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Dunkle Halunken: Roman (German Edition)

Dunkle Halunken: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Halunken: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Ihnen ist Ihre Verlobte, nicht wahr? Bitte kommen Sie näher, Miss Serendipity!«
    Serendipity trat vor, und plötzlich fand sich Dodger außerhalb des Raums wieder. Er sah von oben darauf hinab und beobachtete, wie sich die Gesichter immer wieder veränderten. Und dann steckte er wieder in sich selbst, und alles war fröhlich, und jemand hatte gerade Tee gebracht, und die Anzeichen deuteten darauf hin, dass die Zusammenkunft zufriedenstellend verlief.
    Wer würde es wagen, eine Königin zu belügen?, dachte er. Wie viel wusste sie? Was das betraf – wie gut war Prinz Albert informiert? Er stammte aus einem der deutschen Länder, nicht wahr? Doch dieser Gedanke führte Dodger zur Politik, und deshalb verscheuchte er ihn, und die Zeit kehrte zurück. Serendipity machte einen Knicks, der viel eleganter wirkte als Solomons Verbeugung, und alles schien gut zu sein.
    »Wann soll die Hochzeit stattfinden, meine Liebe?«
    Serendipity errötete und antwortete: »Dodger meint, dass er zuerst eine Arbeit finden muss, Euer Majestät. Deshalb wissen wir es noch nicht genau.«
    »Bemerkenswert«, erwiderte die Königin. »Womit beschäftigen Sie sich, Mister Dodger, wenn Sie nicht gerade Verbrecher zur Strecke bringen?«
    Dodger zögerte, und Solomon warf ein: »Er hilft mit, dass Abflüsse richtig funktionieren, Euer Majestät.«
    Prinz Albert rollte mit den Augen und sagte: »Oh, Abflüsse. Die haben wir hier auch, und sie scheinen immer verstopft zu sein.«
    Dodger öffnete den Mund, aber die Königin schien das Thema Abflüsse schnell beenden zu wollen und sagte rasch: »Nun, Sir, ich wünsche Ihnen viel Glück bei der Arbeit, für die Sie sich schließlich entscheiden. Und jetzt …« Sie blickte zu einem Lakaien hinüber. »Wir glauben, dass Tapferkeit wie die Ihre belohnt werden sollte, und deshalb bitte ich Sie, vorzutreten und niederzuknien, mit einem Knie auf das Kissen dort, und es wäre vermutlich empfehlenswert, wenn Sie dabei den Hut abnähmen.« Ein Lakai näherte sich mit einem Schwert, einem sehr glänzenden noch dazu. Die Königin nahm es und sagte: »Wie lautet Ihr voller Name, Mister Dodger? Man hat mir mitgeteilt, dass Sie sich von Pip Stick verabschieden möchten.«
    Dodger sah sie groß an, und dann sagte Serendipity: »Wenn Sie gestatten, Euer Majestät … Ich habe Jack immer für einen hübschen Namen gehalten.«
    Jack Dodger, dachte Dodger. Es klang ein bisschen zu fein, warum auch immer. Die Königin richtete einen erwartungsvollen Blick auf ihn und sagte: »An Ihrer Stelle würde ich den Rat der jungen Dame beherzigen, Sir.« Sie sah Prinz Albert an und fügte hinzu: »Wie es alle vernünftigen Ehemänner tun sollten.«
    Darauf konnte Dodger nur noch sagen: »O ja, danke.« Und dann strich ihm Luft über den Kopf, und das Schwert ruhte wieder in den Händen des Lakaien, und Sir Jack Dodger erhob sich.
    »Du siehst irgendwie größer aus«, sagte Serendipity.
    »In der Tat«, bestätigte die Königin. »Übrigens«, fuhr sie fort, »wie ich hörte, Sir Jack, haben Sie einen sehr intelligenten Hund.«
    Dodger grinste. »O ja, Euer Majestät, Sie meinen Onan. Er ist ein guter Freund, aber natürlich konnten wir ihn nicht mitbringen.«
    »Ganz recht«, sagte die Königin und räusperte sich. »Meinen Sie Onan, wie in der Bibel?«
    Aus den Augenwinkeln beobachtete Dodger, wie Solomon einen Schritt zurückwich, aber er antwortete trotzdem: »O ja, Miss.«
    »Warum haben Sie ihn so genannt?«
    Nun, dachte Dodger, immerhin hat sie gefragt. Und so erklärte er es ihr [8] , und die junge Königin sah ihren Gemahl an, dessen Gesicht ein Bild für die Götter war, und dann lachte sie und sagte: »Nun, wir sind amüsiert.«
    Wie bei einem Uhrwerk verschwand der Tee so schnell, wie er gekommen war, und ein gewisses Signal gab zu erkennen, dass die Audienz ihr Ende erreicht hatte. Zutiefst erleichtert nahm Dodger Serendipity am Arm, führte sie fort und atmete auf, als sie den Raum verließen. Doch aus dem Aufatmen wurde Verlegenheit, denn der weißhaarige Mann, dem er schon einmal begegnet war, trat auf ihn zu und sagte: »Sir Jack, bitte, erlauben Sie mir, Ihnen als Erster zu gratulieren. Darf ich ein wenig von Ihrer Zeit in Anspruch nehmen? Hatten Sie inzwischen Gelegenheit, über mein Angebot nachzudenken?«
    »Er möchte, dass du ein Spion wirst«, murmelte Solomon hinter Dodger.
    Der weißhaarige Mann stieß ein Geräusch aus, das wie »Ts, ts« klang, und er sagte: »Meine Güte, nein, Mister Cohen. Ein

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