Dunkle Gefährtin
passiert?«
»Säure«, antwortete Tain knapp, »ich muss sie dringend von ihr runterbekommen. Hast du einen Wagen?«
»Klar …«
»Nein«, keuchte Samantha, »einer der Streifenpolizisten soll mich nach Hause bringen. McKay flippt aus, wenn du den Tatort verlässt.«
»Die Sanitäter können sich um die Säureverletzungen kümmern«, schlug Logan vor.
»Nicht schnell genug«, erwiderte Tain gereizt. »Besorg mir einen Wagen –
sofort!
«
Logan widersprach nicht. Er winkte einen der Uniformierten herbei, gab ihm einige Anweisungen, und kurz darauf saß Tain mit Samantha im Arm auf der Rückbank eines Streifenwagens, der sie in Höchstgeschwindigkeit von Beverly Hills in die weniger noblen Viertel brachte.
Tain hielt Samantha behutsam fest. Das schwarze Trenngitter zwischen ihnen und dem Fahrer warf bizarre Muster auf ihr Gesicht, während Tain Heilworte flüsterte und mit seiner Magie auf sie einwirkte. Auch wenn er die Verätzungen nicht stoppen konnte, tat er alles, um sie zu verlangsamen.
Der Polizist setzte sie direkt vor Samanthas Wohnhaus ab, und Tain war schon mit ihr aus dem Wagen und halb die Treppe hinaufgestiegen, ehe der Mann ihm seine Hilfe anbieten konnte. Zuerst folgte er ihnen, doch als Tain ihm klarmachte, er solle verschwinden, lief er zum Wagen zurück und fuhr wieder nach Beverly Hills.
Pickles spürte gleich, dass etwas nicht stimmte, und tänzelte wild maunzend um sie herum, als Tain in die Wohnung stürmte. Nachdem Tain die Tür hinter sich zugeschlagen hatte, eilte er geradewegs zum Bad und drehte die Dusche in der Badewanne auf. Er stellte Samantha unter den Wasserstrahl und begann, ihr den Schleim vom Gesicht zu waschen.
Heile sie! Cerridwen, hilf mir!
Binnen weniger Minuten war er selbst klatschnass, so dass ihm die Kleidung am Leib klebte. Er streifte sie eilig ab, bevor er vorsichtig die Reste des Seidenkleids von Samanthas Körper abzog.
Dann strich er mit den Händen über sie, von Kopf bis Fuß, und wies ihre Muskeln an zu heilen, ihre Haut, sich zu schließen. Er gab ihr alles, was er an Magie besaß, um sie wieder gesund zu machen. Wie es sich anfühlte, wenn einem die Haut von den Knochen gezogen wurde, wusste er nur zu gut. Er kannte den höllischen Schmerz, die Angst, die Sehnsucht nach dem Tod, der die Qual beenden möge.
Siebenhundert Jahre lang hatte er das alle drei Tage durchgemacht, bis sein gesamtes Sein nur noch um den Schmerz gekreist war. Nie, niemals hätte er gewollt, dass Samantha erfuhr, wie das war! Er wollte nicht, dass sie in den Spiegel blickte und die Narben sehen musste, die ihre Tortur hinterlassen hatte. Sie sollte sich nicht so vor sich selbst ekeln, wie er sich vor seinem Körper geekelt hatte.
Samanthas Kopf sank nach vorn, und sie stöhnte schwach. Auch ihn hatte die Säure verätzt, die mühelos durch seine Jacke gedrungen war, doch das fühlte er kaum.
Es dauerte. Duschwasser und Seife verdünnten die klebrige Substanz und halfen Tain, sie abzulösen, so dass seine Magie die Wunden besser erreichte, die Risse schließen und die Haut erneuern konnte.
Schließlich erwachte Samantha aus ihrer Ohnmacht, durchdrungen von der Heilkraft. Als sie die Augen öffnete und Tain sah, dass sie unversehrt waren, dankte er den Göttinnen.
Finster blickte sie auf die ruinierten Seidenklumpen in der Badewanne und auf dem nassen Fußboden und versuchte zu lächeln. »Ich konnte das Kleid sowieso nicht leiden«, spottete sie matt. »Aber wie erkläre ich dem Abendmodenverleih, dass ihr Kleid von einem Dämon eingeschleimt wurde?«
Tain antwortete nicht. Er tastete mit einer Hand nach Säureresten zwischen ihren Brüsten. Dann strich er über ihren Bauch zu den Hüften und über ihren Po. Mit seiner Berührung reinigte und heilte er sie.
Durch halbgeschlossene Augen, die schwarzbraun schimmerten, sah sie ihn an. Ihr Körper wurde von der Heilung erregt. Er wusste genau, was für ein Feuer sie erfüllte, denn in ihm tobte es auch. Sie verbanden sich, Seele mit Seele, Körper mit Körper.
Tain war vollständig erigiert und hatte ein schmerzliches Verlangen nach ihr. Ihre Brüste wurden schwer unter seinen Händen, und sie drängte sich an ihn, angezogen von seiner Magie.
Dann begegneten sich ihre Lippen zum Kuss, suchten sich ihre Zungen. Ihre Hand wanderte hinunter zu seinem Schaft, der so seifig war, dass ihre Finger zunächst darauf ausrutschten. Während sie ihn umfasste und zu streicheln begann, zog Tain sie näher zu sich.
Seine Magie floss
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