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Dunkle Flut

Dunkle Flut

Titel: Dunkle Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
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die Sache durch den Kopf gehen.
    »Das sind Personen«, sagte Marr, »keine Gegenstände. Sie haben ein Bewusstsein, einen Sinn. Dass das Imperium sie zu Waffen herangezüchtet hat, macht sie nicht automatisch zu Waffen. Sie können sich genauso gut dagegen entscheiden.«
    Khedryn schüttelte den Kopf, während er an seinem Kaf nippte. »Bist du dir da sicher?«
    Marr schaute zu Boden und schüttelte den Kopf. »Nein, aber vielleicht wollen sie einfach nur ein normales Leben führen. Leute sind keine Gleichungen, Khedryn.«
    Khedryn lächelte. »Schon komisch, das ausgerechnet von dir zu hören.«
    »Was denkst du, Meister?«, fragte Marr.
    »Du bist tatsächlich ungeheuer still, Jedi«, meinte Khedryn.
    Jaden stellte seinen Becher ab. »Ich denke, ihr habt beide recht. Die Biologie ist nicht gleichbedeutend mit Schicksal, andernfalls wären wir alle bloß Droiden aus Fleisch. Es ist die Möglichkeit zu wählen, die uns menschlich macht. Allerdings schränkt die Biologie Wahlmöglichkeiten ein . Können die Klone einen anderen Weg als den der Gewalt einschlagen, für den sie gezüchtet wurden?« Er zuckte die Schultern und ließ den Kaf in seinem Becher kreisen. »Vielleicht, aber der Klon, dem ich auf dem Mond die Stirn geboten habe, war verrückt, und die Macht der Dunklen Seite war stark in ihm. Wenn die anderen so sind wie er, sind sie potenziell gefährlich. Zumindest müssen wir sie in Gewahrsam nehmen.«
    »Zumindest das«, sagte Khedryn.
    Marr nickte, aber Jaden spürte seine Ambivalenz, und er fand nicht die richtigen Worte, um Marrs Zweifel zu zerstreuen.
    »Vielleicht finden wir sie ja überhaupt nicht«, warf Khedryn ein. »Dann ist das Ganze nicht unser Problem.«
    Weiter vorn sah Soldat die planlos errichtete Stadt Farpoint aus dem Staub der Ebene emporsteigen. Weiter westlich befand sich ein großes Landefeld, übersät mit Raumschiffen. Ein paar Swoops und Düsenschlitten waren verstreut zu sehen.
    Die meisten der Gebäude in der Stadt waren eingeschossige, marode Bauten, die aus Wellblech, hiesigem Holz und allen möglichen anderen Materialien errichtet worden waren, die die Erbauer ergattern konnten. Die wenigen mehrgeschossigen Gebäude der Stadt befanden sich in der Stadtmitte, das höchste maß ungefähr zehn Stockwerke. Als sie näher kamen, wurde Soldat klar, dass ihr Profil ihn an etwas erinnerte – an die Brücke eines Schiffs.
    Tatsächlich wirkte die gesamte Silhouette der Stadt wie eine in die Länge gezogene Version eines Kreuzers oder Schlachtschiffs, als hätte ein Riese ein solches über die Oberfläche von Fhost geschmiert, auf dessen Überresten dann die Stadt erbaut worden war. Im Laufe der Zeit waren zusätzliche Strukturen hinzugekommen, andere gingen verloren, aber der Umriss war noch immer im Groben zu erkennen.
    Er fragte sich, wo das Schiff wohl hergekommen sein mochte, während er den Gleiter durch die dicht bevölkerten, schmalen Straßen der Stadt steuerte. Wonach hatte die Besatzung des Schiffs gesucht? Hatten sie es gefunden, bevor sie gestorben waren?
    »Was denkst du?«, fragte Seherin ihn.
    »Nichts«, antwortete er.
    Staub bedeckte alles. Flitzer, Swoops, Fahrzeuge mit Rädern und Ketten, sogar primitive Wagen, die von so einer Art großem Reptil gezogen wurden, machten die Straßen zu einem übervölkerten Mischmasch aus Technologien. Empfindungsfähige Wesen vieler Spezies standen in den Türen von Läden und marschierten die Gehsteige entlang. Aus einigen der Bauten drangen das Aroma von brutzelndem Fleisch und exotisch riechender Rauch.
    Soldat hatte noch nie zuvor so viele Menschen auf einem Haufen gesehen, so viel Geschäftigkeit. Er wünschte, er hätte einfach aussteigen und durch die Gegend laufen können, um alles in sich aufzunehmen.
    »Dort«, sagte Seherin und zeigte mit dem Finger.
    Vom blauen Himmel senkte sich ein zylindrisches Schiff in Richtung Stadtmitte herab, dessen Mitte aus einem großen Frachtraum bestand, der wie ein aufgeblähter Bauch wirkte.
    Fünf uniformierte empfindungsfähige Wesen auf Swoopschlitten, die neben dem Versorgungsschiff wie winzige Insekten wirkten, bildeten die Eskorte. Das Schiff flog auf das höchste der Gebäude zu, das aus den Überresten des Brückenturms des abgestürzten Schiffs errichtet worden war.
    »Die Medizin, die du haben willst, ist an Bord dieses Schiffs«, sagte Seherin.
    »Woher weißt du das?«, fragte Soldat.
    »Du weißt, woher sie das weiß«, schnappte Läufer.
    Während sie zuschauten, öffnete

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