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Dunkle Halunken: Roman (German Edition)

Dunkle Halunken: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Halunken: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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werden.«
    Miss Burdett-Coutts hob den Kopf und fügte hinzu: »Ich würde mich freuen, wenn sich Mister Cohen entschließen könnte, uns ebenfalls zu begleiten. Sie müssen nach Höherem streben, Mister Dodger, denn kein Mensch sollte sein Leben damit vergeuden, durch die Kanalisation zu stapfen, wenn er durch Literatur und Theater segeln kann. Streben Sie nach Höherem, Mister Dodger, steigen Sie empor! Greifen Sie nach den Sternen!« Sie bemerkte Dodgers Gesichtsausdruck und unterbrach sich. »Sie starren mich mit offenem Mund an. Haben Sie meine Worte vielleicht nicht verstanden?«
    Dodger zögerte, aber nicht lange. »Ja, Miss. Ich bin ziemlich beschäftigt, aber ich ginge gern mit Ihnen ins Theater und bin auch bereit, nach Höherem zu streben. Doch die Sterne, fürchte ich, sind zu weit oben, da braucht man eine lange Leiter.«
    »Irgendwann sollten Sie Solomon einmal fragen, was eine Metapher ist, Dodger.«
    »Ich möchte Sie noch etwas anderes fragen, Miss«, sagte Dodger. »Wie können Sie sicher sein, dass Miss Simplicity im Theater nicht irgendetwas Schlimmes zustößt? Immerhin sind Theater große Gebäude mit vielen Menschen drin.«
    Angela lächelte. »Manchmal kann man sich am besten dort verstecken, wo niemand nach einem sucht. Aber wenn doch jemand erscheinen sollte, der auf der Suche ist … In dem Fall sollten wir einem zufriedenstellenden Abschluss dieser Angelegenheit einen Schritt näher sein, meinen Sie nicht? Simplicity wird nicht in Gefahr geraten – ich habe Mittel und Wege und werde dafür sorgen, dass wir alle den Abend ungestört genießen können, das versichere ich Ihnen. Meine Bediensteten verfügen über … verborgene Talente, könnte man sagen. Aber vielleicht erleben wir mehr als nur einen Abend mit guter Unterhaltung.«
    Sie führte Dodger in einen anderen prachtvoll eingerichteten Raum, wo bequeme Sessel standen und alles andere ebenfalls im Übermaß vorhanden war. In Solomons Mansarde befand sich kein Stück, das keinen praktischen Zweck erfüllte. Der alte Mann hatte seinen Arbeitstisch und ein sehr schmales Bett, und hinter dem Vorhang verfügte Dodger über die Matratze und mehrere Decken, und im Winter war es manchmal ziemlich kalt, auch für Onan, dessen Geruch ziemlich schlimm werden konnte. Aber dieser Raum war ausgestattet mit … Dingen, die, soweit Dodger feststellen konnte, nur dazu dienten, um gesehen zu werden oder damit man andere Dinge darauf abstellen beziehungsweise darin unterbringen konnte. Hinzu kamen große Vasen mit üppigen Blumensträußen – man hätte meinen können, in Covent Garden zu sein. Er fragte sich, warum manche Leute so viel brauchten, während er seinen ganzen Besitz in einem kleinen Beutel tragen konnte, die Matratze nicht mitgezählt. Das schien mit dem Reichtum zusammenzuhängen – wie im Haus der Mayhews, nur dass der Überfluss hier noch viel deutlicher ins Auge fiel.
    Dann aber schob er diesen Gedanken beiseite, um Platz für den Plan zu schaffen. Es war ein guter, ein glänzender Plan, und die letzten Lücken darin hatten sich gefüllt, weil Mister Disraeli versucht hatte, sich über ihn lustig zu machen. Den ganzen Abend über war er mit den letzten Einzelheiten beschäftigt gewesen, von denen einige recht unkompliziert waren, wie zum Beispiel die Hose. Bei anderen musste er dem Glück vertrauen – und natürlich der Lady.
    Am kommenden Tag gab es viel zu tun.
    Dodger sah sich nach Solomon um, als ihm jemand auf die Schulter klopfte und sagte: »Bitte entschuldigen Sie, aber ich habe gehört, dass Sie oft in der Kanalisation unterwegs sind.«
    Der ungebetene Fragesteller war ein junger Mann, etwa zehn Jahre älter als Dodger und mit dem schüchternen Beginn eines gezwirbelten Schnurrbarts, wie es der neuesten Mode entsprach. Die Art und Weise, wie er die Frage stellte, deutete darauf hin, dass er so etwas wie ein Enthusiast war, wenn es um Abwasserkanäle ging. Er war ein Gentleman, der über die Kanalisation reden wollte, und Dodger musste höflich sein, weshalb er lächelte und sagte: »Ich bin kein Experte, Sir, aber da Sie schon fragen: Ich gehe toshen und schätze, dass ich in jedem Abwasserkanal gewesen bin, den es unter der Quadratmeile gibt, und die anderen kenne ich ebenfalls. Und Sie, Sir, sind …?« Er lächelte erneut, um seine freundlichen Absichten zu bekunden.
    »Oh, wie nachlässig von mir! Bazalgette, Joseph Bazalgette. Hier ist meine Karte, Sir. Ich möchte Ihnen sagen: Falls Sie einen weiteren Ausflug

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