Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkle Flut

Dunkle Flut

Titel: Dunkle Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
Vom Netzwerk:
Richtung Kombüse. Hin und wieder blieb Khedryn stehen, um diese oder jene Schweißnaht an einer Schottwand oder einem Sichtfenster näher in Augenschein zu nehmen. Dann klopfte er mit dem Becher ein paarmal gegen die Wand und nickte oder runzelte die Stirn, während er offenbar etwas aus dem Geräusch von Metall auf Metall folgerte. »Die Mühle ist ganz schön mitgenommen«, sagte er über das Schiff. »Aber sie wird durchhalten.«
    Das galt wohl für sie alle, vermutete Jaden.
    Khedryn tätschelte die Schottwand. »Die Mühle wird tun, was wir von ihr verlangen. Nicht wahr, Mädchen?«
    »Daran habe ich keinen Zweifel.«
    Khedryn räusperte sich. »Also, wie sieht’s aus? Hast du einen Plan? Was unternehmen wir wegen der geflohenen Klone?«
    »Wir suchen sie«, entgegnete Jaden.
    »Ja, das dachte ich mir schon. Mich interessiert eher, wie.«
    »Als Erstes muss ich mit Großmeister Skywalker reden.«
    Einer Machtvision folgend, hatte Jaden Coruscant den Rücken gekehrt, ohne den Orden davon zu unterrichten oder einen Flugplan einzureichen. Das war ein Fehler gewesen, und mittlerweile fragte man sich dort mit Sicherheit, wo er steckte. Abgesehen davon war es seine Pflicht, den Großmeister über die entflohenen Klone zu informieren.
    »Ergibt Sinn«, sagte Khedryn. Er schaute zu Boden. »Also, ähm, Marr hat mir erzählt, dass du eingewilligt hast, ihn zu trainieren?«
    Jaden spürte die unterschwellige Schärfe, die in Khedryns Frage lag, und er hatte Verständnis dafür. »Auch darüber werde ich mich mit dem Großmeister unterhalten.«
    Khedryn fuhr mit einer Hand über die Schottwand der Schrottkiste . »Falls die Sache tatsächlich was wird, macht mich das irgendwie zum Außenseiter, schätze ich.« Er prustete, aber Jaden wusste, dass es gekünstelt war. Khedryn und Marr waren schon seit langer Zeit Freunde. »Er kann echt nicht mehr mein Navigator sein, wenn er zum Jedi ausgebildet wird.«
    »Ja, das wäre schwierig«, stimmte Jaden zu. »Aber noch sollten wir in dieser Hinsicht alles ganz entspannt angehen.«
    »Marr, ein Jedi.« Khedryn schüttelte den Kopf. »Es fällt mir schwer, das zu glauben.«
    »Alles wird sich fügen, Khedryn.«
    Beide Männer schwiegen, als sie die Kombüse der Schrottkiste betraten. Der Duft von frischem Kaf – allgegenwärtig an Bord der Schrottkiste – erfüllte die Luft. Khedryn füllte seinen Becher auf und schenkte Jaden ebenfalls einen ein. »Spike oder Pulkay?«, fragte er.
    »Weder noch, danke.«
    Khedryn schickte sich an, seinen Kaf mit einem Schluck von dem Alkohol aufzuputschen, überlegte es sich dann aber anders und ließ seinen Kaf schwarz. »Allein zu trinken macht irgendwie keinen Spaß. Ist genau wie beim Fliegen.«
    Jaden verstand, worauf er hinauswollte, sagte aber nichts.
    Wie auf eine stumme Absprache hin setzten sie sich nicht an den Tisch, an dem sie drei und Relin – ein Jedi, der aus einer Vergangenheit vor rund viertausend Jahren hierherversetzt worden war – gesessen und ihren Angriff auf ein Sith-Schlachtschiff geplant hatten. Relin war bei dem Angriff ums Leben gekommen, und Jaden, Marr und Khedryn waren ebenfalls beinahe umgekommen. Stattdessen setzten sie sich an den Tresen.
    »Auf Relin!«, sagte Khedryn und hob seinen Becher, um einen Toast auszubringen.
    »Auf Relin!«, entgegnete Jaden.
    Sie nippten eine Weile schweigend an ihrem Kaf, bevor Khedryn sagte: »Ich habe über etwas nachgedacht.«
    Jaden trank einen Schluck von seinem Kaf und wartete.
    »Diese Klone sind mit ihrem Schiff geradewegs um dieses explodierte Schlachtschiff herumgeflogen. Und Relin hat uns erklärt, dass es vollgestopft mit einem Erz war, das die Kräfte der Macht verstärkt.«
    »Das die Dunkle Seite verstärkt«, korrigierte Jaden.
    »Richtig, richtig. Tja, sie sind mitten hindurchgeflogen.« Khedryn schaute zu dem Tisch hinüber, an dem sie zusammen mit Relin gesessen hatten, und dann zum Sichtfenster hinaus. »Da fragt man sich doch, was das wohl für Auswirkungen auf sie hatte.«
    Jaden hatte über genau dieselbe Sache nachgedacht, und auch er sorgte sich deswegen. »Ja, das fragt man sich wirklich.«
    Soldat fühlte sich noch immer wie aufgeladen, lebendig vor Energie. Die Ärzte in der Einrichtung hätten diese Kraft die »Dunkle Seite« der Macht genannt, aber Soldat lehnte ihre Begrifflichkeiten ab. Für ihn war es bloß Energie, Begrifflichkeiten konnten ihm gestohlen bleiben.
    Sie hatten es alle gefühlt – sogar die Kinder –, als der gestohlene

Weitere Kostenlose Bücher