Stromschlag abbekam, aber wie Marty konnte ihn das nicht außer Gefecht setzen. Er packte mich nur noch fester.
    »Wie zum Teufel hast du das

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