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Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Titel: Dunkle Flammen Der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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gemacht?«, wollte er wissen, und seine Augenfarbe wechselte von Blau zu unirdischem Grün.
    Ich antwortete nicht. Kaum war meine Hand in Kontakt mit seinem Körper gekommen, herrschte in meinem Kopf ein Durcheinander aus graustichigen Bildern. Genauso wenig wie ich verhindern konnte, ihm einen Stromschlag zu verpassen, konnte ich es vermeiden, bei der Berührung seine schlimmsten Sünden zu sehen.
    Blut. So viel Blut …
    Während sich die panikartige Erinnerung an die Ermordung einer anderen Person vor meinem inneren Auge abspielte, hörte ich ihn über meinen Aufschrei fluchen, spürte dann einen heftigen Schmerz und alles wurde schwarz.
    Ich saß meinen Entführern in einem Zimmer gegenüber, das aussah, als befände es sich in einem Hotel, die Hände im Schoß gefaltet, als wären sie Kellner, bei denen ich eine Bestellung aufgeben wollte. Falls du je einem anderen Vampir begegnest, gerate nicht in Panik. Sonst riechst du nur nach Beute, hatte Marty mich gewarnt. Seit ich die Augen meiner Kidnapper hatte leuchten sehen, wusste ich, was sie waren. Deshalb hatte ich auch gar nicht erst versucht, sie zu belügen, als sie mich gefragt hatten, warum ich als Zitteraal hätte durchgehen können oder durch Berührung Informationen aus Personen herausholen konnte. Hätte ich gelogen, hätten sie mich mit ihren Leuchtaugen doch dazu gebracht, die Wahrheit zu sagen – oder zu tun, was sie sonst noch von mir wollten –, und ich hatte nicht vor, ihnen mehr Kontrolle über mich zu geben, als sie ohnehin schon hatten.
    Ich versuchte auch nicht wegzulaufen, obwohl sie mich nicht gefesselt hatten. Die meisten Menschen wussten nicht, dass Vampire existierten, ganz zu schweigen davon, wozu sie fähig waren. Aber durch meine Gabe hatte ich von ihrer Existenz erfahren, noch bevor ich Marty kennenlernte. Dank meiner ungewollten Talente wusste ich von allen möglichen Dingen, die ich nie hatte erfahren wollen.
    Wie zum Beispiel, dass meine Entführer vorhatten, mich umzubringen; das toppte im Augenblick alles. Ich hatte meinen Tod gesehen, als ich gezwungen gewesen war, den Vampir mit den rotbraunen Haaren noch einmal zu berühren; bei dem Anblick wäre ich am liebsten schreiend und meinen Hals umklammernd davongelaufen.
    Was ich nicht tat. Vermutlich hätte ich dankbar sein sollen, dass ich durch meine unerwünschten Fähigkeiten bereits alle möglichen schrecklichen Todesarten durchlebt hatte, was mich in die Lage versetzte, meiner nahenden Exekution mit einer Art morbiden Erleichterung entgegenzusehen. Es würde wehtun, die Kehle herausgerissen zu bekommen – ich musste es wissen, denn ich hatte es schon mehrmals anhand der Erlebnisse anderer erfahren. Doch es war nicht die schlimmste Art zu sterben. Außerdem stand nichts unumstößlich fest. Ich hatte einen Einblick in meine potenzielle Zukunft erhascht, aber Jackies Tod hatte ich auch verhindert. Vielleicht ließ sich eine Möglichkeit finden, jetzt dem meinen zu entgehen.
    »Noch mal zum Verständnis«, sagte der Typ mit den rotbraunen Haaren gedehnt. »Im Alter von dreizehn Jahren hast du eine abgerissene Hochspannungsleitung angefasst, bist fast gestorben, und dann hat dein Körper angefangen selbst Stromstöße abzugeben, und mit deiner rechten Hand kannst du durch Berührung von Personen oder Gegenständen in die Zukunft schauen?«
    Da war noch mehr, aber das würde ich dem Vampir nicht auf die Nase binden, und die Details hätten ihn sicher ohnehin nicht interessiert.
    »Die Sache mit den Stromschlägen hast du am eigenen Leib zu spüren bekommen«, meinte ich mit einem Achselzucken. »Was das Zweite betrifft, ja, wenn ich etwas berühre, gewinne ich solche Einblicke.« Ob ich will oder nicht, fügte ich im Stillen hinzu.
    Der Vampir lächelte und ließ den Blick über die dünne, zackige Narbe wandern, die als sichtbarer Beweis meiner Nahtoderfahrung zurückgeblieben war. »Was hast du gesehen, als du mich berührt hast?«
    »Gegenwart oder Zukunft?«, wollte ich wissen und verzog bei beiden Erinnerungen das Gesicht.
    Er tauschte einen interessierten Blick mit seinen Kameraden. »Beides.«
    Wie gern hätte ich gelogen, aber ich musste keine Hellseherin sein, um zu wissen, dass ich in Sekunden tot gewesen wäre, wenn sie Zweifel an mir gehabt hätten.
    »Du saugst gern Kinder aus.« Bei den Worten wurde mir speiübel, aber ich schluckte und fuhr fort. »Und du wirst mich aussaugen, wenn ich euch nicht von Nutzen bin.«
    Sein Lächeln wurde breiter, entblößte die

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