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Dunkle Halunken: Roman (German Edition)

Dunkle Halunken: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Halunken: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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fragte: »Sind Sie ein Kirchgänger, Mister Dodger?«
    »Nein, Miss. Das mit dem Glauben erledigt Solomon für uns beide, Miss, verlassen Sie sich drauf! Ich schätze, er sagt dem Allmächtigen, was er tun und lassen soll. Aber keine Sorge, ich habe gehört, dass Jesus über das Wasser gegangen ist, also weiß er vielleicht ein bisschen was übers Toshen, obwohl ich ihn da unten nie gesehen habe. Womit ich ihm nicht zu nahe treten möchte, denn im Dunkeln sieht man nicht jeden.«
    Er bemerkte, dass Angelas Lächeln ein wenig gezwungen wirkte, bevor sie ihre Natürlichkeit zurückgewann und sagte: »Nun, Mister Dodger, offenbar kann ein Ungläubiger so manchen Gläubigen beschämen.« Aus diesen Worten schloss er, dass er erneut damit durchgekommen war, obwohl er nicht genau wusste, womit.
    Endlich konnte Dodger seine Aufmerksamkeit auf den Inhalt seines Tellers richten. Es schien eine recht gute Gemüsesuppe zu sein, noch besser als das Zeug, das Solomon kochte, und darauf wies er auch hin, kaum dass er damit fertig war. Wobei er feststellte, dass niemand sonst die Suppe mit solchem Eifer gegessen hatte wie er.
    »Es ist eine sogenannte Juliennesuppe«, erklärte Angela. »Warum sie so heißt, weiß ich leider nicht. Ich beneide Sie um Ihren Appetit.«
    Von diesen Worten ermuntert, fragte Dodger: »Kann ich noch mehr bekommen?« Aus den Augenwinkeln entdeckte er in Charlies Miene den Ausdruck eines Mannes, der seinen Spaß hatte.
    Angela folgte seinem Blick. »Wussten Sie, dass Charlie Bücher schreibt? Ich frage mich oft, woher er alle seine Einfälle nimmt. Was die Suppe betrifft … Ich bin sicher, dass es noch mehr davon gibt, aber es folgt ein sehr schmackhafter Steinbutt, und danach gibt es Hammelrücken, gefolgt von gebratenen Wachteln. Wenn Sie bis dahin noch nicht geplatzt sind, junger Mann, können Sie sehr süßes Kirschkompott kosten. Wie ich sehe, haben Sie Ihren Wein nicht angerührt. Es ist ein sehr guter Sauvignon blanc, und ich bin sicher, dass er Ihnen schmecken würde.« Als Dodger nach dem Glas griff, wandte sich Miss Burdett-Coutts zur anderen Seite, um eine Frage von Sir Robert Peel zu beantworten.
    Dodger mochte den Wein, und weil er Dodger war, dachte er: Oh, dieser Wein ist ziemlich gut, und deshalb werde ich ihn ganz langsam trinken. Immerhin trank er nur selten Wein, obwohl Solomon manchmal welchen zum Passahfest kaufte. Der war so süß, dass er Zahnschmerzen davon bekam. Gewöhnlich bevorzugte Dodger Bier oder Stout, im Winter vor allem Stout. Es waren einfache Getränke für einfache Leute, und Dodger wollte kein komplizierter Mensch werden, und in den würde er sich zweifellos verwandeln, wenn er mehr als ein Glas von diesem Wein trank.
    Solomon hatte ihn zuvor darauf hingewiesen, dass vielleicht für jeden Gang ein anderer Wein ausgeschenkt wurde – man fragte sich, wie die Gäste unter solchen Umständen nach Hause kamen. Während Angela also mit Sir Robert Peel sprach und Simplicity auf zarte Weise ihren Suppenteller leerte, hielt Dodger das Glas Wein in der Hand und trank jeweils nur einen kleinen Schluck. Oh, er war gelegentlich betrunken gewesen, und so angenehm sich das auch zunächst anfühlen mochte – wenn man später aufwachte, sah die Sache ganz anders aus. Außerdem fiel das Toshen schwer, wenn man keinen klaren Kopf hatte, und sich nicht dauernd übergeben zu müssen, war natürlich auch hilfreich. Mehr als alles andere wollte er vermeiden, sich vor diesen Leuten zu blamieren, noch dazu während Simplicity zusah. Und sie beobachtete ihn.
    Das schien auch für den Steinbutt zu gelten, der auf einem silbernen Tablett vorbeigetragen wurde, bevor ihn die Kellner an die Gäste verteilten. Er war groß und dick, aber nie zuvor hatte Dodger ein so trauriges Gesicht bei einem Fisch gesehen. Hätte er erfahren, dass er nicht nur mit einer recht pikanten Soße serviert wurde, sondern auch köstlich schmeckte, wäre seine Stimmung vielleicht ein wenig gestiegen. Inzwischen war Dodger etwas ruhiger geworden. Das Essen verlief gut, die Leute redeten miteinander, und alles schien ganz nett zu sein. Die heitere Stimmung dauerte an, als die Kellner den Hammelrücken servierten, der ein wenig gelb und ziemlich fettig war und eine reine Wonne für einen so tatkräftigen jungen Burschen wie Dodger, obwohl er sich nicht daran erinnerte, jemals so viel gegessen zu haben. Die von Solomon in der Mansarde zubereiteten Mahlzeiten waren … bekömmlich und stillten den Hunger. Fleisch gab es

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