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Dunkle Küsse: Ein Vampirthriller (German Edition)

Dunkle Küsse: Ein Vampirthriller (German Edition)

Titel: Dunkle Küsse: Ein Vampirthriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne C. Stein
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Haut?«
    »Ich konnte uns gegen einige Auswirkungen des Strudels schützen. Bedauerlicherweise nicht gegen den Schmerz.«
    »Das habe ich gemerkt.« Ich stoße eine Fußspitze in den Staub. »Und was jetzt?«
    Avatoar antwortet nicht.
    Ich drehe mich um.
    Ich bin allein.
    Rasch drehe ich mich einmal im Kreis. Casper ist nirgendwo zu sehen.
    Ich bin nicht überrascht oder wütend. Er hat seine Aufgabe erfüllt. Er hat mich dahin gebracht, wo ich hinmusste, aber …
    Ich winke in den leeren Himmel. Warte, Casper. Ich muss dich noch etwas fragen.
    Erst bekomme ich keine Antwort. Dann: Mach schnell. Wie gesagt, ich habe noch einiges zu erledigen.
    Wie hast du von mir erfahren? Ich meine ganz am Anfang, bei den Rächern?
    Caspers Lachen treibt zu mir heran wie Musik in einer Sommerbrise. Herrgott, Anna. Ich dachte, ein schlaues Mädchen wie du müsste inzwischen dahintergekommen sein.
    Wohinter?
    Dass die Wächter vielleicht nicht der einzige Laden in der Stadt sind. Leb wohl, Anna. Und viel Glück.

Kapitel 27
    H m. Ich weiß nicht, was für eine Antwort ich erwartet habe, aber die ganz gewiss nicht. Jetzt habe ich natürlich hundert neue Fragen. Die Wächter sind also nicht der einzige Laden in der Stadt, ja? Casper ist fort, aber sobald ich hier raus bin, werde ich Williams ein paar nachdrückliche Fragen stellen.
    Ich drehe mich wieder zu dem Auto um. Ich werde mich wohl wieder da hinüberschieben müssen, um die Sachen zu holen, die ich heute Morgen für diesen Ausflug gekauft habe, und mich dann auf den Weg nach Beso de la Muerte machen.
    Ich schaue nach unten.
    Avatoar ist nicht das Einzige, was verschwunden ist.
    Das Loch ist auch weg.
    Scheiße.
    Ich werfe die Hände hoch. »Du hättest mir wenigstens das Loch dalassen können.«
    Ich rechne nicht mit einer Antwort und verschwende keine Zeit auf irgendwelche Versuche, Avatoar zurückzuholen. Ich habe ihm geglaubt, als er sagte, ich würde nie wieder von ihm hören. Meine Probezeit als Neu-Vampir ist nun wohl offiziell vorbei. Wenn ich Zeit hätte, darüber nachzudenken, würde ich wohl merken, dass ich Casper vermissen werde. Aber jetzt habe ich zu viel zu tun, um mich über ihn zu ärgern. Sämtliche Ausrüstung, die ich für diese kleine Expedition mitgebracht habe, liegt im Kofferraum eines Wagens, den ich nicht mehr erreichen kann.
    Die Sonne hängt schon tief über dem Horizont. Mir bleibt nichts anderes übrig, als nach Beso de la Muerte zu laufen und nachzusehen, ob Culebra irgendeinen Hinweis darauf hinterlassen hat, was ihm widerfahren ist.
    Ich jogge in gemäßigtem Tempo los, um nicht mit dem ungeschützten Kopf gegen weitere Hindernisse zu stoßen, die Burke vielleicht aufgebaut hat. Aber ich komme bis in den Ort, ohne dass mich irgendetwas aufhält, außer dem wachsenden Drang, in die Gegenrichtung davonzulaufen. Meine Füße bewegen sich widerwillig vorwärts, während mein Kopf mich anschreit, kehrtzumachen und zuzusehen, dass ich wegkomme. Die Tatsache, dass es nun dunkel wird, steigert noch das wachsende Gefühl des Grauens.
    Als die Straße und die Ansammlung verrottender Gebäude in Sicht kommen, sehen sie noch heruntergekommener aus, als ich sie in Erinnerung hatte. Es ist beinahe so, als hätte sich der Verfall des Ortes beschleunigt, seit Culebra und seine »Gäste« weg sind. Die Bohlen der staubigen Veranda knarren unheilverkündend, als ich mich dem Saloon nähere. Ich muss mich zwingen, die Schwingtür aufzustoßen und einzutreten. Die Drohung einer dunklen, bösen Präsenz beschwert jede meiner Handbewegungen, jeden Schritt mit düsterer Vorahnung. Sie schwebt direkt vor mir, knapp außer Reichweite, ein Schatten, der alptraumhafte Qualen verspricht, die Verkörperung meiner schlimmsten Ängste. Sie zwängt sich in meinen Kopf und unter meine Haut. Sie ist dazu geschaffen, einem die Haare zu Berge stehen zu lassen, und Galle steigt mir die Kehle hoch.
    Das geht mir allmählich wirklich auf die Nerven.
    Langsam drehe ich mich in dem großen Raum einmal um mich selbst. Kein Licht, kein Laut. Aber irgendetwas ist hier. Ich atme kräftig aus, um meine Stimme fest klingen zu lassen, beruhige mein klopfendes Herz und sage: »Okay, was auch immer du bist. Spar dir die Spezialeffekte fürs zahlende Publikum auf. Entweder du zeigst dich jetzt, oder du lässt mich verdammt noch mal in Ruhe.«
    Es raschelt hinter der Bar.
    Plötzlich verdorrt mein aufgesetzter Mut so schnell wie eine Frühlingsblume in der heißen Wüstensonne. Mein Herz hämmert

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