Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Dunkle Gefährtin

Titel: Dunkle Gefährtin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
Vom Netzwerk:
hinzunehmen, dass wir uns heute auch manchmal mit Nichtdämonen vermählen. Vor gerade einmal hundert Jahren durfte ein Dämon ermordet werden, wenn er außerhalb des Clans heiratete, zusammen mit seinem Partner und sämtlichen Nachkommen. Zwar haben sich die Zeiten geändert, doch für viele sind Mischehen nach wie vor inakzeptabel.«
    »Wenn ihr nicht außerhalb des Clans heiraten durftet, hat das nicht zu Inzucht geführt?«, fragte Samantha. »Fliehendes Kinn, Erbkrankheiten und so?«
    »Die Clans sind riesig«, erklärte Fulton. »Also konnte man schon jemanden finden, der nicht zu nahe mit einem verwandt war. Aber es stimmt, als wir mehr über Genetik lernten, wurde das ein Grund, den Bann gegen Mischehen aufzuheben. Das heißt, es wird hingenommen, wenn Dämonen sich mit Menschen verbinden, aber Ehen zwischen verschiedenen Clans sind bis heute verpönt. Für das Paar und seine Kinder ist das ein schreckliches Stigma.«
    »Was wird passieren, wenn der Lamiah-Clan beschließt, mich nicht aufzunehmen?«
    Fulton wandte sein Gesicht ab. »Das hängt von der Ma-triarchin ab.«
    So wie er ihren Blick mied und sich ganz seinen Pfannkuchen widmete, ahnte Samantha, dass es für einen abgewiesenen Halbblutdämon übel ausgehen könnte.
    »Nichts wird geschehen«, unterbrach Tain das beklemmende Schweigen. »Ich werde es nicht zulassen.«
    »Du wärst nicht da«, murmelte Fulton. »Die Matriarchin würde jemanden mit so einer Lebensmagie nicht einmal in ihrer Nähe dulden.«
    »Dasselbe hat Merrick gesagt«, fügte Samantha hinzu.
    »Merrick!« Fulton runzelte die Stirn. »Er ist Abschaum. Halte dich von ihm fern!«
    »Ich weiß, dass er Abschaum ist. Deshalb habe ich ihn festgenommen. Das ist mein Job, Dad.«
    Rasch wandte Fulton sich wieder ab. Tain beobachtete die beiden sehr genau, ohne dass sein Gesicht etwas von dem preisgab, was in ihm vorging. »Die Matriarchin wird mich empfangen. Am einfachsten ist, du bringst mich mit Samantha zu ihr. Ich halte mich an die Regeln der Matriarchin, aber sie wird mich empfangen.«
    Tain würde nicht nachgeben, und Samantha beschloss, ihm nicht zu widersprechen. Zudem hatte es einiges für sich, ihn im Rücken zu haben, wenn Fulton sie der Matriarchin vorstellte, die sie akzeptieren, hinauswerfen oder töten könnte – was immer auf Ablehnung stand.
    »Sie wird es vielleicht an mir auslassen«, sagte Fulton, ohne sich zu ihnen umzudrehen. »Eventuell wird sie mir verbieten, meine Frau und Sam wiederzusehen.«
    »Das wird sie nicht tun«, erwiderte Tain.
    Erst jetzt wandte Fulton sich zu ihnen um. Seine Augen schimmerten feucht. »Ich schätze, du hast noch nie eine Clan-Matriarchin getroffen, sonst wärst du wohl kaum so selbstbewusst.«
    »Kann sein.«
    »Er hat einen Ewigen getötet«, erinnerte Samantha ihren Vater, »einen der ältesten und mächtigsten Dämonen auf Erden. Eventuell stünde es der Matriarchin gut an, weniger selbstbewusst zu sein.«
    »Ja, ich weiß«, gab Fulton zurück, der Tain streng ansah. »Aber wenn du die Matriarchin siehst, wünschst du dir vielleicht, lieber wieder in der Schlacht gegen den Ewigen zu kämpfen.«
     
    Kurze Zeit später kam Samanthas Mutter nach Hause, die sich freute, ihre Tochter zu sehen, und fasziniert war, Tain zu begegnen. Dieser nahm sogar die Einladung an, zum Frühstück zu bleiben, und aß genüsslich Pfannkuchen und Bacon. Offenbar machte es eine Menge Appetit, einen Dämonenclub auseinanderzunehmen. Fulton erklärte sich schließlich bereit, ein Treffen mit der Matriarchin zu arrangieren, und erzählte ihnen, wie sie sich zu kleiden und zu benehmen hatten, um von ihr empfangen zu werden.
    Als Samantha sich ein Taxi bestellte, um nach Hause zu fahren, bestand Tain darauf, sie zu begleiten.
    »Ich glaube, mein Vater weinte, als wir mit ihm darüber redeten, was die Matriarchin tun könnte«, sagte sie. »Er muss sich große Sorgen wegen des Treffens machen.«
    Auf einmal wurde Tains Ausdruck merklich weicher. »Deshalb hat er nicht geweint.«
    Samantha sah ihn verwundert an. »Warum dann?«
    So sanft hatte sie seine blauen Augen nie gesehen. »Er hat geweint, weil du ihn
Dad
genannt hast.«

[home]
Kapitel 7
    B evor Samantha und Tain sich mit der Lamiah-Matriarchin treffen konnten, brannte Merricks Club bis auf die Grundmauern ab.
    Es geschah am helllichten Vormittag, als alle, die bis morgens um fünf im Club arbeiteten, tief und fest schliefen. Samantha und Logan übernahmen den Fall und fuhren hin. Die Feuerwehr war

Weitere Kostenlose Bücher