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Dunkle Halunken: Roman (German Edition)

Dunkle Halunken: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Halunken: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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die uns ein Herr namens Durstiger Smith hingewiesen hat. Ich nehme an, Sie kennen ihn.«
    »Den Durstigen Smith? Er ist ein Säufer und läuft die ganze Zeit mit nasser Hose rum. Für ein Bier würde er jeden verpfeifen. Ich wette, der andere war der Krumme Angus, ein alter Knacker mit anderthalb Beinen.«
    Der Mann hatte gesagt, dass er Dodger nicht für den Mörder hielt, und damit war er aus dem Schneider, oder? Ganz und gar. Trotzdem hatte der oberste Peeler diesen besonderen Blick, den man nach einigen Begegnungen mit der Polizei zu erkennen lernte. Er teilte einem mit, dass die Polizei immer die Oberhand gewann und man derzeit besser auf seine Manieren achten sollte, denn man war der Feind der Polizei, bis einem die Polizei sagte, dass man es nicht mehr war.
    Mister Peel beobachtete ihn mit einem dünnen Lächeln auf den Lippen – man sollte das Lächeln eines Peelers nie unbeachtet lassen –, und Dodger dachte: Dies ist der König der Peeler, der große Peel höchstpersönlich, und da muss ein Dodger sehr vorsichtig sein. Er behielt das Lächeln im Auge und sagte: »Sie glauben also nicht, dass ich jemanden ermordet habe, aber zwei Männer behaupten, ich hätte es getan, ja? Wer ist der Ermordete? Und warum vertrauen Sie ihrem Wort weniger als meinem?«
    Sir Robert entgegnete ganz ruhig: »Ehrlich gesagt, meine Männer kennen die beiden Burschen und meinen, sie nähmen deren Aussagen nicht einmal dann ernst, wenn der Erzengel Gabriel neben ihnen stünde und bestätigte, dass sie die Wahrheit sagen.« Er lächelte das Lächeln eines Polizisten, das nur ein bisschen besser war als das Lächeln eines Tigers, und sagte: »Ihrem Wort vertraue ich keineswegs, Mister Dodger, aber ich bin geneigt, dem Wort von Solomon Cohen Vertrauen zu schenken, der in der jüdischen Gemeinschaft einen guten Ruf genießt. Ich habe heute Abend mit ihm gesprochen – ohne dass er etwas von dem Mord wusste und ohne dass er von mir in irgendeiner Weise darauf hingewiesen wurde –, und er war so freundlich zu erwähnen, dass Sie fast den ganzen Tag in seiner Gesellschaft verbracht haben. Das können einige angesehene Kaufleute bestätigen, unter ihnen mein Schneider, was ich mit eigenen Augen sehe. Ich frage mich: Wenn dieser Mord erst vor einigen Stunden stattfand, wieso erreicht mich diese Anschuldigung fast sofort?«
    Bevor Dodger antworten konnte, fuhr Sir Robert fort: »Ich glaube, Sie haben sich Feinde gemacht, weil, wie mir Ben sagte, Sie Ihre Heldentaten offenbar im Zusammenhang mit einer jungen Frau vollbringen, deren Sicherheit Sie gewährleisten wollen, solange sie sich in unserem Land befindet. Ich begrüße Ihre Einstellung, aber das kann auf Dauer nicht so weitergehen. Es gibt Hinweise, dass … andere in diese Situation verwickelt sind, Personen, die immer ungeduldiger werden.«
    Er zog an seiner Zigarre und stieß blauen Rauch aus, der Dodger wie aromatischer Nebel entgegenschwebte.
    »Es ist ganz offensichtlich ein Mord geschehen«, sagte der Boss der Peeler, »und ich muss dafür sorgen, dass jemand dafür zur Rechenschaft gezogen wird – obwohl das Opfer ein Herr war, der gegen Bezahlung gewisse Aufträge erledigte, ohne Fragen zu stellen und erst recht ohne Fragen zu beantworten. Er war Anwalt, bis ihm die anderen Anwälte auf die Schliche kamen, und dann wurde er zu einem Mittler und Wegbereiter, und zu einem guten noch dazu, denn er kannte alle juristischen Kniffe. Er spezialisierte sich darauf, Personen, die Verbrechen verüben wollten, mit anderen Personen zusammenzubringen, die sie gegen Entgelt für sie verübten, und natürlich bekam er dafür einen Anteil, ohne dass er sich die Hände schmutzig machen musste. Jetzt ist er auf sehr professionelle Weise umgebracht worden, und er hat das Sterben selbst übernommen, ohne einen anderen damit zu beauftragen. Ja, er ist tot, und Tote reden nicht. Übrigens eine sehr saubere Arbeit. Genauso gut hätte der Täter den Abwasch erledigen und die Katze füttern können, bevor er ging. Das Opfer hieß Schlauer Bob.«
    Der Schlaue Bob war tot! Jemand hat ihn also erwischt, dachte Dodger. Daraus ergaben sich weitere Fragen. Was hatte der Schlaue Bob gewusst? Hatte er auf eigene Rechnung gearbeitet, nur um Geld zu verdienen? Oder war er für Dritte tätig gewesen, vielleicht für die Regierung, von der Mister Disraeli gesprochen hatte?
    »Alle Polizisten kennen Sie, Mister Dodger«, sagte Sir Robert. »Wie auch die alten Bow-Street-Boys. Oft verdächtigt, aber nie

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