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Dunkle Flut

Dunkle Flut

Titel: Dunkle Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
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hätte er die Hand ausstrecken und einen der gewaltigen Felsbrocken berühren können.
    R6 piepste eine Frage, und es dauerte einen Moment, bis Khedryn ihre Bedeutung klar wurde.
    Wo war das Laserfeuer geblieben? Er überprüfte den Scanner, aber die Asteroiden störten die Anzeigen so heftig, dass es schwer war zu sagen, ob der Umbaraner ihnen nach wie vor an den Hacken klebte. Er bremste ein wenig ab, flog um einen großen Asteroiden und tauchte unter einem kleineren weg.
    Kein Beschuss.
    »Haben wir ihn abgeschüttelt?«, fragte er laut.
    R6 piepte unsicher.
    Khedryn tauchte rotierend weiter ab, bis die Schrottkiste aus dem Asteroidengürtel hervor- und in den freien Raum hinausschoss. Er zog das Steuer nach hinten, bereit, zurück in die Deckung des Feldes zu flüchten, falls seine Scanner das Schiff des Umbaraners entdecken sollten.
    Doch das taten sie nicht. Er tätschelte die Instrumententafel der Schrottkiste und erlaubte sich einen erleichterten Seufzer. Er hoffte, dass der Umbaraner sich im Asteroidengürtel selbst in die Luft gejagt hatte, aber ein Scan des Gebiets zeigte, dass dem nicht so war. Der Spähflieger flog schnell auf die rakatanische Raumstation auf der dunklen Seite des Planeten zu.
    Khedryn fluchte – wenn Marr nicht in der Nähe war, schien er das häufiger zu tun als sonst – und wies R6 an, den Sendeempfänger so schnell wie möglich wieder flottzubekommen. Er musste Jaden und Marr warnen. »Ich gehe an Bord der Station«, sagte er zu R6. »Sie werden Hilfe brauchen.«
    Der Droide piepste besorgt.
    Nyss vermochte die Größe der rakatanischen Raumstation erst zu erfassen, als sie näher herankamen. Sie war größer als ein Sternenkreuzer. Verglichen damit wirkte der Spähflieger winzig, und das war bloß der im Orbit befindliche Teil der Station. Er flog an der Seite der Station entlang, bis er direkt hinter dem medizinischen Versorgungsschiff war, und wie er es erwartet hatte, wurde ein Andockarm ausgefahren, der das Schiff mit der Station verband. Weitere Arme erstreckten sich unter dem Spähflieger, wiegten ihn in ihrem Griff, hielten ihn ruhig an Ort und Stelle.
    »Was ist dies für ein Ort?«, fragte der Iterant.
    »Hier wirst du wiedergeboren werden«, entgegnete Nyss und stand auf. Er sammelte seine Ausrüstung zusammen: Messer, Armbrust, Bolzen, die Gedankenstacheln. »Nutze die Macht. Sag mir, ob du den Jedi spürst.«
    Der Iterant schloss die grauen Augen und konzentrierte sich einen Moment lang. Dann öffnete er sie wieder und sagte: »Das tue ich nicht, aber möglicherweise ist er einfach zu weit weg.«
    »Folge mir«, befahl Nyss.
    Er öffnete den Ausstieg des Schiffs und betrat den dunklen, feuchten Tunnel der Andockröhre. In dem Moment, in dem er seinen Fuß auf den weichen, leicht nachgebenden Boden der Station setzte, glühten in den Wänden und im Fußboden Fäden auf.
    »Hier entlang«, sagte er und ging in Richtung des Schachts, der die Orbitalstation mit der größeren Station verband, die in die Kruste des Planeten gebaut worden war. »Du wirst mich zum Primus bringen.«
    Der Iterant folgte ihm dichtauf, seinen Lichtschwertgriff in der Hand.
    Jaden mutmaßte, dass die Klone den Strang hinuntergefahren waren, der die Station mit dem Planeten verband. Einen Haufen uralter Leichen hinter sich zurücklassend, eilten Marr und er in diese Richtung. Jaden hielt wachsam die Augen nach weiteren wiedererweckten Toten auf, die aus Nebenräumen auftauchen mochten.
    Es gab keine Türen im eigentlichen Sinne, bloß schmale Fugen in den Wänden, die sich teilten, wenn sie näher kamen. Bei den gerippten Quadraten in der Decke konnte es sich um Lüftungsgitter, Lautsprecher oder auch beides handeln.
    »Ich denke, dies war einst ein Gefängnis oder vielleicht ein Labor«, sagte Marr. »Das ist das Einzige, das einen Sinn ergibt. Außerdem erklärt das die ganzen Leichen.«
    Sie rückten schnell und lautlos durch Korridore und Kammern vor, die keinem erkennbaren Zweck zu dienen schienen. Welche Art von Ausrüstung einst auch immer in diesen Räumen untergebracht gewesen sein mochte, war schon vor langer Zeit fortgeschafft worden. Einige könnten Zellen gewesen sein, wie Marr spekulierte, obgleich es sich ebenso gut auch um eine Kaserne für antike Soldaten gehandelt haben konnte.
    Von Zeit zu Zeit blinkten in den Wänden feine Lichtlinien auf, und wo immer ihre Stiefel mit dem Boden in Kontakt kamen, lösten sie rings um die betreffende Stelle kleine Lichtexplosionen aus. Jaden

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