Dunkle Gier: Roman (German Edition)
lenkte ihn sichtlich ab. Zacarias räusperte sich, und sie lächelte, als sie nach ihren Lieblingsjeans griff. Sie waren abgetragen und zu einem hellen Blau verblasst, der Stoff war weich und dünn an Po und Knien, doch sie saßen wie angegossen und waren die bequemsten Jeans, die sie zum Reiten hatte.
Zacarias’ Gesicht war ausdruckslos wie immer, aber seine Augen funkelten vor Hitze und Verlangen. Ganz ungezwungen legte sie den BH an und schloss ihn hinten. Die Spuren, die Zacarias’ Hände und sein Mund auf ihren Brüsten hinterlassen hatten, waren deutlich durch das Lochmuster der Spitze zu erkennen. Er trat näher und senkte den Kopf, um zuerst ihre linke Brust und dann die rechte mit einem sanften Kuss zu streifen.
»Habe ich dir wehgetan?«
Nein, und das weißt du auch. Es war alles wunderschön für mich. Und das stimmte. Er war ein bisschen grob gewesen, ja, aber er hatte auch dafür gesorgt, dass sie nichts als Lust empfand.
Marguarita setzte sich an den Rand des Bettes und zog dünne Socken und ihre Reitstiefel an. Sie hob jedes Bein an, um die braunen Lederstiefel überzuziehen, und ließ sich Zeit dabei, denn sie wollte das Verlangen in Zacarias’ dunklen Augen auskosten. Sie hätte nie gedacht, dass es so ungeheuer sexy ein könnte, sich vor ihm anzuziehen und von ihm angesehen zu werden, als gäbe es nichts anderes als sie auf dieser Welt.
Sie lächelte ihn an und bemerkte, dass seine Augen schwarz waren wie die Nacht. Er sah geradezu überlebensgroß aus mit seinem harten, von Narben übersäten, durchtrainierten Körper. Mit seinen breiten Schultern nahm er fast den ganzen Raum ein, als er langsam zu ihr herüberkam. Seine Augen hatten wieder diesen durchdringenden Blick, sein Mund den sinnlichen Zug, den sie so sehr an ihm liebte.
Ich sehe dich gern an, gab sie schüchtern zu. Sie wollte ihn wissen lassen, dass sie in seiner Welt war, wie auch immer er sie wollte – dass er nicht allein war und sie sich aus freiem Willen dazu entschieden hatte, seine Frau zu sein.
»Das ist gut, meine schöne kleine Närrin, weil du meinen Anblick nämlich noch lange, lange Zeit wirst ertragen müssen.«
Ihr Blick fiel auf die Einkerbungen um seinen Mund. Zuerst hatte sie sie für Fältchen gehalten, aber sie waren viel mehr als das, und bei dem Gedanken lächelte sie im Stillen. Ihr harter Mann hatte also doch auch eine weichere Seite. Es störte sie nicht, dass sie seine Närrin war. Vielleicht war sie ja tatsächlich eine. Sie hatte sich nicht jeden Aspekt ihrer Entscheidung überlegt, bevor sie sie getroffen hatte. Sie hatte den Sprung ins kalte Wasser gewagt und auf die Konsequenzen gepfiffen, doch jetzt gerade, da sie ein dünnes Trägerhemd überzog, verkrampfte sich plötzlich ihr Magen. Marguarita beugte sich sogar vor, um den Schmerz zu lindern.
Sofort war Zacarias’ Hand am Ansatz ihres Rückens, und Marguarita spürte, wie er sich durch sie bewegte. Die Bewegung war schnell und leicht, dass Marguarita ein bisschen schockiert war und fragend eine Augenbraue hochzog.
Er rieb ihr sanft den Nacken. »Wir hatten zweimal einen Blutaustausch. Normalerweise wäre es, so wie bei Ricco, nicht wichtig, wie viel Blut du von mir bekommst, doch wenn wir einen vollen Austausch vornehmen, wird es an deinen Organen und im Inneren deines Körpers zu arbeiten beginnen und dich umgestalten, damit du ganz und gar zur Karpatianerin werden kannst.«
Sie richtete sich langsam auf und sah ihm in die Augen. Du wusstest das?
Er zuckte die Schultern. »Natürlich. So ist das bei karpatianischen Seelengefährten.«
Sie hörte den pochenden Rhythmus ihres eigenen Herzschlags. Das Gemurmel von Stimmen draußen um das Haus, das Stampfen der Pferde. Das Gesumme der Insekten war das Schlimmste, es übertönte alles und war entsetzlich laut. Marguarita hielt sich die Ohren zu und blickte Zacarias fragend an.
»Ich hatte die Lautstärke für dich verringert, weil wir anderweitig beschäftigt waren, doch du kannst es auch selbst. Denk daran! Stell dir einfach vor, wie laut oder leise du die Hintergrundgeräusche haben willst! Menschen können das ebenfalls. Eure Kühlschranke laufen, und ihr hört sie schon nicht mehr, aber das Geräusch ist da wie immer. Dein Sehvermögen und Gehör werden auch viel schärfer sein. Du musst sie bewusst kontrollieren, und irgendwann wird die Lautstärke vom Unterbewusstsein gesteuert werden.«
Marguarita griff hinter sich, um sich irgendwo festzuhalten. Ihr war gar nicht in den Sinn
Weitere Kostenlose Bücher