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Dunkle Gefährtin

Titel: Dunkle Gefährtin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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unter einem schlechten Stern.
    Logan behielt seine Waffe in der Hand, und Samantha zog die ihre. Zwar dürften die Waffen bei Tain wirkungslos sein, aber dort drinnen befanden sich auch Dämonen.
    Das Erste, was Samantha auffiel, als sie hineingingen, war der beißende und eklige Geruch von Dämonenmoschus. Wollten Dämonen Menschen verführen, konnten sie süße Pheromone ausstoßen, um die Ahnungslosen zu ködern, aber
dieser
Geruch rührte von Verteidigung und Angst.
    Mehrere Dämonen lagen an der Tür. »Nicht tot«, murmelte Logan, der sie überprüfte, »bloß bewusstlos.« Sie gingen in den Hauptraum, der in voller Beleuchtung seltsam und ein bisschen schmierig wirkte.
    Tain saß mitten im Saal auf einem Stuhl, zurückgelehnt und mit verschränkten Armen. Die Säume seines Staubmantels lagen auf dem Boden auf.
    Dieser Teil des Clubs bestand aus einem großen offenen Bereich, drei Stockwerke hoch, und bis oben hingen überall Dämonen an den Wänden, die von Tains Magie dort gehalten wurden. Ungefähr die Hälfte von ihnen hatte sich in ihre monströse Höllenform gewandelt, während die anderen ihre verführerische Menschengestalt behielten, mitsamt der teuren Kleidung vom Rodeo Drive. Was sie alle gemein hatten, war Angst. Einer der weiblichen Dämonen sah Samantha und schrie ihr zu.
    »Hilf uns!«
    Samantha lief auf Tain zu, wurde allerdings etwa zwei Meter vor seinem Stuhl gebremst. Ob er eine magische Barriere errichtet hatte oder schlicht ihren Füßen befahl, stehen zu bleiben, wusste sie nicht, doch sie verharrte abrupt, und Logan neben ihr erging es nicht anders.
    »Tain«, sprach Samantha ihn ruhig an.
    Als er sie ansah, stieß sie einen stummen Schrei aus. Die Dunkelheit in seinen Augen war größer denn je und löschte beinahe alles Blau aus. Sie konnte nicht sagen, ob sie vor Wahn oder Wut funkelten, aber weder das eine noch das andere war gut.
    »Geh wieder, Samantha!«, befahl er. »Sag ihnen, dass ich nicht verhandle!«
    »Das kann ich nicht.« Sie wünschte, ihre Stimme klänge fester, aber das tat sie nicht. »Mein Lieutenant erwartet, dass ich dich hinausbringe und alles regle. Ich habe das Gefühl, meine nächste Beförderung steht und fällt mit dieser Geschichte. Also wie wär’s, wenn du mir einen Gefallen tust und mit mir nach draußen gehst?«
    »Versuch nicht, mich zu irgendetwas zu überreden!« Er strahlte dunkle Magie ab, als er zu den Dämonen zeigte, die an den Wänden hingen. »Willst du wissen, was sie mir erzählt haben?«
    »Ja, aber sag’s mir draußen. McKay wird es auch hören wollen.«
    »Ich arbeite nicht für die Polizei. Ihr seid sowieso viel zu langsam, und ich bin lieber direkt.«
    »Einen Club zu stürmen und alle zu bedrohen ist zweifellos sehr direkt.«
    Er betrachtete sie mit stechenden Augen. »Steckt die Waffen weg! Das hier ist keine Fernsehserie, und jemand könnte verletzt werden.«
    Was stimmte. Fliegende Kugeln waren nie gut, und Cops mussten jeden Schuss rechtfertigen, den sie abgaben. So viel konnte
     sie ihm zugestehen, denn bei ihm wirkte ihre Waffe ohnehin nicht.
    »Na gut.« Sie machte eine richtige Show daraus, ihre Waffe zu sichern und wieder ins Halfter zu stecken. Dann nickte sie Logan zu. Er tat es ihr gleich, behielt seine Hand allerdings in der Nähe der Waffe.
    »Okay, die Waffen sind weg.« Samantha zeigte Tain ihre leeren Hände.
    »Versuch nicht, mich zu bevormunden! Der da …« Er schob einen Dämon im schwarzen Maßanzug höher die Wand hinauf. Das war Kemmerer, der Clubbesitzer. »Er schickte die Dämonen in Merricks Club. Er versucht zu expandieren und hat es auf die Küstenstädte abgesehen. Er denkt, dass er Merrick ohne weiteres aus dem Geschäft drängen kann.«
    Sie wollte sagen:
Ach, Mist!
Sollte Merrick davon Wind bekommen, würde er sich auf den Kriegspfad begeben, und dann fingen die Clan-Schlachten wieder von vorn an.
    »Ich habe ihn auch zu Nadia befragt«, fuhr Tain fort. »Er gab zu, dass er Nadia und ihre Schwester von der Straße holte, behauptet aber, dass er nichts mit der Folter und dem Mord zu tun hat. Allerdings verkaufte er die beiden Mädchen an die Leute, die das Verbrechen dann begingen.«
    Angewidert blickte Samantha zu dem Dämon auf. »Sklaverei ist illegal, nach Dämonen- wie nach Menschenrecht«, sagte sie.
    »Und? Willst du immer noch, dass ich ihn freilasse und seelenruhig mit euch hinausmarschiere?«, fragte Tain.
    Samantha hätte Tain am liebsten gebeten, Kemmerers Kopf ein paarmal gegen die Wand zu

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