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Dunkle Halunken: Roman (German Edition)

Dunkle Halunken: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Halunken: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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die arme Simplicity erinnert.«
    Angela nahm die makellos saubere Tasse Tee entgegen und sagte: »York, was Sie nicht sagen. Durchaus angemessen, wie mir scheint. Hat sich sonst noch jemand nach Dodgers Aufenthaltsort erkundigt, wenn ich fragen darf?«
    Solomon füllte vorsichtig die Tasse und erwiderte: »Diese Tassen stammen aus Japan, wissen Sie? Ich finde es erstaunlich, dass sie so lange durchgehalten haben wie ich.« Er sah auf und sagte mit unbewegter Miene: »Sir Robert war so freundlich, mir vor zwei Tagen zwei seiner Constables zu schicken, und natürlich musste ich ihnen alles erzählen, was ich weiß, wie es meine Pflicht als rechtschaffener Bürger ist.« Sein Lächeln wuchs in die Breite. »Ich denke immer, dass man Polizisten belügen sollte. Es ist so gut für die Seele und auch für die Polizisten.«
    Angela schmunzelte und sagte: »Mister Cohen, es überrascht Sie vielleicht – oder auch nicht –, dass ich eine Nachricht von einer namenlosen Person bekommen habe, die mir eine Örtlichkeit in London und – ist das nicht aufregend? – auch einen Zeitpunkt nennt. Klingt nach Spaß, nicht wahr?«
    »Ja«, bestätigte Solomon. »Obwohl ich sagen muss, dass es in meinem Leben zu viel von solcherlei Spaß gab, weshalb ich lieber hier oben in meinen weichen Pantoffeln arbeite, wo ich nicht damit rechnen muss, dass Spaß meine Konzentration stört. Du liebe Zeit, was ist nur mit meinen Manieren? Ich habe hier köstliche Reiswaffeln, meine Teure. Sie stammen von Mister Chang und schmecken lecker. Bitte, bedienen Sie sich!«
    Angela nahm eine Waffel und sagte: »Wenn Sie dem jungen Mister Dodger noch einmal begegnen sollten, so richten Sie ihm bitte aus, ich hätte Grund zu der Annahme, dass die Obrigkeit noch einmal mit ihm sprechen möchte, nicht weil er irgendetwas falsch gemacht hat, sondern weil er ihrer Meinung nach imstande ist, das eine oder andere sehr richtig zu machen, und das zum Wohle des Landes. Es steht ihm frei, das Angebot anzunehmen.« Sie zögerte einen Moment lang, bevor sie hinzufügte: »Wenn ich hier von Obrigkeit spreche, so meine ich die höchste aller Obrigkeiten.«
    Solomon zeigte sich ungewöhnlich überrascht und fragte: »Und wenn Sie von der höchsten aller Obrigkeiten sprechen, meinen Sie …?«
    »Nicht den Allmächtigen«, entgegnete Angela. »Zumindest nicht dass ich wüsste, aber fast: eine Dame, die Dodger gewisse Bereiche seines Lebens erleichtern könnte. Ich glaube, es handelt sich um eine Einladung, die nicht wiederholt wird, sollte sie unbeachtet bleiben.«
    » Mmm, tatsächlich? In dem Fall sollte ich besser meinen guten Anzug von Jacob holen und ihn reinigen lassen, nicht wahr?«
    Von Apfelwein, frischer Luft, Käse und Sternen einmal abgesehen: Das junge Paar freundete sich mit allen Bewohnern von Axbridge an und kostete auch Mauerfrüchte, die nach Auskunft der jungen Frau im Französischen escargot genannt wurden, während sie in Somerset Schnecken waren und nichts anderes zu sein versuchten.
    Im Großen und Ganzen stellte das Paar für die Dorfbewohner ein liebenswertes Rätsel dar; jeder wusste etwas darüber zu erzählen, und jeder spekulierte auf seine oder ihre eigene Art und Weise. Die Frau, die sich um die Kirchenblumen kümmerte, hatte die beiden offenbar beim Fluss beobachtet, wie sie einigen Kindern ein Spiel zeigten, dass sie Glückliche Familie nannten. Ein Bauer hatte sie auf einem Tor sitzen sehen und berichtete davon, dass die junge Frau dem junge Mann offenbar das Lesen beibrachte, dabei immer wieder seine Aussprache und alles andere korrigierte, wie eine Schullehrerin, und der Bauer wies darauf hin, dass der junge Mann allem Anschein nach großen Spaß daran gefunden hatte. Dann sagte ein Kumpel des Bauern im Pub, er habe den jungen Burschen jeden Abend im weichen Gras liegen gesehen, wie er zu den Sternen hinaufblickte. Er sagte: »Man hätte meinen können, der arme Kerl sähe sie zum ersten Mal.«
    Als sie sich am letzten Tag verabschiedeten, brachte sie einer ihrer neuen Freunde, der ein Pony und einen Pferdewagen besaß, die Straße hinauf zum Pub von Star. Er machte einen kleinen Umweg und zeigte ihnen eine Wiese mit einem Stein, der den Leuten zufolge – vermutlich den Leuten, die den vielen Apfelwein tranken – des Nachts manchmal lebendig wurde und tanzte.
    Nachdem sie den Stein für den Fall, dass er einen kleinen Tanz für die Touristen aufführen wollte, eine Zeit lang beobachtet hatten, wandte sich Dodger an seine

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