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Dunkle Gefährtin

Titel: Dunkle Gefährtin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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schnell, und sie nahm sich vor, Ariadne im Auge zu behalten. Sie hatte sofort Leda und Hunter angerufen und sie hergebeten, um ihnen persönlich zu sagen, warum sie heute Nacht nicht nach Malibu zurückkommen würde.
    »Dann bist du jetzt die Anführerin der Dämonen?«, fragte Hunter.
    »Nur des einen Clans«, korrigierte Samantha.
    Hunter sah wieder zu Tain. »Kommst du damit klar? Die Todesmagie hier drinnen ist ganz schön heftig.«
    Tain nickte. »Ich bin das gewöhnt.«
    »Weiß ich, aber ich dachte, du wolltest nichts mehr mit dem Kram zu tun haben … nie mehr.«
    Tain zuckte stumm mit den Schultern. Seit dem Appell war er sehr still gewesen und Samantha auf der Fahrt zur Matriarchinnenvilla nicht von der Seite gewichen. Schweigend hatte er neben ihr im Wagen gesessen, in dem einer der menschlichen Chauffeure sie zu der Villa gebracht hatte, und sie nicht berührt, abgesehen davon, dass sein Schenkel an ihrem lag. Das allein war schon beruhigend gewesen. Wo er die letzten vier Tage gewesen war, wusste Samantha immer noch nicht. Andererseits hatten sie bisher auch keine einzige Minute für sich gehabt.
    Wenngleich er sie heute Abend sehr beschützt hatte, stimmte natürlich, was Hunter sagte: Tain hatte bei Dämonen nichts verloren. Vielleicht blieb er lange genug, um sich zu vergewissern, dass Samantha zurechtkam. Eventuell bis sie herausgefunden hatten, wer den Dämonen die Herzen herausschnitt. Aber danach wäre er fort, um den Nächsten zu beschützen, der einen Unsterblichen brauchte. So schwer es ihr fiel, an den Abschied zu denken, musste sie sich mit der Tatsache abfinden, dass er früher oder später gehen würde.
    Hunter und Leda brachen auf, und Leda umarmte Samantha.
    Kurze Zeit später ging der Alarm auf dem Anwesen los, weil eine Limousine vorfuhr. Vor der Tür stieg Septimus aus seinem Wagen. Samantha empfing ihn in einem der Erdgeschosszimmer, deren Prunk zu dem Vampir passte.
    »Das ist das erste Mal«, bemerkte Septimus, als sie sich setzten, »und das letzte Mal, dass ein Vampirfürst eine Dämonenmatriarchin besucht. Überaus ungewöhnlich.«
    »Wir können es fürs Protokoll notieren«, schlug Samantha spitz vor. Inzwischen hatte sie eine ihrer Cousinen zu ihrer Sekretärin ernannt, eine klug wirkende junge Frau namens Flavia. Tain hatte ihr Büro verlassen, als Septimus eintraf, und gesagt, er wolle sich umsehen. Eigentlich hatte sie erwartet, dass er den Vampir zur Rede stellen wollte, weil er Tain hatte observieren lassen, aber das schien ihn gar nicht zu interessieren. Entweder das, oder er hatte noch ein Ass im Ärmel, von dem er Samantha nichts sagen wollte.
    »Dann bist du jetzt nicht mehr bei der Polizei?«, fragte Septimus.
    »Ich werde morgen hingehen und den Dienst quittieren. Was allerdings nicht bedeutet, dass ich den Kontakt zu meinem guten Freund Logan abbreche oder kein Auge mehr auf die Vampiraktivitäten in der Stadt haben werde.«
    »Ich bin sicher, du wirst sie fortan umso aufmerksamer im Blick behalten«, entgegnete Septimus, »und ich dich gleichfalls. Ich vertrete und kontrolliere die Vampirinteressen in der Stadt, aber du …« Er beugte sich vor und schien plötzlich besorgt. »Samantha, die anderen Clans werden dich herausfordern. Du musst hart arbeiten, um dir ihren Respekt zu verdienen, denn Respekt ist weit wichtiger als Angst. Sie werden dich unter ihre Fuchtel bekommen wollen, sofern sie nicht gleich versuchen, dich umzubringen.«
    »Das ist mir klar.« Fulton hatte sie schon über die anderen Clans und alles aufgeklärt, was sie tun könnten; außerdem hatte er ihr erklärt, wie stark der Lamiah-Clan war. Die Lamiahs gaben sich zivilisiert, aber sie unterhielten immer noch eine Privatarmee.
    »Ich kann dir helfen«, bot Septimus ihr an. »Du kannst jederzeit meine Kräfte zur Verstärkung bekommen. Du brauchst bloß zu fragen.«
    Samantha lächelte. »Aalglatt wie immer, Septimus. Wenn ich mich von einem Vampir unterstützen lasse, handle ich mir die Verachtung aller Clans ein, was mich vollkommen abhängig von dir machen würde. Dachtest du, das wüsste ich nicht?«
    Über Jahrhunderte geschulte Gerissenheit funkelte in Septimus’ schmunzelnden Augen. Glaubte man seine Geschichte, hatte dieser Vampir bereits Julius Cäsar bei der Eroberung Roms beraten. »Ich musste es wenigstens versuchen.« Er stand auf und streckte ihr seine Hand hin.
    Samantha schüttelte sie in dem Wissen, dass ihre Freundschaft, sofern man überhaupt von Freundschaft sprechen

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