Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkle Flut

Dunkle Flut

Titel: Dunkle Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
Vom Netzwerk:
sehen. Sie hielt immer noch Jägerin.
    »Wenn sie überhaupt da sind«, entgegnete er.
    »Du wirst schon noch glauben, Soldat.«
    Er deaktivierte sein Lichtschwert und eilte zum Schiff. Seherin stellte die ganze Zeit über ihr Lächeln zur Schau. Als er an Bord war, benutzte er die Kontrolltafel, um die Frachtraumluken zu schließen. Als sie schließlich zu waren, hatte Läufer die Triebwerke hochgefahren.
    Lagerbehälter säumten die breite Fläche des Frachtraums, Hunderte davon, aufgestapelt wie Kinderbauklötze.
    »Ich hole das Ladeverzeichnis und suche die Medikamente, die wir brauchen«, sagte er zu Seherin. »Lass Läufer das Schiff in die Luft bringen und Kurs nehmen auf … wo immer wir auch hinfliegen.«
    »Zu Mutter«, sagte Seherin.
    Jägerin regte sich in ihren Armen. Auch bei ihr zeigten die Medikamente Wirkung.
    »Ja«, sagte Soldat. »Zu Mutter.«
    Nachdem sie ihn allein gelassen hatte, suchte er die nächste Computerstation und rief das Frachtverzeichnis des Schiffs auf. Er hatte das Gefühl, als sei er gerade dabei, eine Glaubensprüfung abzulegen. Falls Seherin recht hatte, befanden sich die Medikamente an Bord. Falls nicht, dann würden Seherin, Läufer, Jägerin und Anmut sterben. Womöglich würde auch Soldat krepieren, mit der Zeit, aber er würde allein sterben, als Letzter von ihnen, sinnlos.
    Er spürte, wie das Schiff abhob, fühlte die Vibration, als die Landekufen in den Schiffskörper eingefahren wurden. Die Triebwerke sprangen mit einem Brummen an, und er stellte sich vor, wie das Schiff himmelwärts schoss.
    Das Ladeverzeichnis erschien auf dem Bildschirm. Sein Herz schlug schneller, als es das getan hatte, als er dem Jedi die Stirn geboten hatte. Während er die Daten durchging, leckte er sich über seine trockenen Lippen, hoffnungsvoll, aber auch voller Furcht davor, sich der Hoffnung hinzugeben.
    Und da waren sie, genau, wie Seherin es gesagt hatte: der genetische Stabilisator, das Neuroleptikum und noch ein paar andere Reagenzien, die er mit dazumischen musste, und alles in solchen Mengen, dass die Klone selbst trotz des beschleunigten Verlaufs der Krankheit genug für Jahre haben würden. Seherin hatte recht gehabt – wieder einmal.
    An Bord des Versorgungsschiffs befand sich vermutlich kein Labor, aber diesbezüglich konnte er improvisieren. Er drückte einen Knopf in der Nähe der Computerstation, um die Gegensprechanlage des Schiffs zu aktivieren, und rief die Brücke. »Die Medikamente, die wir haben wollten, sind an Bord. Jede Menge davon.«
    Eine lange Pause folgte, als müssten Seherin und Läufer seine Worte erst verdauen. Schließlich sagte Läufer: »Wir sind gestartet. Die Scanner zeigen, dass uns niemand verfolgt.«
    »Gut. Was ist mit dem Gefangenen?«
    »Er ist noch am Leben«, entgegnete Läufer. »Welchen Kurs soll ich setzen?«
    Nun war es an Soldat, eine lange Pause zu machen. Nachdem er darüber nachgedacht hatte, sagte er: »Frag Seherin. Sie weiß, wohin wir müssen.« Er stellte sich vor, wie sie bei seiner Erwiderung lächelte.
    Jetzt kannte Nyss den Namen des Primus: Soldat. Er bewegte sich lautlos durch den matt erhellten Frachtraum und behielt Soldat im Auge, während der Klon an einer Computerstation das Ladeverzeichnis überprüfte. Mit einiger Mühe gelang es Nyss, das Unterdrückungsfeld dicht um sich herum gezogen zu halten. Er wollte nicht, dass Soldat es spürte … noch nicht.
    Nyss erwog, Soldat hier und auf der Stelle außer Gefecht zu setzen, entschied sich jedoch dafür zu warten. Wenn Jaden Korr noch lebte, würde er kommen, um Khedryn Faal zu retten. Und wenn der Zeitpunkt richtig war, konnte Nyss seine Ankunft nutzen, um sich beide auf einmal zu schnappen.
    Er glitt tiefer in den Frachtraum hinein, weg von Soldat, und rief Syll über sein Komlink. »Ist es dir gelungen, herauszufinden, ob Korr noch am Leben ist?«
    »Ist er«, sagte Syll. »Sowohl er als auch der Cereaner leben. Ich sehe sie in diesem Augenblick auf dem Dach des Medizentrums.«
    Nyss nickte zufrieden. »Gut. Sorg dafür, dass sie dich nicht entdecken. Peil mein Signal an und folge dem Versorgungsschiff.«
    »Was ist mit Korr?«
    »Er wird ebenfalls die Verfolgung aufnehmen. Er hat einen Peilsender am Versorgungsschiff angebracht, bevor er die Anlage betrat.«
    »In Ordnung. Und was dann?«
    Nyss war bereits dabei, die Grundzüge eines Plans auszuarbeiten. »Wahre Abstand, bis ich dir etwas anderes sage. Wir werden Korr und den Primus kriegen.«
    »Soll ich den Iteranten

Weitere Kostenlose Bücher