Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkle Flut

Dunkle Flut

Titel: Dunkle Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
Vom Netzwerk:
Ende: »… hat Thrawn dort möglicherweise einen der letzten Klone des Projekts gezüchtet. Angesichts der Datierung, auf die die Bauweise und die Energiesignatur der Einrichtung hindeuten, und im Hinblick auf die Tatsache, dass der Solusar-Klon so lange überlebt hat, ohne der Krankheit zu erliegen, würde ich sagen, dass die Möglichkeit besteht. Wir könnten hier die Anlage vor uns haben, in der Thrawn den Primus gezüchtet hat. Wir sollten der Sache nachgehen.«
    Wyyrlok schüttelte den Kopf, was seine Lethörner – fleischige Auswüchse, die zu beiden Seiten seines Kopfes herabhingen und in langen, schmalen Hörnern wie die oben auf seinem Haupt endeten – zum Schwingen brachte. »Der Jedi Jaden Korr wird den Orden mittlerweile über seine Entdeckung informiert haben. Skywalker wird einen Erkundungstrupp zum Mond schicken. Wir können nicht riskieren, entdeckt zu werden. Deshalb werden wir niemals erfahren, ob der Maulwurf dort großgezogen wurde.«
    »Wir könnten die Anlage infiltrieren, Syll und ich. Selbst, wenn Skywalkers Team dort ist. Ihr wisst, dass wir dazu imstande sind.«
    Daran zweifelte Wyyrlok nicht. »Der Meister erachtet das als zu gefährlich. Abgesehen davon besteht dafür keine Notwendigkeit. Es sind nämlich noch andere Klone entkommen.«
    Nyss richtete seine dunklen Augen auf ihn – tote Augen, mit Pupillen wie schwarze Löcher. »Seid Ihr sicher?«
    »Douros Schiff verfügt über einen Peilsender, der nicht bloß seine Position, sondern auch die Anzahl der an Bord befindlichen Lebensformen übermittelt.«
    »Wie viele sind es?«
    »Als das Schiff den Mond verließ, waren es elf. Jetzt sind es noch neun.«
    »Sie sterben«, sagte Nyss.
    »Oder sie haben zwei von ihren eigenen Leuten getötet.«
    Nyss fuhr sich mit einer Hand über den kahlen Kopf; seine Aufregung war offensichtlich. »Ihr wollt, dass ich sie finde. Dass ich überprüfe, ob ein Primus unter ihnen ist?«
    »Das wollen wir. Aber da ist noch mehr von Interesse. Schau es dir an.«
    Wyyrlok ließ das Band weiterlaufen, und sie sahen sich den Kampf zwischen Jaden Korr und dem Solusar-Klon an. Die Lichtschwerter, grün und rot, zeichneten verschwommene Keile in die Luft.
    »Jaden Korr kämpft gut«, sagte Nyss.
    Wyyrlok zuckte mit den Schultern.
    Schließlich verlor Korr drei Finger, als der Solusar-Klon ihn entwaffnete und in den Klonzylinder trieb. Einen Moment lang verlor die Aufzeichnung das Gefecht aus den Augen. Doch Douro musste sie umrundet und näher herangegangen sein, um einen Blick auf das Innere des Zylinders zu erhaschen. Dort sahen sie Korr auf den Knien kauernd, seine linke Hand vor das Gesicht haltend und …
    »Vid anhalten!«, sagte Nyss, halb am Stehen, und starrte auf den Bildschirm. Einen Moment lang hatte er die Kontrolle über seine Kräfte eingebüßt, und in Wyyrloks Schädel flammten Kopfschmerzen auf. »Ist das das, wofür ich es halte?«, fragte Nyss. »Vergrößern!«
    Wyyrlok wusste bereits, worum es sich handelte, doch es freute ihn, dass Nyss es ebenfalls bemerkt hatte und verstand, was es bedeutete. Er konzentrierte das Bild auf Korrs Hand und vergrößerte die Aufnahme. Aus seinen Fingerkuppen schossen Machtblitze, gezackte grüne Linien, heraufbeschworen von Furcht oder Zorn. Draußen spalteten gewöhnliche Blitze den Himmel. Donner grollte.
    »Er fällt der Dunklen Seite anheim«, stellte Nyss im Flüsterton fest. Er erlangte die Kontrolle über seine Kräfte zurück. »Dazu ist es noch zu früh, nicht wahr?«
    Nachdem seine Kopfschmerzen wieder fort waren, nickte Wyyrlok. »Der Meister hat nicht erwartet, dass er so bereitwillig der Dunklen Seite verfällt. Aus diesem Grund wirst du ihn ebenfalls finden.«
    »Und?«
    Wyyrlok nickte in Richtung der Kiste mit den Gedankenstacheln auf dem Tisch. »Und tun, was getan werden muss.«
    Nyss klickte mit der Zunge gegen den Gaumen, ehe er langsam nickte. Er schmiedete bereits Pläne. »Korr wird die Klone jagen«, sagte er. »Womöglich gelingt es uns, beide Aufgaben auf einmal zu erledigen.«
    »Das dachte ich mir auch«, sagte Wyyrlok, ehe er hinzufügte: »Deshalb wünscht der Meister, dass du einen Iterant-Klon mitnimmst.«
    Nyss drehte sich im Sessel um und sah ihn geradewegs an. Als er das glatte, ausdruckslose Gesicht des Umbaraners musterte, spürte Wyyrlok die wahre Andersartigkeit von Nyss. Er war anders als die Sith, anders als die Jedi, anders als alle anderen im Universum, abgesehen von seiner Schwester.
    »Wach?«, fragte Nyss.
    »Ja,

Weitere Kostenlose Bücher