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Dunkle Gefährtin

Titel: Dunkle Gefährtin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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es ganz hindurchschafften, bevor er das Portal versiegelte, hatte er getötet. Anschließend war er in die Stadt zu »No More Nightmares« gefahren, wo er die anderen Portale schloss.
    Jetzt jedoch war alles wieder da: der Altar, die Schale mit Dämonenrunen für Bahkat darauf, die Karte an der Wand, auf der alle Portale in der Stadt eingezeichnet waren.
    In der Schale lag ein Herz, schwarz, schrumpelig und stinkend. Tain hielt sich eine Hand vor den Mund, weil er würgen musste, und verbrannte das Herz mit einem Magiestrahl.
    Zuerst hatte er gedacht, dass die Matriarchin den Schrein gebaut hätte und Bahkat die Herzen unliebsamer Dämonen opferte, um sich seine Gunst zu sichern. Inzwischen aber war sie denselben Tod gestorben wie die Dämonenprostituierten, und jemand im Haus hatte den Schrein danach wieder hergerichtet. Wer immer das war, bat den Ewigen um Macht, und das bedeutete, dass Samantha in großer Gefahr schwebte.
    Tain betrachtete die Karte über dem Schrein. Wer nicht mit Dämonen vertraut war, erkannte nichts als konzentrische Kreise, die von einem Mittelpunkt mit kryptischen Runen ausgingen und sich umeinanderwanden. Die Dämonenschrift gab nun an, dass die Portale im ›No-More-Nightmares‹-Gebäude »vom Feind« zerstört worden wären. Tain lächelte.
    Allerdings verging ihm das Lächeln gleich wieder, als er ein weiteres Portal auf der Karte entdeckte. Ob es neu oder zuvor nur verborgen gewesen war, ließ sich nicht sagen, doch Tain wurde eiskalt.
    Das Portal führte hinaus zum Canyon in der Wüste von Nevada, und der Ausgang lag weit oben auf den Felsen. Von der Wüstenseite aus dürfte es schwer zu finden und entsprechend gut geschützt sein, weil jegliche Magie dort unterdrückt wurde. Außerdem erklärte der Portalausgang die Todesmagie, die Tain gefühlt hatte, als Miss Townsend über der Felsenschlucht geschwebt hatte. Wahrscheinlich hatte jemand das Portal geöffnet, so dass sie hineingesogen wurde.
    Tain zog eines seiner Schwerter. Um in das Totenreich zu gelangen, brauchte man Todesmagie, Tain indessen war außergewöhnlich lebensmagisch. Andererseits hatte er siebenhundert Jahre im Dunstkreis des übelsten Ewigen von allen verbracht und gelernt, Todesmagie aufzunehmen und sie dorthin zu lenken, wo er sie brauchte.
    Ihm behagte nicht, wie leicht es ihm fiel, die Todesmagie sowohl des Schreins als auch der Villa voller Dämonen über ihm anzuzapfen, und wie schmerzlos sie durch ihn hindurch in sein Schwert strömte.
    Im nächsten Moment schnitt sein Schwert das Portal auf wie ein heißes Messer, das durch Butter glitt, und Tain ging hinein.
     
    Logan stapelte alles, was er gefunden hatte, auf dem langen Tisch vor McKay auf. »Ist alles da«, stellte er fest. »Tonnenweise ausgeschnittene Buchstaben aus Schlagzeilen, Papier, Kleber, Schere und Listen von Dämonen in ganz Los Angeles mit Namen, Adressen, Familienstand, Arbeitsadresse, was sie an ihren freien Tagen machen. So ausführlich ist nicht einmal das FBI .«
    »Und du hast diesen Tristan verhaftet?«
    »Er sitzt in der Zelle«, antwortete Logan. »Eigentlich war er ganz leicht zu finden, und er ist mächtig stolz, dass er diese Drohbriefe verschickt hat.«
    McKay strahlte zu ihm auf, so dass ihre Halb-Sidhe-Schönheit geradezu leuchtete. »Bitte erzähl mir, dass er die Entführungen und Morde gestanden, sämtliche seiner Komplizen genannt und seine Aussage unterschrieben hat.«
    »Bedaure, Boss«, entgegnete Logan, worauf McKay resigniert stöhnte. »Er behauptet felsenfest, dass er weder mit den Entführungen noch mit den Morden etwas zu tun hat, und er verlangt seinen Anwalt. Aber für die Drohbriefe kriegen wir ihn ran.«
    »Okay, ich dachte mir schon, dass das kein übersichtlicher Fall wird.«
    »Trotzdem muss er wissen, wer dahintersteckt«, fuhr Logan fort. »Anwalt hin oder her – wenn wir ihn dazu bringen, seine Freunde oder Auftraggeber zu verraten, haben wir gewonnen.«
    »Zu dem Canyon in Nevada hat er nichts gesagt?«
    »Nein, und mein Eindruck war, dass er keinen Schimmer hatte, wovon ich redete.«
    »Was hast du vom Sheriff gehört?«
    »Rein gar nichts. Sie sagt, sie und ihre Hilfssheriffs konnten nichts Außergewöhnliches finden, und das sei wohl wieder bloß so eine Schlucht, aus der Verrückte gleich etwas Magisches machen. Sie hält es für ausgemachten Blödsinn, dass da ein Energiezentrum sein soll.«
    McKay verzog das Gesicht. »Leider müssen wir auf ihre Kooperationsbereitschaft zählen, es sei denn, wir

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