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Dunkle Gefährtin

Titel: Dunkle Gefährtin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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Offensichtlich Irre. Sie entführten mich, als ich vom Appell kam.«
    »In Santa Barbara?«
    »Nein, ich besitze in der Nähe vom Club ein Portal zum Lamiah-Clan. Ja, da bin ich rein, und im nächsten Moment wache ich hier auf und fühle mich zum Kotzen. Ich wette, hier unten gibt es Schlangen!«
    »Bei solcher Kälte fallen sie in eine Schlafstarre«, beruhigte Samantha ihn. »Ich frage mich, wen sie noch entführen wollen.« Ihr Herz krampfte sich zusammen, als ihr Vater ihr einfiel, der Kopf der mächtigsten Clan-Familie, dessen Tochter gerade zur Matriarchin ernannt worden war.
    »Hier sind vielleicht keine Schlangen«, fuhr Merrick fort, dessen Jackett leise raschelte, als er sich durch die Dunkelheit bewegte, »aber Skorpione. An den Wänden wimmelt es von den fiesen Biestern.«
    »Du bist ein großer böser Dämon, Merrick. Hast du etwa Angst vor ein paar Spinnentieren?«
    »Vor welchen, die stechen? Ja.« Er drehte sich um, was Samantha am Knirschen seiner Schuhe erkannte. »Also, wie sieht dein großartiger Plan aus, meine werte Matriarchin?«
    »Hier herauskommen?«
    »Ach was? Wieso ist mir das nicht eingefallen? Schon eine Idee, wie? Eine brillante?«
    »Nein«, antwortete Samantha gereizt. Sie ertastete eine Wand, die glatt und nahtlos war, und folgte ihr. »Und jetzt hilf mir, einen Ausgang zu finden!«
    »Weißt du was«, meinte Merrick, als er zu ihr kam, »in Filmen, in denen Held oder Heldin gefangen gehalten werden, geht der hilfsbereite Nebendarsteller bei der Rettung oder Flucht drauf. Dadurch wird’s gefühlsduseliger.«
    »Wir sind hier nicht im Film«, korrigierte Samantha ihn.
    »Falsch. Die Frage ist, wessen Film das hier sein soll – deiner oder meiner?«
    »Merrick!« Samantha hielt inne, beide Hände an der Wand. »Wir kommen hier beide raus. Keine Opfer. Das ist mein Job. Ich sorge nicht bloß dafür, dass Gesetze eingehalten werden, ich soll auch Leute beschützen.«
    »Schon, nur bist du keine Polizistin mehr, meine Liebe.«
    »Nein, aber ich bin die Matriarchin, in guten wie in schlechten Zeiten. Und als solche ist es meine Aufgabe, den Clan zusammenzuhalten, was unter anderem bedeutet, dass ich seine Mitglieder schütze. Und das wiederum bezieht sich im Moment auf dich.«
    »Hmm.« Merrick tastete sich weiter an der Wand entlang, bis er direkt neben Samantha stand. »Damit dürfte klar sein, in was für einem Film wir uns befinden.«
    Was er meinte, führte er nicht näher aus, und so arbeiteten sie sich schweigend weiter durch den Raum.

[home]
Kapitel 21
    D ie Kälte des Totenreichs legte sich wie ein Schweißfilm auf Tains Haut. Anders als die elegante Marmorsäulenhalle, in die Fulton sie zum Appell gebracht hatte, bestand diese hier aus bröckeligen viereckigen Säulen mit seltsamen Reliefen, die aussahen, als hätte jemand versucht, sich über alte Felsritzungen der Ureinwohner lustig zu machen, wie sie auf den Außenwänden des Canyons zu sehen gewesen waren.
    Mitten in der Halle stand eine Dämonin, die mindestens so sinnlich und verführerisch war wie Kehksut in seiner weiblichen Gestalt. Deutlich spürte Tain das Böse in der Finsternis hinter ihr, und es war so unglaublich groß, dass sich ihm der Magen umdrehte.
    »Wer bist du?«, fragte er.
    »Hast du es noch nicht erraten?« Sie schlang ihre Arme um Tain und drückte ihren Körper an seinen. »Ich bin die Matriarchin des Lamiah-Clans.«
    »Die Matriarchin ist tot. Ich habe ihre Leiche gesehen – vielmehr das, was von ihr übrig war.«
    »Nein, Dummkopf! Sie war meine Hausdame, die lediglich eine von mir zugeteilte Rolle spielte.«
    Tain überlegte. Die Frau, die ihnen als Matriarchin vorgestellt worden war, war zweifellos identisch mit der Ermordeten gewesen. »Wie lange spielte sie diese Rolle?«
    »Fast sechshundert Jahre. Sie schmückte sich mit Perlen und traf die anderen Clan-Oberhäupter, während ich mich frei bewegen und alles tun konnte, was mir beliebte. Ach, wie vieles habe ich dabei entdeckt! Es gibt nichts Schöneres, als so viel Macht zu besitzen, und niemand weiß es.«
    »Und wozu dann den Ewigen anbeten?«
    Sie lächelte, so dass sich ihre schwarzen Pupillen weiteten, bis alles Weiße vollkommen verschwunden war. »Die Gesellschaft von Ewigen war mir immer schon die liebste. Sie wissen, wie es ist, wenn alle sich vor ihnen verneigen.«
    »Vor langer Zeit war das vielleicht einmal so«, widersprach Tain. »Heute verstecken sie sich in Totenreichen und wandeln nur noch sehr ungern auf

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