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Dunkle Gefährtin

Titel: Dunkle Gefährtin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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an sich und flehte um mehr.
    »Samantha«, flüsterte er.
    »Ich bin hier.«
    Tain sah sie an. Blau und mächtig glühten seine Augen buchstäblich vor Lebensessenz. Wieder berührte sie das Pentagramm auf seinem Gesicht und strich darüber. Sie wünschte, sie könnte ebenso berühren, was gleißend weiß in ihm brannte.
    Und dann tat sie es wirklich. Samantha war zur Hälfte ein Dämon, besaß mithin die Fähigkeit, anderen ihre Lebensessenz zu entziehen: jenes
Etwas
, das einen Menschen lebendig machte, ihm sein Bewusstsein verlieh. Das hatte sie noch niemals getan, und sie wollte diesen Teil ihres Dämonen-Ichs auch nie kennenlernen.
    Dennoch explodierte Tains Lebensessenz unter ihren Fingern und in ihnen, ehe sie sich dagegen wehren konnte. Sie schrie auf,
     weil sie bei der reinen Kraft vom Bett abzuheben drohte.
    Im nächsten Moment überkam sie ein Orgasmus, unter dem sie nochmals aufschrie. Sie sah Tains Gesicht, den besorgten Blick, und dann erschien eine amorphe Finsternis vor ihr, die alles auslöschte.

[home]
Kapitel 9
    S amantha.«
    Jemand klang sehr besorgt, schüttelte sie sogar. Samantha wandte sich müde ab und wollte sich wieder in den warmen Kissen vergraben.
    »Samantha, sieh mich an!«
    Eine kräftige Hand packte ihr Kinn und hob ihren Kopf leicht an. Sie stöhnte.
    »Wach auf, Liebes!«
    Die Stimme gefiel ihr. Sie war tief, melodisch und voller sündiger Versprechen. Wenn sie doch nur weiterredete und sie vor allem weiter
Liebes
nannte!
    Ein warmes Kribbeln regte sich an der Stelle, an der sie seine Finger auf ihrer Haut spürte. Das war Magie, die dort pulsierte. Sie erinnerte sich wieder an die unglaubliche Hitze, die sie durchfuhr, als sie Tains Pentagramm-Tattoo berührt hatte, und erschrocken wachte sie auf.
    Tain lag neben ihr im Bett, lang, stark und nackt. Er hatte seinen Kopf auf den Ellbogen aufgestützt, eine Hand sanft auf ihrem Gesicht, das er wachsam betrachtete. Pickles hockte oberhalb seines Kopfes auf dem Kissen und sah sie nicht minder intensiv an.
    »Was ist passiert?« Samantha wollte sich aufsetzen, musste es allerdings gleich wieder aufgeben. »Was das auch für ein Orgasmus war, ich würde so einen gern noch einmal haben. Glaube ich jedenfalls. Oder nie wieder. Ich weiß nicht genau.«
    »Du hast meine Lebensessenz genommen.«
    Sie strich sich das Haar aus dem Gesicht. »War es
das
? Ich dachte, du wolltest mich umbringen – mittels Ekstase.«
    Er sah sie merkwürdig an. »Wie fühlt es sich denn sonst an, wenn du Lebensessenz aufnimmst?«
    »Keine Ahnung. Ich meine, ich habe das noch nie gemacht. Und wenn ich es jetzt getan habe, dann aus Versehen.« Sie atmete langsam aus. »Glaub mir, wenn ich mich von Lebensessenz ernähren wollte, würde ich ganz sicher nicht mit deiner anfangen.«
    Seinem Blick nach zu urteilen, hätte sie sich mit dem, was sie getan hatte, verletzen, vielleicht sogar umbringen können. »Ehrlich, ich hatte keinen Schimmer, was ich tat!«, beteuerte sie.
    »Der Dämonenteil von dir muss sich ernähren. Du hättest es nicht aufhalten können.«
    »Nein, ich schwöre, dass ich das nie mache, bei niemandem! Ich habe Menschen gesehen, die zuließen, dass sie süchtig nach Dämonen und dem Vergnügen wurden, das sie ihnen bescherten, während sie ihnen die Lebensessenz nahmen. Das ist kein schöner Anblick.«
    »Jeder Dämon braucht Lebensessenz, um zu überleben«, entgegnete Tain, »niedere ebenso wie ewige oder solche mit gemischtem Blut. Deine Berührung war geübt.«
    Abermals versuchte Samantha, sich aufzusetzen, doch sie war zu erschöpft, und außerdem war es im Bett herrlich warm und gemütlich. »Ich weiß, dass du in mir die böse, Leben aussaugende, todesmagische Dämonin sehen willst, aber dazu wurde ich nicht erzogen. Meine Mutter hat mich menschlich behandelt, und so bin ich auch geworden.«
    »Du musst trotzdem schon Lebensessenz genommen haben, oft«, bekräftigte er, und da war etwas in seinem Blick, das sie nicht verstand. »Instinktiv, vielleicht ohne zu merken, dass du es tust.«
    »Nein, kein einziges Mal. Hätte ich das gemacht, hätten es die anderen bemerkt und mir gesagt. Wer würde es denn zulassen, ohne etwas zu sagen?«
    Tain sah sie eine ganze Weile schweigend an. »Deine Mutter zum Beispiel.«
    »Nein.« Nun setzte Samantha sich abrupt auf. »Das würde ich nie tun!«
    Tain blieb neben ihr liegen, ein großes gottgleiches Wesen, das ihr soeben den besten Sex ihres Lebens beschert hatte.
    »Als du noch klein warst,

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