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Dunkle Häfen - Band 1

Dunkle Häfen - Band 1

Titel: Dunkle Häfen - Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elin Hirvi
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so war, war es einer der schlimmsten Tode, die sie sich vorstellen konnte.
     
    Die Tür wurde aufgestoßen und grelles Licht blendete sie. Schwankend kam Ramis auf die Beine. Ihr war, als wäre sie bereits Wochen in dieser Zelle gewesen. Der Träger des Lichts war nicht zu erkennen, doch im Grunde genommen wusste sie auch schon so, wer es war. Sie glaubte seine Anwesenheit spüren zu können. Als er die Lampe an einen Haken hängte, erkannte Ramis, dass es wirklich Fayford war. Allmählich gewöhnten sich ihre Augen an das Licht und sie konnte ihr Gefängnis besser sehen. Die Wände waren voller Spinnweben und der Mörtel bröckelte an den Wänden. Vermutlich hatte man sie in einem seit Jahren unbenutzten Raum im Keller einquartiert. Fayford verharrte eine Weile bei der Lampe, offensichtlich wollte er seine Gegnerin mürbe machen. Nun denn, dachte Ramis, ich habe mich schon vorher vollkommen zermürbt.
    "Behagt Euch Euer Zimmer?" , erkundigte er sich schließlich spöttisch. "Ihr seid sicher Besseres gewöhnt - von Maple House."
    Ramis zuckte heftig zusammen. Woher wusste er davon? Aber sie war zu erschöpft von den Stunden in der Nacht, um die Kraft aufzubringen, darüber nachzugrübeln oder ihn gar zu fragen. Doch er ging von selbst darauf ein.
    "Eure Freundin Martha war so freundlich, mir von Euch zu erzählen."
    Martha? Was hatte Martha mit Fayford zu tun? Ramis trat ein paar Schritte zurück und lehnte sich gegen die Wand. Selbst hier konnte Ramis sein Parfüm riechen. Jetzt stand er so im Lichtschein, dass sie ihn gut sah. Er war recht nachlässig gekleidet, offenbar hatte er für heute nichts mehr vor außer sie zu quälen. Ihre Brust hob und senkte sich rasch und sie fühlte das Gift, das er zu verströmen schien, durch ihre Adern rinnen. Trotz der Kälte war sie schweißnass. Fayford kam wohl zu der Meinung, dass er Ramis nun lange genug hatte warten lassen, denn er näherte sich ihr.
    "Und, wo ist Euer Stolz nun, Piratin?" , lästerte er mit leiser Stimme. "Könnt Ihr es mit ihm vereinbaren, so wimmernd an der Wand zu kleben?"
    Automatisch baute Ramis ihre Verteidigung wieder auf, seine Bemerkungen brachten sie dazu, den Kampf wieder aufzunehmen.
    "Ich wimmere nicht, Mylord ! Wenn es etwas zu bejammern gäbe, dann Eure armselige Männlichkeit, die es nötig hat, Frauen zu quälen! Was will der mächtige Lord denn damit beweisen?"
    Als Antwort schmetterte er ihr die Faust in die Magengrube. Ramis klappte nach vorne zusammen und stöhnte vor Schmerz. Er packte sie am Kragen und riss sie hoch. Sein Gesichtsausdruck hätte ihr Angst machen können, hätte sie ihn überhaupt richtig gesehen. In ihrem Bauch krampfte es heftig. Plötzlich spürte sie seinen Mund auf ihren Lippen, während er sie mit seinem Körper an die Wand presste. Seine Hände gruben sich wie Krallen in ihre Schultern. Ramis keuchte überrascht auf, während er unsanft ihren Mund erforschte. Sie schmeckte metallisches Blut und das brachte sie wieder zur Besinnung. Heftig biss sie ihm auf die Lippen. Er stieß Ramis von sich und hielt sich die Hand an den Mund.
    "Verfluchtes Biest!" , zischte er und als er den Kopf wieder zu ihr drehte, erschrak sie abermals.
    Man konnte es kaum menschlich nennen, was in seinen Augen loderte, es erinnerte mehr an einen Dämon. Wieder packte er sie und rang mit ihr, als sie sich wehrte.
    "Sir..." , setzte eine Stimme an der Tür lautstark zum Sprechen an, verstummte jedoch schnell, als ihr Besitzer das Geschehen sah.
    Fayford hielt inne und lockerte seinen Griff. Ramis entwand sich und stolperte in die andere Ecke.
    "Was gibt es?" Mit glühendem Blick fuhr Fayford herum.
    Der Diener zuckte erschrocken zurück.
    "Äh, ein Bote aus England, Sir. Er kommt von Eurem Bruder."
    Fayford wischte sich mit einem Taschentuch über den Mund. Er warf Ramis noch einen finsteren Blick zu und verließ den Raum. Die Tür knallte zu. Das Licht hatte er natürlich mitgenommen.
    Eine Weile dachte Ramis gar nichts. Sie raffte ihre Kleidung zusammen, die unter dem Gerangel gelitten hatte und bedeckte ihre Blöße. Ramis Körper schmerzte von der groben Behandlung, aber viel schlimmer war die Demütigung. Er würde wiederkommen und zu Ende bringen, was er angefangen hatte. Niemand würde Ramis retten kommen, keiner würde ihn davon abhalten, sie so zu misshandeln, wie er es wollte. Und sie wusste, dass er das wollte. Ihr war zum Heulen zumute. Gut möglich, dass sie mehrere Tage hier verbringen musste.
     
    Doch nicht einmal eine

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