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Dunkle Gier: Roman (German Edition)

Dunkle Gier: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Gier: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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körperliche Schmerz, für den Zacarias verantwortlich war.
    Zacarias war schockiert. Eine solch völlige Zurückweisung hatte er nicht erwartet, aber Marguarita schloss ihn nicht nur aus ihrem Bewusstsein aus, sondern glaubte auch, ihn von ihrem Körper fernhalten zu können. Bevor er jedoch etwas erwidern konnte, sah er, wie sie von der nächsten Schmerzwelle gepackt wurde, wie ihre Muskeln sich verkrampften und sie nach Atem rang. Ihre Augen waren vor Angst geweitet und ganz glasig vor Schmerz. Ihr Körper krümmte sich, spannte sich und krümmte sich wieder, und die Krämpfe waren so stark, dass sie sie fast vom Bett warfen.
    Zacarias fing sie auf und hielt sie fest, weil er befürchtete, dass sie sich noch mehr verletzen könnte. Prüfend glitten seine Hände über ihre Haut, die jetzt vor Fieber brannte. All ihre inneren Organe verdrehten und verzerrten sich, bis sie zu zerreißen drohten. Ihre Haut war so heiß, dass er fast die Hand zurückgezogen hätte, als er heilende Wärme durch ihre Haut zu senden versuchte, die aber alles nur noch zu verschlimmern schien. Bei einem der Krämpfe bäumte sich ihr Körper auf, ihr Gesicht wurde völlig starr, und ihre Zähne pressten sich zusammen, bis sie knirschten. Die nächste Schmerzenswelle warf sie wieder zurück.
    Beim Nachlassen des Schmerzes stieß Marguarita in stummer Auflehnung den Atem aus – und kaum fiel ihr Blick auf ihn, Zacarias, fuhr sie vor ihm zurück und ließ sich vom Bett fallen, um es zwischen sie zu bringen. Ihr Körper glänzte vor Schweiß, ihr Haar war feucht und vollkommen verheddert, als sie auf allen vieren vor Zacarias wegzukriechen versuchte. Von Schwäche übermannt, fiel sie aber auf den Bauch und blieb so liegen.
    Zacarias war augenblicklich bei ihr, und sein Herz pochte genauso schnell wie ihres, weil seine Angst um sie wuchs. Er musste herausfinden, was nicht in Ordnung war und wie er ihr helfen konnte.
    »Lass mich dir helfen, Marguarita!« Trotz seiner Furcht um sie war er um einen beruhigenden Ton bemüht.
    Als er jedoch mit einer Hand nach ihrem Knöchel griff, trat Marguarita ihn mit dem anderen Fuß und richtete sich auf Hände und Knie auf, um vor ihm davonzukriechen.
    »Hör auf damit! Ich will deinen Gehorsam nicht erzwingen müssen.« Seine Furcht wuchs mit dem Gedanken, Marguarita zu verlieren. Irgendetwas Schlimmes ging in ihrem Körper vor, und das musste er unterbinden.
    Warum denn nicht? Ihr Gesicht war feucht vor Schweiß und mit kleinen roten Flecken übersät, als sie sich herumdrehte. Ihre Augen funkelten anklagend und verletzt zugleich. Ich habe mich ja so in dir geirrt! Du bist genau das, was du gesagt hast – ein Monster. Und dein angebliches Bindungsritual war eine Lüge. Die Worte bedeuteten überhaupt nichts. Sie waren gelogen wie alles andere.
    Marguarita konnte kaum noch atmen, so groß waren Schmerz und Wut. Sie war entzückt gewesen von den Worten, die er ihr bei dem sogenannten Ritual zugeflüstert hatte. »Bindende Worte«, hatte er sie genannt. Mit Begriffen wie »ehren«, »Herz« und »Seele« hatte er sie nach Tradition seines Volkes geheiratet. »Du stehst für immer unter meinem Schutz«, hatte er gesagt. Er hatte ihr das Herz gestohlen mit diesen Floskeln, die so erstaunlich zärtlich geklungen und sie irgendwie aneinander gebunden hatten.
    Es gibt keinen Schutz. Und schon gar nicht so etwas wie ›ehren‹. Nimm deine leeren Worte und behalte sie! Ich will sie nicht.
    Zacarias stockte der Atem. Ihre Vorwürfe schmerzten ihn nicht weniger als der Anblick ihrer Tränen. Aber im Moment durfte nichts anderes ihn beschäftigen als ihr körperlicher Zustand. Er musste einen Weg finden, ihr zu helfen. Wieder konzentrierte er sich darauf, ein Schlupfloch in der Barriere in ihrem Geist zu finden.
    »Marguarita«, sagte er mit leiser, fast schon hypnotisch weicher Stimme. »Du könntest in Gefahr sein, sívamet . Du musst mich nachsehen lassen, was in dir geschieht.«
    Geh und lass mich damit allein! Ich schaffe das schon. Ich will nichts mit dir zu tun … Sie verstummte jäh, und ihre Augen weiteten sich. In einem stummen Schrei riss sie den Mund auf. Ein Ausdruck des Entsetzens verzerrte ihr Gesicht, als eine Welle der Bewegung durch ihren Magen ging und er sich zusammenzog, verkrampfte und entkrampfte und die Muskeln an ihren Armen und Beinen förmlich zu erstarren schienen.
    Zacarias, der schon fast dem Wahnsinn nahe war vor Sorge, griff wieder nach Marguarita. Was war mit ihr? Was war

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