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Dunkle Halunken: Roman (German Edition)

Dunkle Halunken: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Halunken: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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dies war ein Palast. Die öffentlichen Klos, die Dodger kannte, waren dunkel und stanken. Besser war’s, wenn man sich draußen erleichterte, was viele auch taten, wodurch es zu einem echten Abenteuer werden konnte, nachts durch eine Gasse zu gehen. Solomon, der auch in dieser Hinsicht recht pingelig war, hatte einen Eimer mit immer sauberem Holzdeckel, für die Momente bestimmt, wenn auch ein Mann sich hinsetzen musste. Eine von Dodgers Aufgaben bestand darin, ihn zur nächsten Senkgrube zu bringen, doch die quollen die meiste Zeit über. Jedenfalls machte der Düngewagen jede Nacht seine Runde, und die Lage verbesserte sich ein wenig, wenn die Arbeiter den ganzen Kram wegschaufelten, auch den Pferdemist. Aber sooft die Düngewagen auch kamen und wie gründlich die Faulbehälter auch geleert wurden, man war nie sehr weit vom Essen des vergangenen Tags entfernt. Aber dieser Ort … Er war wirklich erstaunlich, und obgleich Dodger wusste, was es mit dem Loch im glänzenden Mahagoni auf sich hatte – es erschien ihm wie ein Frevel, Gebrauch davon zu machen. Und was war dies? Papierbogen, bereits zurechtgeschnitten und bereit zur Benutzung, so wie es Solomon mit dem Jewish Chronicle machte. Und es gab auch Spiegel und kleine Seifenstücke in großen Schalen, weich und angenehm duftend. Dodger konnte der Versuchung nicht widerstehen, einige einzustecken – trotz der Gesellschaft, in der er sich befand –, denn es waren so viele.
    Eine Zeit lang gab er sich dem Staunen hin, trotz des Drucks auf der Blase und einer gewissen Beunruhigung, weil er sich mit dem Boss der Peeler in einem Raum befand, der, wie er gerade bemerkte, in aller Zufriedenheit auf einem recht teuer wirkenden Stuhl saß und sich eine Zigarre anzündete.
    Sir Robert Peel schenkte ihm ein Lächeln und sagte: »Bitte legen Sie keinen Wert auf Förmlichkeiten, Mister Dodger. Ich habe es nicht eilig, und außerdem befinde ich mich, wie Sie vielleicht festgestellt haben, zwischen Ihnen und der Tür.«
    Dodger hatte sich gerade der verzierten, glänzenden Schüssel vor ihm zugewandt, doch der Hinweis des Mannes mit der Zigarre hinderte ihn daran, sich dem Grund seines Hierseins zu widmen. Er blickte über die Schulter nach hinten. Sir Robert beobachtete ihn nicht einmal und genoss einfach nur seine Zigarre, wirkte wie ein Mann, der alle Zeit der Welt hatte. Da eigentlich nichts Schlimmes passierte, bekam Dodger sein Problem in den … Griff und bewunderte die Funktionsweise dieser wundervollen neuen Vorrichtung. Als er fertig war, sagte der immer noch sitzende Sir Robert lakonisch: »Ziehen Sie den Porzellanknauf an der Kette links von Ihnen!«
    Dodger hatte sich bereits gefragt, wozu der wohl diente. Es war klar, dass er gezogen werden wollte, aber zu welchem Zweck? Um den Leuten mitzuteilen, dass man fertig war? Läutete dadurch eine Glocke, damit andere nicht hereinkamen und einen störten? Wie dem auch sein mochte, vorsichtig und gleichzeitig hoffnungsvoll zog er an dem kleinen Knauf und wich dann von der Schüssel zurück, für den Fall, dass er etwas Falsches getan hatte und dadurch in Schwierigkeiten geriet. Verblüfft beobachtete er, wie Wasser durch die Schüssel strömte und alles sauber zurückließ. Das war wirklich eine nützliche Einrichtung!
    Er wandte sich um und sagte: »Ja, Sir. Ich weiß, was es zu tun gilt. Und ich weiß auch, dass Sie ein kleines Spiel mit mir treiben. Ich frage mich, was Sie von mir wollen.«
    Sir Robert betrachtete die Spitze seiner Zigarre so, als hätte er sie nie zuvor gesehen, und sagte wie beiläufig: »Ich wüsste gern, wie Sie heute Nachmittag den Mord in der Kanalisation begangen haben.«
    In Dodger machten sich der Steinbutt und alle seine kleinen Freunde daran, den sinkenden Dodger zu verlassen, und für einen Moment befürchtete er, auf dem glänzenden Boden eine große Schweinerei zu hinterlassen, bis ihm einfiel: Ich habe nie jemanden ermordet. Das wollte ich nie, und ich hatte auch gar keine Zeit dazu. Deshalb fragte er: »Von welchem Mord reden Sie?« Und er forderte den Steinbutt auf, sich zu benehmen. »Ich habe nie jemanden ermordet, nie!«
    »Komisch, dass Sie das sagen, denn ich glaube Ihnen«, erklärte der oberste Polizist von London munter. »Aber leider haben wir einen Toten im Leichenhaus, und zwei Männer schwören Stein und Bein, dass Sie dafür verantwortlich sind. Und das Lustige ist – Sie können ruhig darüber lachen: Ich glaube ihnen nicht. Es gibt zweifellos eine Leiche, auf

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