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Dunkle Gefährtin

Titel: Dunkle Gefährtin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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Samantha verdächtig vor. Merrick hatte nichts zu verlieren gehabt, als er andeutete, die Matriarchin hätte ihn damit versorgt, weshalb Samantha geneigt war, ihm zu glauben. Falls die Hausdame über den Drogenhandel Bescheid wusste, hatte sie die Unterlagen wahrscheinlich noch in der Nacht nach dem Mord verschwinden lassen. Zwar sprach Samantha sie nicht direkt darauf an, aber sie würde Ariadne auf keinen Fall gehen lassen, ehe die Frau ihr nicht ein paar Fragen beantwortet hatte.
    Den Kaffeebecher in einer Hand, machte Samantha sich über den dicken Ordner zu Septimus her, der einige Überraschungen bot. Als Ewiger konnte der Vampir es sich leisten, keinen Hehl aus seinen Aktivitäten zu machen, sofern er entsprechend diplomatisch vorging. Außerdem war er ein wertvoller Verbündeter, denn sollte er sich jemals gegen ihren Clan wenden, steckte Samantha zweifellos in großen Schwierigkeiten.
    Als die Hausdame ihr einen weiteren Aktenstapel auf den Schreibtisch legte, gähnte Samantha. Nun, nachdem sie die ganze Nacht wilden Sex mit Tain gehabt hatte, musste sie sich wohl kaum wundern, dass sie heute müde war. Nächtelange Observierungen mit Logan hatten sie nie so geschafft wie eine Nacht lang mit Tain im Bett. Dabei hatte er sie überredet, mehr von seiner Lebensessenz zu nehmen.
    Die sollte ihr normalerweise neue Energie geben. Und tatsächlich hatte sie das Gefühl, die Essenz hätte die Leere in ihr gefüllt. Als sie aufwachte, war sie allein, doch eindeutig erholt gewesen.
    Jetzt hingegen waren ihre sämtlichen Glieder bleiern schwer, und ihre Gedanken schweiften viel zu oft zu Tain ab, der sich küssend mit ihr vereinte. Es war fraglos der beste Sex ihres Lebens gewesen. Vielleicht sollten sie kommende Nacht versuchen, ihn noch zu übertreffen.
    Sogleich wurde ihr heiß vor Verlangen, und sie lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. »Ist Tain schon wieder aus dem Keller zurück?«, fragte sie die Hausdame, die eine Akte vom Schreibtisch aufnahm.
    »Nein«, antwortete Ariadne spitz. »Ich habe einen Termin für Sie mit der Djowlan-Matriarchin für morgen um drei Uhr gemacht. Ich würde Tee vorschlagen, vom guten Porzellan, im vorderen Empfangszimmer.«
    »Ja, klingt super.« Samantha streckte sich und fuhr sich mit den Händen durchs Haar. Ihr gefiel, wie seidig es sich anfühlte und wie ihre Kopfhaut kribbelte, als sie es sich wieder in den Nacken fallen ließ. Sie summte genüsslich, denn es war beinahe ein erotisches Erlebnis.
    »Matriarchin?«, fragte die Hausdame ernst.
    »Was ist los mit mir?«, murmelte Samantha. »Als ich aufstand, ging es mir bestens.« Plötzlich dämmerte ihr durch den Nebel der seltsamen Glücksbenommenheit, was hier los war, und sie sah zu dem Kaffeebecher, den sie ausgetrunken hatte. »O Götter!«
    »Was?« Die Hausdame beugte sich vor, und ihr mürrisches Gesicht war hässlicher denn je. »Was ist?«
    »Mindglow«, flüsterte Samantha. Dann lachte sie. »Da war Mindglow in dem Kaffee. Merrick hatte recht. Das ist phantastischer Stoff.«
    Ariadne nahm den Becher und schnupperte daran. »Ich rieche gar nichts.«
    »Man kann es nicht riechen. Aber es macht einen ziemlich … nun ja, willig.«
    Entsetzt blickte Ariadne wieder auf den Becher, dann zur geschlossenen Zimmertür. »Das ist der Kaffee, den Flavia gemacht hat. Ich habe ihn auch getrunken.«
    Samantha lachte. Ihr fielen die Augen zu, weil eine wohlige Schwere ihren Körper überkam. »Tja, blöd, dann sind wir beide angeschmiert.« Wieder durchfuhr sie eine Welle wunderbarer Zufriedenheit, und verschwommen sah sie, wie die Hausdame eine Hand an ihren Kopf hob, bevor sie auf den Stuhl vor dem Schreibtisch sackte. Pickles unterbrach sein Putzen und beäugte sie fragend.
    »Hol Tain!«, brachte Samantha gerade noch heraus, dann versagten ihre Lippen ihr den Dienst.
     
    Tain fand die Geheimtür im Keller der Villa problemlos wieder und stieg die schmale Wendeltreppe hinunter.
    Als er zum ersten Mal hier gewesen war, hatte er einen Schrein vor dem Portal zu einem Totenreich gesehen, der zu Ehren eines alten Dämons namens Bahkat errichtet worden war. Er selbst war Bahkat nie begegnet, doch Kehksut hatte von ihm gesprochen, daher wusste Tain, dass es sich um einen anderen Ewigen mit großer Macht handelte.
    Den Schrein hatte Tain zerstört, die Opferschale gegen die Wand geknallt und den Altar in Stücke geschlagen. Dann war das Portal aufgegangen, und die Dämonen, die Bahkat bewachten, hatten ihn angegriffen. Die wenigen, die

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