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Dunkle Halunken: Roman (German Edition)

Dunkle Halunken: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Halunken: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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glänzender Bronze zu werden schien und die Themse sich gleichsam in einen zweiten Ganges verwandelte, gingen sie nach Hause, ohne dem Kasperletheater Beachtung zu schenken.
    Der nächste Morgen begann mit einem ziemlichen Lärm auf der Straße. Als Dodger schlaftrunken zum Fenster wankte und hinabblickte, entdeckte er zwei Männer mit federgeschmückten Helmen und einen kleineren Mann, der einerseits wichtigtuerisch wirkte und sich andererseits in der Gegend zu fürchten schien, in der er sich befand. Dodger schaffte es, das Fenster zu öffnen, und rief: »Was wollen Sie, Mister?« Der kleinere Mann gefiel ihm nicht. Offenbar war er der Boss, denn wann immer man einen kleinen Mann zusammen mit einem großen sah, hatte der große nichts zu melden. Der kleine Mann fragte nun: »Kennen Sie einen Gentleman namens … Mister Dodger?«
    Dodger schluckte und erwiderte: »Hab nie von ihm gehört.«
    Der Mann sah zu ihm hoch. »Bedaure sehr, das zu hören, Sir. Aber wenn Sie vielleicht besagtem Mister Dodger begegnen, so richten Sie ihm bitte aus, dass Ihre Majestät Königin Viktoria ihn morgen Nachmittag im Buckingham Palace erwartet!«
    Hinter Dodger sagte Solomon schläfrig: » Mmm, Dodger, einen Ruf Ihrer Majestät kann man nicht überhören.«
    Und so gab es für Dodger kein Entkommen, weshalb er die Treppe hinunterstieg und auf die Straße trat. Dort kamen bereits Menschen zusammen, sehr zum Verdruss der beiden Männer mit den federgeschmückten Helmen, denn es kursierte das Gerücht, dass Dodger zum Galgen gebracht werden sollte, und hier und dort wurden Stimmen laut, die dazu aufforderten, dergleichen zu verhindern. Und außerdem: Wenn ein Gerücht die Runde machte, so blieb es nicht lange allein, denn Gerüchte lieben die Gesellschaft weiterer Gerüchte.
    Dodger stand da, blinzelte und sagte: »Na schön, Mister, und jetzt sagen Sie mir die Wahrheit!«
    Der inzwischen recht beunruhigte kleine Mann versuchte, Würde in einer Welt zu zeigen, die gar keine Würde kannte. Er reichte Dodger ein Dokument. »Finden Sie sich morgen um vier Uhr dreißig am Tor des Buckingham Palace ein. Sie können insgesamt drei Mitglieder Ihrer Familie mitbringen. Ich werde Ihrer Majestät natürlich mitteilen, dass Sie sich demütigst einverstanden erklären.«
    Es folgte ein seltsamer, geheimnisvoller Tag, selbst als die Leute das Interesse verloren und ihren eigenen Angelegenheiten nachgingen – oder in einigen Fällen so vielen Angelegenheiten anderer Leute, wie sie stehlen konnten. Dodger begann ihn, indem er einen Spaziergang unternahm. Diesmal streifte er nicht durch die Kanalisation, sondern ging kreuz und quer durch London, und zwar in Begleitung von Onan, der voller Freude neben ihm hertappte und sich riesig freute, so lange draußen unterwegs sein zu dürfen. Schließlich führte der Weg, den Dodgers Beine beschritten – und die ihn besser kannten als er sich selbst – durch Covent Garden zur Fleet Street.
    Charlie war nicht da, aber als Dodger um ein Gespräch mit dem Herausgeber bat und sagte, wer er war, wurde er sogleich nach oben geführt und erfuhr dort, dass seinem Konto weitere sieben Guineen gutgeschrieben worden waren. Woraufhin Dodger den Wunsch äußerte, das übrige Geld der Sammlung dafür zu verwenden, das Leben für Mister Todd erträglicher zu machen, der, soweit er wusste, im Hospital von Bedlam einsaß, einer Örtlichkeit, die sich nicht unbedingt für empfindliche Gemüter eignete.
    Mister Doyle erklärte sich einverstanden und wollte darüber hinaus dafür sorgen, dass das Geld tatsächlich seiner Bestimmung zugeführt wurde. Dadurch fühlte sich Dodger besser. Nach diesem Gespräch setzte er seine Wanderung fort und unterbrach sie nur, um beim Metzger einen Knochen für Onan zu kaufen. Anschließend besuchte er einen Getränkeladen, besorgte sich dort eine Flasche mit gutem Brandy und ging damit zum Fluss, wo er sich von einem Fährmann zum Kai bei Four Farthings übersetzen ließ.
    Der Coroner war nicht anwesend, aber sein Beamter versicherte, er werde das Geschenk weiterreichen, das angeblich von einer Alten stammte, die die Hilfe des Coroners empfangen und versprochen hatte, sich dafür erkenntlich zu zeigen. Was den Beamten zu der Bemerkung veranlasste, dass es um die Welt besser bestellt wäre, wenn alle Menschen ihr Wort halten würden. In Four Farthings gab es nicht viel, das nicht bald in den größeren Bezirken aufgehen würde, aber Dodger sah sich die Kirche von St. Never an, gewidmet

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