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Dunkle Gefährtin

Titel: Dunkle Gefährtin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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zartgesichtigen Dämon. »Wer bist du?«, fragte er. »Weshalb streitest du mit dem Lamiah-Clan?«
    Der Dämon machte große Augen. »Was heißt hier, weshalb? Der Lamiah-Abschaum hat meine Tochter gestohlen und mir ihre Leiche zurückgeschickt. Dafür sterben sie.«
    »Hat er nicht«, widersprach Samantha.
    »Was?« Der Dämon richtete seine Waffe auf sie. Sie zuckte zusammen, wich jedoch nicht zurück. »Natürlich hat er«, knurrte der Dämon. »Alle Zeichen weisen zum Lamiah-Clan, genau wie die verdammten Briefe.«
    »Ausgeschnittene Zeitungsbuchstaben?«, fragte Samantha rasch.
    »Ja. Hast du sie geschickt?«
    »Der Lamiah-Clan bekommt sie auch«, antwortete Samantha. »Und auch sie haben Töchter verloren.«
    »Sie töten ihre eigenen Leute, um einen Mord zu vertuschen. Nimm die Magie vom Haus, und lass uns rein! Ich schneide der Matriarchin-Schlampe das Herz raus!«
    Ein Dämon neben ihm, ein sabberndes Monstrum, reckte das Kinn in Tains Richtung. »Er war bei Kemmerer.«
    Der andere sah sofort zu Tain.
    »Ja, er war dort«, bestätigte Samantha. »Er hat mit dem Dämon geredet, der eine Lamiah-Frau an ihre Entführer verkaufte – wahrscheinlich an dieselben Leute, die deine Tochter umgebracht haben.«
    Der zweite Dämon fauchte. »Die Schlampe war auch dort. Sie ist ein mit Menschenblut verschmutzter Dämon. Und der in dem Kilt hat unsere Jungs im Merrick’s getötet!«
    »Tain«, sagte Samantha nervös.
    Weitere Dämonen näherten sich ihnen von hinten.
    »Wir geben euch eine letzte Chance«, erklärte der Anführer. »Hört auf, die Lamiah zu verteidigen, und wir lassen euch leben.«
    »Nein«, wies Tain ihn ab.
    Wütend fauchte der Anführer los und brüllte ein Kommando, worauf alle Dämonen auf einmal angriffen.
    Samantha drehte sich blitzschnell so, dass sie Rücken an Rücken mit Tain stand, und feuerte ihre Waffe ab. Über den Lärm hinweg rief sie Tain zu, was sie von seiner Überzeugungskraft hielt. Aus seinen Schwertern schickte Tain weiße Magiestrahlen, um die Dämonen zurückzuhalten, aber allmählich gingen ihm die Möglichkeiten aus. Er war mächtig, doch er musste die Magie über dem Haus halten, die Dämonen abwehren, ohne sie zu töten, und aufpassen, dass sie Samantha nicht verletzten.
    Sie alle umzubringen ist einfacher
, erinnerte ihn die Stimme.
    Es hatte eine Zeit gegeben, da er geglaubt hatte, dass er entschied. Kehksut hatte wahllos getötet und gefoltert, um seine große Macht zu beweisen, während Tain wusste – immer gewusst hatte –, dass Macht nicht bedeutete, allem und jedem den Tod zu bringen. Diese Auffassung hatte Kehksut ihm nie nehmen können, was ein Grund war, weshalb Tain heute frei war. Die Frau, die wie verrückt hinter ihm kämpfte, war ein weiterer.
    Ein kleiner Dämon mit Flügeln segelte außer Reichweite und ging hinter Tain und Samantha in den Sinkflug, wobei er einen Strom gallertartiger Säure ausstieß, der Samantha von vorn und Tain in den Rücken traf.
    Samantha schrie auf. Bis Tain sich umgedreht und den Dämon weggeschleudert hatte, wand sie sich bereits auf dem Boden. Sie war von oben bis unten mit Säure bedeckt. Tain warf noch einen letzten Magieschwall auf die Dämonen, ehe er sich neben sie hockte und eilig seine Heilmagie sammelte, um sie damit zu versorgen.
    Die Säure haftete dick und klebrig an Samanthas Haut und würde ihr binnen Minuten das Fleisch bis zu den Knochen wegätzen. Das dünne Seidenkleid hielt die aggressive Masse nicht ab. Samanthas Gesicht war bereits blutig, während ihre Schreie sich in ein heiseres Schluchzen verwandelten.
    Die Schlacht um sie herum rückte gleichsam auf Abstand, denn Tain sah nichts mehr außer Samantha, fühlte nichts mehr außer ihrer Pein. Schweiß rann ihm über die Schläfen, so sehr strengte er sich an, ihr all seine Magie zukommen zu lassen. Er fluchte, als die Säure jene Hautstellen wieder aufriss, die er eben geschlossen hatte. Wenn er die Säure nicht schnellstens entfernte, konnte sie sterben.
    Hinter dem Tor blinkten rote und blaue Lichter auf, und ein Helikopter kam ratternd angeflogen, dessen Scheinwerfer auf das Anwesen gerichtet war. Mehrere Kugeln pfiffen durch die Luft, diesmal zwischen den Dämonen und der Polizei, die durch das Tor herangestürmt kam.
    Eilig hob Tain Samantha hoch und rannte zur Ausfahrt. Einer der Polizeiwagen würde sie in Sicherheit bringen.
    Plötzlich stellte Logan sich ihm in den Weg, die Waffe in der Hand. »Verfluchter Mist! Was zum Teufel ist

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