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Dunkle Gefährtin

Titel: Dunkle Gefährtin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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bereits dort und richtete die Löschschläuche auf den Club sowie die beiden benachbarten Gebäude, damit das Feuer nicht auf sie übergriff.
    Die Dämonenangestellten, die in dem Haus lebten – der Barkeeper und mehrere weibliche Dämonen –, kauerten in Wolldecken gehüllt hinter der Polizeiabsperrung. Die Mädchen weinten, während der Barkeeper völlig entgeistert auf das Feuer starrte.
    »Wo ist Merrick?«, fragte Samantha ihn.
    Er hob matt die Schultern, als fehlte ihm die Energie, ihr zu antworten.
    »Er ist nicht herausgekommen«, schluchzte eine der jungen Frauen. »Er hat mich die Treppe heruntergeschubst, aber er ist nicht hinterhergekommen.«
    »Mist!« Samantha drängte sich zu einem der Feuerwehrmänner durch, der kurz Pause machte, um etwas zu trinken. »Hat Merrick es nach draußen geschafft?«, rief sie ihm zu. »Der Besitzer? Eine der Frauen glaubt, dass er noch drinnen ist.«
    Der Mann schüttelte betrübt den Kopf. »Wir haben versucht, zu ihm zu kommen, aber es war zwecklos. Die mittleren Stockwerke sind komplett eingebrochen, und der Leiterwagen musste wieder abrücken, weil es zu gefährlich war.«
    Samantha nagte an ihrer Unterlippe. Auch wenn sie Merrick nicht mochte, wollte sie nicht unbedingt zusehen, wie er lebendig verbrannte. Er könnte es vielleicht schaffen, wenn er sich in seine Dämonengestalt verwandelte, denn Dämonen hielten einiges aus, doch den Rauch zu inhalieren konnte für jede Lebensform tödlich sein.
    »Hey!«, schrie einer der Feuerwehrmänner, der zu Samantha und dem anderen gerannt kam. »Da ist eben jemand reingelaufen. Arschloch! Das ist ein Todesurteil – für uns auch, weil wir ihn jetzt wieder rausholen müssen.«
    »Nein.« Samantha hielt ihn zurück. »Sie müssen nicht hinter ihm her. Er stirbt da drinnen nicht.«
    Die beiden glotzten sie verdutzt an, doch sie hatte das flammend rote Haar im Sonnenlicht gesehen und wusste genau, wer in
     das Feuer gelaufen war.
     
    Tain fand Merrick in dessen Wohnzimmer, wo er im Sessel saß und ein Glas Brandy trank. Überall in den umliegenden Zimmern wüteten Flammen und war dichter Qualm, wohingegen es hier noch relativ ruhig zuging. Merrick hatte irgendeinen Zauber benutzt, um den Bereich zu versiegeln, aber er würde das Feuer nicht mehr allzu lange aufhalten können.
    »Jetzt weiß ich, dass ich in der Hölle bin«, sagte Merrick, als er Tain sah. »Und das ist keine gute Hölle.«
    Tain erwiderte nichts. Auf der anderen Seite des Raumes drang Rauch unter den Türen durch. Das Feuer begann bereits, Merricks Zauber zu durchbrechen.
    »Bist du hier, um mich zu retten?«, fragte Merrick. »Oder willst du dich nur vergewissern, dass es auch tut, was es soll?«
    »Samantha will dich hier raushaben.«
    »Ein süßes Ding, unsere Sam! Und was wollen wir machen? Durchs Feuer nach draußen rennen? Für dich mag das funktionieren. Du stirbst nicht einmal, wenn dir das brennende Haus auf den Kopf fällt.«
    »Wobei ich nicht unbedingt die Schmerzen aushalten möchte. Wenn du dann ausgetrunken hast …«
    Der magische Schild klirrte wie zerbrechendes Glas, und Flammen schossen durch die offene Tür herein. Merrick schleuderte sein Glas weg und sprang aus dem Sessel.
    »Was jetzt?«, rief er.
    Das Fenster war schon zerborsten, und Tain trat die schmelzenden Scherben mit dem Fuß weg.
    »Das ist ein Scherz, oder?«, stöhnte Merrick hinter ihm. »Wir befinden uns in fünfzig Fuß Höhe.«
    Der Sessel, in dem er eben noch gesessen hatte, brannte inzwischen lichterloh. Tain warf sich Merrick über die Schulter, stieg auf das schmale Fensterbrett und sprang.
    Merrick fluchte obszön, während Tain eine Handvoll weiße Magie gen Boden richtete, um den Sturz zu dämpfen. Sie landeten trotzdem recht unsanft. Unten rollte Tain sich zur Seite, um den Ziegelsteinen auszuweichen, die aus den Mauern flogen.
    Sanitäter halfen beiden auf und zerrten sie weg. Tain warf seinen ruinierten Mantel beiseite und wischte sich über sein rußiges zerschnittenes Gesicht. Unterdessen wälzte Merrick sich stöhnend auf dem Pflaster.
    Samantha kam zu ihnen geeilt, die dunklen Augen weit aufgerissen. Sie streckte die Hand nach Tain aus, die sich auf seiner heißen Haut kühl anfühlte. Es war eine spontane Geste der Angst und Sorge.
    »Geht es dir gut?«, hauchte sie ängstlich. »Ich habe dich springen gesehen.«
    Tain winkte den Sanitäter fort, der wollte, dass er sich setzte und untersuchen ließ. »Merrick wird überleben, obwohl ich glaube, dass

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